Am 26. November organisiert die Projektgruppe «Frauen sind unschlagbar» zum sechsten Mal in Zug eine Lichterkette zur nationalen Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen». Damit rufen sie unsichtbare Gewalt in Erinnerung und setzen sich für eine gewaltfreie Gesellschaft ein.
Jeanette Simeon-Dubach bewegen Frauenfragen seit ihrer Jugend und sie engagiert sich deshalb in Gruppen wie der fra-z, dem Projektnetzwerk für Frauen* der Zentralschweiz oder den Soroptimistinnen, einer Organisation von Frauen, die sich für Frauen engagieren. Zum vierten Mal koordiniert sie in Zug die Lichterkette, die am 26. November um 17 Uhr die Seepromenade in Zug erleuchtet. Die Lichterkette ist Teil der nationalen Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen», die alljährlich vom 25. November bis am 10. Dezember stattfindet. In diesem Jahr richtet sich der Fokus auf die psychische Gewalt.
Psychische Gewalt an Frauen kann vielfältige Formen haben: Demütigung, Anschreien und Beleidigen, Einschüchtern oder Ignorieren bis hin zum Zerstören von Gegenständen. Dies alles hinterlässt bei den betroffenen Frauen keine äusserlich sichtbaren Spuren, sondern verursachen schleichend negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Wer psychischer Gewalt ausgesetzt ist, verliert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und hat ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme bis hin zu Herzinfarkt. Zahlen der Opferberatungsstellen zeigen auf, dass die Fälle psychischer Gewalt gegen Frauen speziell in der Coronazeit zugenommen haben und auf hohem Niveau bleiben.
«Umso wichtiger ist es, dass wir mit einer solchen Aktion darauf aufmerksam machen», sagt Jeanette Simeon-Dubach. «Die Dunkelziffer ist hoch und Betroffene brauchen erfahrungsgemäss längere Zeit, bis sie sich zu wehren wagen oder sich Hilfe holen.» Dass auch im Kanton Zug eine Aktion wie die Lichterkette notwendig ist, zeigt die Tatsache, dass Gewalt an Frauen quer durch alle Gesellschafts- und Bildungsschichten geht.
Am Abend der Lichterkette stehen nicht mehr wie früher Reden von Politikerinnen oder Politikern im Mittelpunkt, sondern persönliche Begegnungen. Frauen und Mädchen können am Abend der Lichterkette im Schutz eines öffentlichen Anlasses bei Kerzenschein anderen Frauen begegnen und Informationen in verschiedenen Sprachen mitnehmen. Oftmals trauen sie sich dann und holen sich Hilfe, wenn sie erfahren, dass es eine spezialisierte Opferberatungsstelle wie «eff-zett – das fachzentrum» gibt.
Dieses Jahr macht die Projektgruppe mit Taschentüchern auf die Aktion aufmerksam. Neben dem Hinweis auf die Lichterkette finden sich auch Adressen von Anlaufstellen für Betroffene auf der Verpackung aufgedruckt. Unter anderem unterstützen Kanton und Stadt Zug die Aktion. Jeanette Simeon-Dubach macht die Erfahrung, dass die Leute zunehmend sensibler auf das Thema reagieren und sich der Aktualität der verborgenen Gewalt gegen Frauen bewusst sind.
Im Auftrag des Opferhilfegesetzes bieten Opferberatungsstellen betroffenen Menschen Unterstützung an. Frauen sind nach wie vor in der Mehrzahl, es finden jedoch auch Männer den Weg in die Beratung. Im persönlichen Gespräch werden Möglichkeiten und Strategien aufgezeigt, wie Betroffene mit der Situation umgehen können.
Die Erkenntnisse der Pilotstudie zum Missbrauch beschäftigen viele Menschen. Wie kann ich mit meiner eigenen Betroffenheit und Erschütterung umgehen? Ein offener Abend unter dem Titel «Demut in Stille» bietet am 28. September in Zug Raum und Möglichkeiten für Austausch.
Am Donnerstag, 28. September von 17.00 bis 20.00 Uhr stehen die Türen der Kirche St. Oswald in Zug für einen Moment des Austauschs und der Stille offen. Seelsorgerinnen und Seelsorger sind anwesend und stehen auf Wunsch für Gespräche bereit.
