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Per 1. Januar 2023 wird Johannes Utters (55) in der Klinik Zugersee als neuer katholischer Seelsorger Menschen mit psychischen Leiden betreuen. Er folgt auf Alois Metz, der sich dieser Aufgabe während der vergangenen sieben Jahre widmete.

Nach dem Studium war Johannes Utters-Jungen an unterschiedlichen Stellen als Theologe in der Pfarrei, Gemeindeleitung und im Spital tätig. Während dieser Zeit qualifizierte er sich als Supervisor, Pastoralpsychologe und Ausbildner für Seelsorger (CPT). In den vergangenen zehn Jahren arbeitet er als Spital-/Klinikseelsorger in der Schulthess Klinik und in der Klinik Im Park in Zürich. Er wohnt im Pastoralraum Zugersee Südwest, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
«Nach den ersten Eindrücken in der Klinik freue ich mich besonders auf die interprofessionelle Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Teams und auf Begegnungen», sagt Johannes Utters. «Ich hoffe, mit meiner offenen Art und meinen seelsorglichen Fähigkeiten Menschen ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten zu können.»

 

Bernadette Thalmann

18 Teilnehmende genossen in diesem Jahr das Besinnungswochenende von seelsam – ökumenische Seelsorge für Menschen mit Behinderung. Die abwechslungsreichen Tage in Morschach waren von wunderbarem Herbstwetter begleitet.

Sieben Betreuerinnen und Betreuer reisten mit den Teilnehmenden nach Morschach ins Antoniushaus Mattli. Nach dem Ankommen und dem Zimmerbezug kam es bereits zu einer ersten Austauschrunde vor dem Abendessen. Dabei wurde auch herzhaft gesungen. Beim feinen Abendessen wurde munter erzählt und gelacht. Nach einer ersten Runde in der Cafeteria ging für einige bereits ein langer und intensiver Tag zu Ende, und sie fielen mit müden Augen, aber zufrieden ins Bett.

Der Samstag stand unter dem Motto kreativ und bewegend. Nach dem Frühstück arbeiteten die Teilnehmenden kräftig und mit viel Fantasie an ihren Schächtelchen – kleine und grosse Kunstwerke waren am Entstehen. Auch Spiel und Spass kamen zum Zug. Nach einem Zmittag ging es auf einen wunderbaren Herbstspaziergang ins Dorf. In der Dorfkirche in Morschach wurde gesungen und sicher auch das eine oder andere Gebet Richtung Himmel geschickt.
Nach einer weiteren Spiel- und Singrunde lockte nach dem Abendessen der Ausgang ins Cafe Wildis. Da wurden Desserts geschlemmt, viel erzählt und gelacht.

Am Sonntag – dank Umstellung auf die Winterzeit mit einer längeren Nacht – feierten alle den gemeinsamen Gottesdienst in der Antoniuskirche. Ruedi Hofer erzählte zusammen mit unseren Praktikantinnen Jenny und Loreen die Geschichte von «Mats und die Wundersteine». Natürlich durften alle Teilnehmenden einen solchen Wunderstein in ihre Hosentaschen stecken.

Nach dem sonntäglichen Mittagessen begann die Rückreise Richtung Zug, begleitet von den schönen Eindrücken der geteilten Erlebnisse. Auch dieses Mal kehrten alle wohlbehalten zurück.

 

Karin Schmitz und Ruedi Hofer, seelsam

Die ökumenische Gefängnisseelsorge im Kanton Zug bietet Gefangenen auf Wunsch eine spirituelle Begleitung in Form von Gesprächen an. Marianne Wiedmer und Stefan Gasser-Kehl geben im folgenden Interview Einblicke.

Marianne Wiedmer ist reformierte Seelsorgerin im Bostadel, Menzingen. Stefan Gasser-Kehl ist katholischer Seelsorger im Bostadel und in der Kantonalen Strafanstalt in Zug, wo er für beide Konfessionen tätig ist.

Marianne, seit wann arbeitest du in der Gefängnisseelsorge?

Ich bin seit anfangs 2018 in der Gefängnisseelsorge tätig, im Bostadel seit September 2021.

Was hat dich dazu bewogen, diese Aufgabe zu übernehmen?

