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In Oberägeri gehört es zu den lebendigen Traditionen, dass die Oberhäupter der Fasnachtsgesellschaften gemeinsam den Fasnachtsgottesdienst besuchen. In der gereimten Predigt verband Thomas Betschart das Geschehen im Dorf, im Kanton und in der Pfarrei mit dem Sonntagsevangelium.

Besinnliche Narren im vollen Fasnachtsgottesdienst in Oberägeri | © Carmen Rogenmoser

«Die volle Kirche, wo viele Kinder und Erwachsene bunt verkleidet zu sehen waren, zeigt eindrücklich, dass Fasnacht und Kirche wirklich zusammen passen, ja sogar zwingend zusammen gehören. Denn die Fasnachtszeit soll sich von unserem Alltag abheben, damit wir uns am Aschermittwoch bewusst auf die andere Zeit, die Fastenzeit einlassen können», schreibt die Pfarrei Oberägeri in einem Rückblick auf den gelungenen Gottesdienst auf ihrer Homepage.

Reimprediger Thomas Betschart fand Rhythmus und Inhalt | © Carmen Rogenoser

Hier ein Auszug aus der gereimten Predigt zum Sonntagsevangelium (Markus 1,29-39) von Thomas Betschart:

Zerscht will ich e Gedanke zum Evangelium mit üch teile,
denn es isch es spannends Thema, das vom Heilä.
Krankheit, Verletzigä – psychisch und pysisch sind Teil vom mänschlichä Sii,
und genau uf diä Tatsach lad sich Gott, durch Jesus voll und ganz ii.

Anderscht als griechischi oder anderi Götter, wo immer die gröschte sind,
macht sich üsä Gott mägisch ganz chli und wirkt sanft wiä ne finä Wind.
Gott isch sogar Mänsch worde – a Wiehnachte fiirid miär de Momänt,
und durläbt so au, was üs Mänsche weh tuet, was i üsnä Herzä brännt.

Aber er lads nöd bim «debi si» la blibä, er will Heilig für dich und mich,
will das isch sini Idee, das isch sini Vorstellig für’s göttlichi Riich.
Und das isch nöd zVerwächsle mit em Himmel, irgenwänn später, nei,
s Rich Gottes söll da si, uf de Wält und bsunders bi jedem dehei.

Was miär uffallt isch, dass Jesus kei Show us em Heilä macht,
er gad zu de Frau, det wo si grad isch, nimmt dHand, sanft und sacht.
Wämmer Jesus, wämmer Gott als Zauberer würdid bschribä,
den würdid miär ganz klar bim falsche Thema stah bliibä.

Er zauberet nöd, sonder wott für üs es Läbe wo über ragid di guetä Sachä,
es läbe wo au dFasnacht Platz hed, s fiirä und s’zämme Lachä.
Ich glaube eso isch das Evangelium vo hüt zverstah,
miär dörfid i derä Zuversicht, mit derä Zusag vo Gott, dur s’Läbe wiitergah.

Weitere Verse aus der Reimpredigt und Fotos aus dem Gottesdienst finden sich auf der Homepage der Pfarrei Oberägeri.

Über Weihnachten stehen viele Türen offen und laden ein, miteinander ein paar unbeschwerte und gemütliche Stunden zu geniessen. Die Angebote stehen allen offen, kostenlos und unabhängig von Kirchenzugehörigkeit. Hier ein Überblick:

Die Frauengemeinschaft Rotkreuz begrüsst am 20.12. zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier mit einem Essen, das musikalisch vom Musikverein umrahmt wird. Mi, 20.12., 14 Uhr, Zentrum Dorfmatt, Rotkreuz. Anmeldung: Brigitte Aregger, 079 756 60 77.

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Der Rotary Club Zug lädt am 21.12. zu einem offenen Weihnachtsfest in den SONNENBERG ein und bekocht die Gäste. Unter anderem musiziert dieses Jahr die Sehen Plus Band «magic 68» von der Schule SONNENBERG und bereichert den Abend speziell. Do, 21.12., 18.30 bis ca. 22 Uhr, SONNENBERG, Landhausstrasse 20, Baar. Anmeldung bis 17.12., 041 767 78 33 oder info@sonnenberg-baar.ch.