Programm
Um 17:30, 18.30 und 19.30 Uhr beginnen die gestalteten halbstündigen Momente mit musikalischem Intermezzo, Taizé-Liedern, Stille, einem kurzen Gebet und Vaterunser zum Abschluss.
Kontakt
pastoralraum@kath-zug.ch
Telefon 041 725 47 69
Die Lakeside Gallery in Zug zeigt derzeit eine Doppelausstellung. Einer der Künstler ist Alfredo Sacchi, der vielen als Priester und Domherr bekannt ist. Im Interview mit Arnold Landtwing erzählt er über seine Werke und seinen Weg zum Künstler.
Alfredo Sacchi, Hand aufs Herz: Ist der Künstler Priester und Domherr geworden oder umgekehrt?
Zuerst hat sich der Priester durchgesetzt. Kreatives Arbeiten war mir schon immer ein Anliegen, aber als Pfarrer bin ich nie dazu gekommen. Ich habe immer die internationale Kunstmesse «Art Basel» besucht. Vor etwa 15 Jahren habe ich zwei Künstler gesehen, die mich inspiriert haben.
Was genau hat Sie damals inspiriert?
Ein südamerikanischer Künstler hat von der Natur geschliffene Steine farbig emailliert und aufgereiht. Seine Werke kosteten ungefähr die Höhe des Werkes, d.h. eine 70 Zentimeter hohe Stele mit Steinen kostete 70’000 Dollar. Ein anderer Künstler hat Bilder mit Holzlatten gemacht – und in jedem Bild waren etwa drei der Latten beweglich.
Und wann haben Sie zum kreativen Arbeiten gefunden?
Zu meiner Pensionierung hat mir mein Freund Roland Villiger ein Set mit Farben und Pinseln geschenkt. Irgendwann habe ich in Berlin dann angefangen, mit Kugeln, Holz und Farben zu arbeiten. Mit der Zeit sind das Wohnzimmer und die Küche zum Atelier geworden. Meine erste Skulptur waren farbige Kugeln, sie steht noch in Berlin.
Wie sind Sie denn von Zug nach Berlin gekommen?
Ich wollte eine Wohnung kaufen, habe aber im Kanton Zug nichts Erschwingliches gefunden. Unsere Familie hat seit Jahrzehnten Beziehungen nach Berlin und bei einem Nachtessen hat mich jemand gefragt, ob ich nicht in Berlin eine Wohnung kaufen wolle. Das habe ich dann gemacht. So ist Berlin zu meiner zweiten Heimat geworden.
Die Ausstellung ist eigentlich eine Werkschau über zehn Jahre, in denen Sie im stillen Kämmerlein in Berlin gearbeitet haben?
Ja, das kann man so sagen. Vor zwei Jahren habe ich eine erste kleine Ausstellung in der Bauhütte, der Cafeteria von St. Michal in Zug realisiert. Die zweite war in meiner Wohnung und im Treppenhaus. Ein Nachbar kennt die Galeristin Sussi Hodel und hat sie auf mich aufmerksam gemacht – und so bin ich jetzt hier in der Lakeside Galerie.
Welches ist die Kernbotschaft, die sich durch Ihre Werke zieht?
Ich glaube an den Gott des Lebens – und das sieht man in meinen Skulpturen: Sie sind lebendig, sie machen lebendig und strahlen etwas Frohes aus. Jedes Holzstück repräsentiert in seiner Farbigkeit einen Menschen. In der Vielfältigkeit finden sie zu Gemeinschaft und Stabilität und zusammen.
Wie viel Mut braucht es, in eine Galerie zu gehen?
(zögert länger) Viel! Es hat schon viel Mut gebraucht, überhaupt auszustellen.
Warum?
(schweigt nochmals länger) Ich habe mich auch auf die Ausstellung eingelassen, weil ich ein paar Werke verkaufen möchte. Wer mich kennt, weiss, dass ich sozial engagiert bin. Den Erlös aus dem Verkauf werde ich weitergeben.