Im Kanton Bern arbeitete ich 6 Jahre lang im Justizvollzug. Zum Erarbeiten des persönlichen Vollzugsplanes von Gefangenen gehörten auch Gespräche zur Tatwiedergutmachung. Besonders darin zeigte sich mir die Einsamkeit der Insassen und das Hadern mit ihren Biografien. Darauf einzugehen, hatte jedoch keinen Platz im Justizauftrag. Die Grenzen des Justizvollzugs machten mir zu schaffen. So entschied mich für eine Neuorientierung, denn die Seelsorge hat das Privileg, sich um die Seele zu kümmern.

Stefan, du hast in der Gefängnisseelsorge bis anhin mit männlichen Kollegen zusammengearbeitet. Wie empfindest du es, nun mit einer Frau zusammenzuarbeiten?

In den Bereichen, in denen Marianne und ich zusammenarbeiten, hat die emotionale Komponente an Gewicht dazugewonnen. Das schätze ich sehr. Wir achten vermehrt auf Atmosphäre bei Gottesdiensten, dass der Raum ansprechend eingerichtet ist oder dass wir die Teilnehmenden zu Beginn persönlich begrüssen. Die Insassen dürfen den Gottesdienst auch mitgestalten, indem sie in ihrer Sprache aus der Bibel vorlesen.
Wir können uns ausserdem auf die gegenseitige Loyalität verlassen, wenn wir bei der Direktion wichtige Interessen der Seelsorge gemeinsam vertreten. Das festigt die sehr guten Beziehungen, die seit Jahren zum Management bestehen.

Marianne, worüber wollen die Gefangenen konkret reden, wenn sie ein Gespräch wünschen?

Die Anliegen sind ausgesprochen vielfältig, manchmal sind es die alltäglichen Mühen im Vollzug, die zwischenmenschlichen Reibereien auf der Etage oder am Arbeitsplatz, ein Urinprobenresultat und die dazugehörige Sanktion, ein missglücktes Telefonat mit der Freundin, ein abgelehnter Ausgang oder ein negativer Therapiebericht. Oft sind auch Schuld und Sühne ein Thema. Gefangene vertrauen darauf, in der Seelsorge Erleichterung zu finden. Sie suchen Trost, Zerstreuung, Erklärungen, Vergebung oder den Dialog für ihre eigene Reflexion.

Werden auch sehr persönliche Probleme angesprochen?

Ja, unbedingt! Die meisten Gespräche haben einen sehr persönlichen Rahmen. Kürzlich sagte mir ein junger Mann, er habe eigentlich nicht über sein innerstes Versagen sprechen wollen, doch nun sei es ihm doch «passiert». Ich empfand das als heiligen Moment. Wenn die Gefangenen eine Vertrauensbasis erfahren und über ihre zum Teil schwersten Verbrechen zu reflektieren beginnen, kann der immense innere Druck etwas gelöst werden. Oft machen die Männer diese Erfahrung zum ersten Mal in ihrem Leben.

Stefan, welches Ziel verfolgt die Gefängnisseelsorge?

Wir leisten – wie alle anderen, die im Bostadel arbeiten – einen Mehrwert für die Organisation. In unserem Fall besteht dieser darin, die Welt der Spiritualität zu vertreten. Wenn die Insassen sich in Gesprächen uns gegenüber öffnen, hat dies Ventilfunktion, sie bauen Frustrationen ab, entwickeln neue Perspektiven. Weil alle Gespräche absolut vertraulich sind, schaffen wir für die Gefangenen einen Raum der Freiheit. Und weil wir thematisch keinerlei Vorgaben machen, erleben sie unsere bedingungslose Zuwendung.

Marianne, kannst du jederzeit auf der sachlichen Ebene wirken, oder spielt mitunter beim männlichen Gegenüber der Faktor Frau eine Rolle?

