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Martin Brun ist Fachverantwortlicherer Jugendarbeit im Pastoralraum Zug Walchwil. Seit Anfang Jahr koordiniert er nun zusätzlich die offene kirchliche Jugendarbeit auf kantonaler Ebene. Hier ein paar Einblicke in sein Wirken.

Martin Brun, welches sind deine Aufgaben im Pastoralraum Zug Walchwil?

Als Leiter des Fachbereichs offene kirchliche Jugendarbeit betreue ich Personen in der Ausbildung, coache das Team Jugendarbeit, arbeite im Leitungsteam des Pastoralraums Zug Walchwil und sorge für Vernetzung, beispielsweise mit den Pfarreien, der reformierten Kirche und Beratungsstellen.

Wie ist die Jugendarbeit strukturiert und wie viele Personen wirken mit?

Wir verfügen über 186 Stellenprozente, die sich aus dem Engagement von 5 Personen ergeben. In der Organisation unterscheiden wir nach Zielpersonen und entsprechenden Projekten.
Im Fokus haben wir einerseits Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 15 Jahren und als zweite Zielgruppe junge Erwachsene und Oberstufenschüler von 16-25 Jahren. Die beiden Gruppen haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Die jüngeren orientieren sich noch sehr lokal, die älteren bereits klar darüber hinaus.

Welche Ausrichtung verfolgt die offene kirchliche Jugendarbeit generell?

Es geht vorwiegend um Gemeinschaft, Partizipation. Wir unterstützen beim Selberdenken und Planen und wollen dafür motivieren, das Leben in die Hand zu nehmen. In den Aktivitäten, welche die Jungen hier betreiben, sei es beim Kuchenbacken, in Themenworkshops oder bei der Planung neuer Projekte erfahren sie Selbstwirksamkeit und übernehmen Verantwortung. Das fördert ihre Resilienz und wirkt sich auch positiv aus für den Aufbau unserer Gesellschaft aus. So können wir erlebbar machen, dass die Kirche eine gute Plattform ist, um schnell wirksam zu werden.

Was konkret wird den Oberstufenschülern und jungen Erwachsenen angeboten?

Wir verstehen uns grundsätzlich nicht als Anbieter, sondern eher als Möglichmacher und Coaches. Die Jungen entscheiden selbst, was sie tun möchten und wie sie es tun möchten. Unsere Rolle ist, dafür Räume, finanzielle Unterstützung, Beratung und Begleitung zu bieten. Nehmen wir das Projekt «Grill an Chill»: Im gemütlichen Rahmen wird jeweils über ein Thema gesprochen, das die Teilnehmenden selbst ausgewählt und vorbereitet haben. Oft geht es um Freundschaft und Liebe und man diskutiert über Erwartungen und den Umgang mit Konflikten. Oder das Beispiel des Bistumsprojekts «Teilhabe junger Menschen an der Kirche»: Es wird ausgeschrieben und es melden sich solche, die Interesse daran haben, zum Thema neue Aktivitäten zu planen und umzusetzen.

Inwieweit findet in der offenen kirchlichen Jugendarbeit religiöse Verankerung statt?

Die religiöse Verankerung findet in der Familie statt, wir können sie nicht erzeugen, höchstens unterstützen. Wir betreiben in der offenen kirchlichen Jugendarbeit auch weder Religionsunterricht noch Vorbereitung auf die Sakramente. Was wir Leitende aber tun, ist unsere Religion und unsere Werte offen leben. In Einzelgesprächen beantworten wir auch Fragen zu Gott oder zur Religion.

Noch zur Zielgruppe der Jüngeren: Welche Aktivitäten betreiben sie?
Es gibt die beiden Jugendtreffs Gut Hirt und Herti. Hierher kommen vor allem Burschen, um Fussball zu spielen, Musik zu hören, zu Töggelen und zu Gamen. Beim Projekt «Young District» laufen stets verschiedene Aktivitäten, sowohl für Jungs wie auch für Mädchen, mit beispielsweise Escape Room, Pastaplausch, Gameorama, Trampolin springen und Schatzsuche durch Zug.

Seit Anfang Jahr koordinierst du nun zusätzlich in einem Teilzeitpensum die Jugendarbeit auf kantonaler Ebene. Was passiert hier?

Hier werden gemeinsame Aktivitäten der älteren Jugendlichen aller Pastoralräume geplant. Darüber hinaus wirke ich mit in der Diözesanen Jugendkommission, an der Konferenz der kirchlichen Fachstellen Jugendarbeit Deutschschweiz und bei der Ausbildung Formodula für Jugendarbeit.

Läuft bereits ein Projekt der Jugendarbeit auf kantonaler Ebene?

Ja, es heisst «Gönn dir…». Darin werden von den Teilnehmenden laufend neue Aktivitäten generiert. Zum Beispiel ein Bar-Abend im Jugend-Kulturzentrum Industrie45, wo auf dem Vorplatz die fahrende Kapelle steht, begleitet von einem Seelsorgenden.

 

Interview: Bernadette Thalmann

 

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