Hinweis:
Die Ausstellung «Sein oder nicht sein – Existenz in Farbe» mit Bildern von Tiziano Autera und Werken von Alfredo Sacchi in der Lakeside Gallery in Zug gegenüber dem Casino dauert noch bis am 1. Juli.
An Neujahr laden die katholische und die reformierte Kirche Steinhausen erstmals zusammen mit dem «Islamischen Verein Kanton Zug» zum gemeinsamen Treffen und Gebet ein. Anlass dafür ist der Weltfriedenstag.
Der Anlass findet am 1. Januar um 17.00 Uhr im Zentrum Chilematt in Steinhausen statt. Danach wird ein Apéro offeriert.
Per Oktober tritt Karin Schmitz-Güttinger ihre neue Stelle als katholische Co-Leiterin bei der ökumenischen Behindertenseelsorge seelsam in Zug an. Derzeit leitet sie ökumenische Fachstelle Heilpädagogischer Religionsunterricht im Kanton Solothurn.
Karin Schmitz-Güttinger (56) wohnt in Dagmersellen, ist verheiratet und hat drei Söhne. Nach der kaufmännischen Lehre bildete sie sich berufsbegleitend zur nebenamtlichen Katechetin aus. Später absolvierte sie die Zusatzausbildungen «HRU (Heilpädagogischer Religionsunterricht)» und «Erwachsenenbildner SVEB 1». Praktische Erfahrungen als Katechetin und Heilpädagogin sammelte sie an verschiedenen Stellen, zuletzt als Leiterin der ökumenischen Fachstelle Heilpädagogischer Religionsunterricht im Kanton Solothurn.
Karin Schmitz-Güttinger tritt die Nachfolge von Andrea Koster Stadler an, die während der vergangenen zwei Jahre als katholische Co-Leiterin bei seelsam wirkte.
Bernadette Thalmann
Die Website www.trotzdemlicht.ch ist online. Die Aktion «Trotzdem Licht» verbindet Menschen in den Kirchen der Schweiz, die dieses ganz besondere Weihnachtsfest 2020 auch auf besondere Art feiern möchten und unterstützt sie dabei.
Die Website bietet Beispiele, Links und viele gratis zur Verfügung stehende grafische Elemente zur Verwendung für Aktionen vor Ort und die Kommunikation der Weihnachtsbotschaft (Vorlagen für eine Fahne, den Schaukasten, social media etc.). Anfang Dezember folgt ein Video von 90 Sekunden zur Botschaft der Aktion.
Die Aktion «Trotzdem Licht» richtet sich an alle Menschen, an Mitarbeitende und Engagierte in den Kirchen, die neben den eingeschränkt möglichen Gottesdiensten vielfältige weitere Möglichkeiten schaffen, Weihnachten zu feiern. Sie bringt die weihnachtlichen Good News zu allen Menschen, wie auch immer ihre persönliche Situation ist und wo sie feiern.
Die ökumenische Aktion (SBK, EKS, CKK) wurde von einer Projektgruppe mit Frauen und Männern aus der Pastoral, aus Fachstellen, zusammen mit Abt Urban Federer unter der Leitung von Claude Bachmann (Deutschschweizer Fachstelle für offene kirchliche Jugendarbeit und Student der Theologischen Hochschule Chur), Gunda Brüske (Co-Leiterin Liturgisches Institut der deutschsprachigen Schweiz) und Martin Schmidt (Kirchenratspräsident St. Gallen, Präsident der Liturgie- und Gesangbuchkonferenz LGBK und Co-Präsident der Liturgiekommission der EKS) auf den Weg gebracht.
Video «Trotzdem Licht − Weihnachten findet statt» ansehen
Die Website gibt es in allen Landessprachen: www.trotzdemlicht.ch, www.lumierequandmeme.ch, www.lucetuttavia.ch, www.glischmalgradtut.ch
Kontakt:
Gunda Brüske, Liturgisches Institut der deutschsprachigen Schweiz, Tel. 026 484 80 63, Mail gunda.brueske@liturgie.ch
Martin Schmidt, Kirchenratspräsident St. Gallen, Tel. 071 227 05 00, Mail martin.schmidt@ref-sg.ch