Man kann professionell und herzlich zugleich sein. Im Gespräch versuche ich herauszuspüren, was für eine Art Mensch mir gegenübersitzt.  Manche können – auch kulturbedingt – mit Fürsorge schlecht umgehen, wollen sie ausnützen, werden fordernd, nehmen eine Opferhaltung ein oder lehnen sie ab. Die meisten sind dankbar oder bitten um Beistand.
Fantasien und Träume machen vor den Gefängnismauern nicht Halt. Ich habe gelernt, mir meiner verbalen Ausdrucksweise und Gestik bewusst zu sein. Den Gefangenen begegne ich von Beginn an mit Respekt und führe Gespräche auf Augenhöhe. Diese Haltung spiegelt sich im Gegenüber und schafft eine gegenseitig respektvolle Basis.

Stefan, wohin entwickelt sich die Gefängnisseelsorge methodisch?

In den vergangenen Jahren hat sich der Ansatz der sogenannte «restaurativen Justiz» durchgesetzt. Er ist versöhnungs- und beziehungsorientiert. Es geht um «Wiederherstellung» oder «Wiedergutmachung» von menschlichen, seelischen Schäden, aber auch von materiellen. Das Ziel dahinter ist die Resozialisierung, die Integration in die Gesellschaft. Voraussetzung dafür ist aber auch eine innere Entwicklung. Die Gefangenen machen sich beispielsweise Gedanken darüber, wie sie um Entschuldigung bitten könnten, besprechen mit uns Briefe, Ängste vor ersten Begegnungen oder Möglichkeiten einer finanziellen Wiedergutmachung.

 

Interview: Bernadette Thalmann

 

Lesen Sie dazu auch den Artikel «Fokus auf Versöhnung statt Schuld und Strafe»

 

 

 

 

 

Der Seelsorgerat der Katholischen Kirche Zug engagiert sich jeweils stark für den Auftritt der Kirche an der Zuger Messe. Da dieser wegen Corona erneut ausgefallen ist, unterstützt er Institutionen, die im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit wertvolle Arbeit leisten.

Wie sich zeigt, leiden Kinder und Jugendliche besonders stark unter den Einschränkungen der aktuellen Pandemie. Die Pfadi Kanton Zug, Jungwacht und Blauring Kanton Zug sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie Zug (Triaplus) leisten wertvolle Arbeit im Bereich der Krisenprävention. Deshalb hat der Seelsorgerat entschieden, die drei Institutionen mit je 1’300 Franken zu unterstützen.
Die Pfadi und Jubla haben trotz grosser Einschränkungen durch die Pandemie ihr Programm durchgeführt und so den Kindern und Jugendlichen die eine oder andere Verschnaufpause ermöglicht. Triaplus setzt den Betrag für die Anschaffung von «Skillboxen» ein, eine Art Werkzeugkiste mit Ideen und Materialen, die genutzt werden, wenn die Jugendlichen beispielsweise einen Selbstverletzungsdrang haben oder besonders angespannt sind.

 

Franz Lustenberger, Präsident Seelsorgerat der Katholischen Kirche Zug

 

 

seelsam, die ökumenische Seelsorge für Menschen mit Einschränkung, will zum sinnlichen Erleben der Adventszeit anregen. Sie hat deshalb für ihre Mitglieder und andere Interessierte einen Adventskalender ganz besonderer Art entwickelt.

Täglich während der ganzen Adventszeit überrascht seelsam entweder mit spirituellen Impulsen, Geschichten, Anleitungen zum Basteln oder zum sinnlichen Erleben dieser einzigartigen Zeit. Wer sich zur WhatsApp-Gruppe anmeldet, bekommt sie täglich aufs Handy geliefert, wer die Website www.seelsam.ch besucht, kann sie abholen, wann er oder sie will.

«Es sind die kleinen Dinge, auf die sich der Fokus richtet», sagt Andrea Koster, katholische Co-Leiterin von seelsam, «eine Kerze, deren warmes Licht oder Duft man bewusst geniesst, ein Tannenzweig, der betastet wird und dessen Grün man auf sich wirken lässt, oder die Stille, der man aktiv zuhört.» Auch zum Geniessen in der Natur wird angeregt, beispielsweise mit einem Spaziergang im Regen oder Schnee.
Mit ihrer Aktion will seelsam das Ankommen bei sich selbst unterstützen, damit die Herzen für Weihnachten offen sind.

Anmeldungen zur WhatsApp-Gruppe oder direkt zum Adventskalender: www.seelsam.ch.