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Die Pfadi Zytturm Zug organisiert am 24.12. eine offene Weihnachtsfeier. Eingeladen sind alle Personen, die diesen Abend alleine feiern müssten oder jene, die diesen Abend in einer gemischten Gesellschaft in feierlichem Rahmen bei einem Nachtessen verbringen möchten. So, 24.12., 18.30 Uhr Apéro, anschliessend Nachtessen, Pulverturm, Zugerbergstrasse, Zug. Anmeldung: erwünscht, aber nicht notwendig. Bei Bedarf besteht ein Taxidienst von zu Hause zur Feier, zu den Mitternachtsmessen und wieder nach Hause. Anmeldungen bei Lukas und Theresa Marbacher, 041 741 86 92.

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Das Restaurant Rathauskeller ist am 24.12. abends geöffnet und steht allen offen, die am Weihnachtsabend nicht allein sein wollen. Suppe und alkoholfreie Getränke sind gratis. Wer will, kann zu später Stunde am Fischmarkt beim Schmücken des Christbaums und Singen dabei sein. So, 24.12., 19 Uhr, Restaurant Rathauskeller, Ober Altstadt 1, Zug.

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Die Pfarrei St. Martin und die Reformierte Kirche Baar Neuheim organisieren am 24.12. (dieses Jahr am Mittag!) eine «OffeneTür-Feier» und laden zu einer ökumenischen Weihnachtsfeier mit festlichem Essen ins Pfarreiheim St. Martin ein. Besinnliche Klänge und weihnachtliche Geschichten begleiten den Nachmittag. So, 24.12., 12 bis ca. 16.30 Uhr, Pfarreiheim St. Martin, Asylstrasse 2, Baar. Anmeldung: bis 15. Dezember. Anmeldetalons liegen in den beiden Pfarreisekretariaten auf. Für Gäste innerhalb der Gemeinde Baar steht bei Bedarf ein Fahrdienst zur Verfügung.

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Eine offene Weihnachtsfeier «Datteln, Licht und Brot» findet in der Pfarrei St. Johannes am 25.12. statt. Vorbereitet und gestaltet wird die Feier von einem interreligiösen Team und von Geflüchteten. Im Anschluss an die Feier gibt es im Pfarreizentrum Kaffee, Tee und Weihnachtsguetzli. Mo, 25.12., 09.45 Uhr, St. Johannes, St. Johannesstrasse 9, Zug.

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Im Leuchtturm, Diakonie & Soziales sorgen am 25.12. liebevoll gedeckte Tische, eine gute Mahlzeit und Kontakte mit anderen Menschen für einen stimmungsvollen Abend. Mo, 25.12., 17 bis ca. 21 Uhr, Leuchtturm, Diakonie & Soziales, Industriestrasse 11, Zug. Anmeldung: bis 18.12. über Tel. 041 727 60 70 oder per Mail an leuchtturm@kath-zug.ch.

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Ein besinnliches Weihnachtscafé unter dem Christbaum, begleitet von Kaffee, Tee, Guetzli, Musik, Liedern und Texten gibt es am 25.12. im Zentrum Chilematt in Steinhausen. Mo, 25.12., 15 Uhr, Zentrum Chilematt, Steinhausen.

«Kirche Kunterbunt» ist ein Projekt der Pfarreien im Ägerital, die im Oktober und November zu den ersten Feiern eingeladen haben. Eine bunte Mischung von Eltern mit ihren Kindern und anderen Leute nahmen an der Feier teil und waren begeistert.

Was «Kirche Kunterbunt» sein will, erklärte Seelsorgerin Margrit Küng zu Beginn des Anlasses: «Das neue Angebot will Kirche von einer anderen Seite zeigen. In verschiedenen Ateliers soll vieles Platz haben, um den Glauben zu leben und zu feiern. Den Abschluss bildet ein Mittagessen.»

Wegweiser zu den vielfältigen Angeboten | © Margrit Küng

Ein Anlass mit vorgegebenem Rhythmus

Das Konzept «Kirche Kunterbunt» sieht vor, dass jedes Treffen in einem gleichbleibenden Rahmen und zu einem bestimmten Thema stattfindet: Eine halbstündige Willkommenszeit führt hinein in eine Stunde Kreativzeit mit Ateliers, einer etwa halbstündigen Feier und abschliessendem Mittagessen.

Was ist mir heilig?

Der Anlass im November war den Heiligen gewidmet und stellte die Frage nach dem, was einem wichtig oder heilig ist und wer zu den Heiligen zählt. Anhand eines grossen Wegweisers erklärte Katechetin Tanja Hürlimann die verschiedenen Ateliers für die Aktivzeit: Basteln einer Blume und Schatzkiste, Leseecke, Memoryspiel mit Heiligenfiguren, Puzzle mit Heiligenfiguren aus der Unterägerer Marienkirche, Diskussionsecke, Gemeinschaftsspiel…

Kniffliges Geduldsspiel| © Margrit Küng

Eine spannende und nicht ganz leicht zu lösende Aufgabe war, herauszufinden, wie oft Maria in der Marienkirche auf Bildern, Statuen oder sonstwo zu finden ist.

Nahrung für die Seele und den Bauch

Bei einer kurzen Feier in der Kirche stand eine Geschichte im Mittelpunkt. Mit einem Segensgebet, das alle nach Hause mitnehmen konnten, schloss die Feier. Der anschliessende Spaghettiplausch lud zu angeregten Diskussionen ein und viele der Teilnehmenden freuten sich bereits auf die nächste «Kirche Kunterbunt» am 24. Februar 2024.

Bedürfnis nach niederschwelligem Angebot

Für Seelsorgerin Margrit Küng ist das Konzept «Kirche Kunterbunt», das seinen Ursprung in England hatte, eine gute Art, Kirche auf eine andere Art den Menschen nahezubringen. «Die Erfahrung zeigt, dass heute viele junge Eltern und Familien einen anderen Bezug zur Kirche suchen», weiss die Seelsorgerin.

Als neue Form bietet «Kirche Kunterbunt» ein niederschwelliges Angebot, das vor allem junge Familien anspricht, weil Kirche in einem anderen Setting erlebt und erfahren werden kann. Die positiven Rückmeldungen zeigen, dass die Form den Bedürfnissen junger Familien entspricht und den Kontakt untereinander fördert.

Am Sonntag übertrug SRF live den Gottesdienst aus der Kirche St. Oswald Zug. Pfarreiseelsorgerin Gaby Wiss predigte im von Kindern und Erwachsenen sowie von einer Band gestalteten Gottesdienst über Engel.

Zum Thema Engel konnte sich Gaby Wiss an hunderten Bibelstellen orientieren. Sie zeigte mit Blick auf das Schutzengelfest, wie Engel eine Brücke zwischen Himmel und Erde schlagen.

https://www.srf.ch/play/tv/-/video/-?urn=urn:srf:video:0294725a-5e27-4cc3-8b60-aa0a42ea1fe7

Unmittelbar im Anschluss an den Gottesdienst wollte Norbert Bischofberger in der Sendung „Nachgefragt“ von Gaby Wiss wissen, was Engel sind und wo sie heute in unserem Alltag wirken.

https://www.srf.ch/play/tv/-/video/-?urn=urn:srf:video:61a3a9a6-ae35-41a5-b694-119fe5397436

Bei kühlen Temperaturen und winterlich ausgerüstet machten sich grössere und kleinere Gruppen aus verschiedensten Pfarreien im Kanton Zug mitten in der Nacht oder am frühen Morgen auf den Weg nach Einsiedeln. 

Noch abends zuvor stand die fahrbare Kapelle in Oberägeri an der Delegiertenversammlung der Vereinigung der Kirchgemeinden, wo sie zu einem Moment der Stille inspiriert hatte. In der Nacht des Auffahrtstages stand sie schon ab 3 Uhr morgens als Raststätte an der Pilgerroute und lud jetzt zu warmer Suppe und Tee ein. Die Zuger Polizei sorgte mit Strassensperrungen bis in die Morgenstunden hinein für die Sicherheit der Pilgernden auf dem Weg über den Raten.

Hier ein paar Impressionen vom Tag:

Bei den Frühaufstehern waren ganze Generationenprojekte anzutreffen: Gemeinsam waren Eltern, Kinder und Grosseltern durch die Dunkelheit auf dem Weg, sogar der Familienhund war mit dabei | © Arnold Landtwing

In Oberägeri bekamen die Pilgerinnen und Pilger einen speziellen Segen mit auf den Weg und in den Tag hinein. | © Roland Meier

Ein besonderes Zeichen lebendiger Ökumene setzte der reformierte Pfarrer Manuel Bieler: Auf Einladung hin hat er zusammen mit seinem katholischen Kollegen, dem Baarer Pfarrer Anthony Chukwu, den Weg unter die Füsse genommen und eine katholische Wallfahrt mit vielen Facetten und Traditionen kennengelernt. | © Arnold Landtwing

Gruppen, die nach durchwanderter Nacht früh in Einsiedeln ankamen, feierten eigene Gottesdienste, die anderen trafen sich zum grossen Pilgergottesdienst am Nachmittag in der Klosterkirche, die mit gut 500 Gläubigen gut gefüllt war. | © Arnold Landtwing

 

 

 

In den Himmel hineingenommen

Der Chamer Pfarrer Thomas Rey holte in seiner Predigt die Situation der Pilgerinnen und Pilger ab, die dreckig, verschwitzt und auch müde in der festlichen Barockkirche waren. Diesen «totalen Szenenwechsel» deutete er als beabsichtigt. Die festliche Kirche lasse uns in den Himmel schauen und die vielen Engel und Heiligenfiguren in der Kirche sollen daran erinnern, dass niemand alleine ist. «Durch die Taufe und die Feier der Eucharistie nimmt die Kirche uns alle in den Himmel hinein.»

Politik und Kirche gemeinsam besinnlich unterwegs

Für grosse Augen sorgte bei Zaungästen der farbenfrohe Einzug zur Vesper am späteren Nachmittag: Den Reihen der Mönche schlossen sich neben den Verantwortlichen der Kirchgemeinden auch der Regierungsrat, der Zuger Stadtrat sowie Mitglieder des Bundesparlaments und Vertreter der Justiz der Prozession an, alle angeführt von Weibeln oder Weibelinnen im Ornat. Anschliessend waren alle zu einem Empfang bei Abt Urban im Kloster eingeladen.

Tagebuch über Wetter, Abt und Klosterwein

Der Abt hatte sich vom Archivar das Tagebuch eines Mönchs aus dem 17. Jahrhundert bringen lassen. In diesem Tagebuch hatte der Mönch nicht nur minutiös festgehalten, was das Wetter gemacht hat, sondern auch der Abt. Wenn Letzteres für Erheiterung sorgte, sind die Notizen zum Wetter heute eine einzigartige historische Quelle zum Wetter der damaligen Zeit. In seinen Gedanken zeigte Abt Urban auf, wie das Wetter damals die Menschen und auch Entwicklungen in der Gesellschaft beeinflusste. Vieles davon ist auch in der heutigen Diskussion um das Klima wieder zu erkennen. Auch dass der Mönch damals die schlechte Qualität des Klosterweins bemängelte, stiess Jahrhunderte später auf Resonanz: Abt Urban kredenzte guten Wein aus dem eigenen Keller.

Traditionsgemäss klang die Wallfahrt für die Verantwortlichen aus Regierung und Kirche bei einem Imbiss im gemütlichen Rahmen aus.

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