 

Bernadette Thalmann

Am 18. September wurden im Kirchenzentrum Zug zwei Jahrzehnte ökumenische Seelsorge für Menschen mit Behinderung gefeiert. Bei bestem Wetter machten mehr als 100 Besucher der wichtigen Einrichtung seelsam ihre Aufwartung.

Regierungsrat Andreas Hostettler und Ständerat Matthias Michel sprachen zu den Gästen und versicherten, dass sie sich für ein barrierefreies Miteinander in der Gesellschaft einsetzen. Ganz im Sinne des Selbstverständnisses von seelsam, das sich als konfessionsübergreifendes kirchliches Angebot sieht. Nicht in Konkurrenz zu anderen Organisationen im Behindertenwesen, sondern als Ergänzung. Wichtigster Kern von seelsam ist dabei die Ausrichtung auf spirituelle Bedürfnisse.

Ein Höhepunkt des Tages war der Auftritt des Mimenchors der Gehörlosengemeinde Zürich. Diese Darbietung ohne Worte, nur mit Gesten, war ein grossartiges Beispiel, wie Einschränkungen eben nicht einschränken und begeisterte sehr viele. Die Musikgruppe Girovaganti spielte zudem auf und lud auch zum gemeinsamen Singen ein. Ein Aufruf, dem viele Besucher nur zu gerne folgten. Ein gemeinsamer Ballonflug-Wettbewerb und ein feierlicher ökumenischer Gottesdienst rundeten das Fest ab.

Das Jubiläum benötigte eine lange Vorbereitungszeit und die Durchführung war nur möglich dank der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die pausenlos im Einsatz waren. Die sehr positiven Rückmeldungen der Besucher waren ein beredtes Zeugnis dafür, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Eine Teilnehmerin schrieb an seelsam: «Das Fest war einmalig und sehr, sehr schön. Wir haben es genossen.» So bleibt es allen in Erinnerung und wer möchte, kann es nochmals auf YouTube anschauen und durch die Fotogalerie gehen.

 

Ruedi Hofer, Seelsorger und Co-Leiter seelsam

 

Lesen Sie auf den Artikel Nik Hartmann: «Ich habe heute Freude pur gesehen»

Nach 12 Jahren Einsatz für die Missione Cattolica Italiana im Kanton Zug wechselt Giuseppe Manfreda nun Ende August in den Kanton Solothurn und übernimmt auf Wunsch des Bistums Basel die Betreuung der dortigen Gemeinschaften. Sein Nachfolger wird Domenico («Mimmo») Basile.

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz im Bistum Basel, dass Leitungspersonen in der Seelsorge nach 8 bis 12 Jahren den Arbeitsort wechseln. Dies, um Routine zu vermeiden und wieder neue Chancen zu nutzen.

«Gottes Vorsehung»

Für Don Giuseppe ist dies der erste Stellenwechsel seit er in der Schweiz lebt. Vor 12 Jahren zog er von Crotone (Calabrien) nach Luzern. Bereits während der letzten Jahre seines Theologiestudiums begann er, sich als Leiter der Missione Cattolica Italiana für die italienische Gemeinschaft im Kanton Zug einzusetzen.
In den vergangenen 12 Jahren hat er zahlreiche Menschen durch Zeiten der Freude, Trauer und Angst begleitet. Er vermählte Paare, half ihnen durch Krisen, taufte deren Kinder, begleitete diese zur ersten Kommunion und Firmung und war stets für alle zum persönlichen Gespräch bereit. Es entstanden viele Beziehungen und Freundschaften, mit ihm und durch ihn. Die Missione wurde zu einer Gemeinschaft, die den Mitgliedern, auch Don Giuseppe, ein Stück Heimat bot. Dennoch bringt der Wechsel ihn innerlich nicht aus der Ruhe: «Es ist Gottes Vorsehung, mein Leben wird von Gott geleitet. Als Priester bin ich unterwegs, um das Evangelium zu verkünden», sagt er. 

Mit Herzblut unterwegs

«Jede Begegnung mit Giuseppe war mit einem Lachen und der kurzen Frage «wie geht’s?» verbunden. So wird mir Giuseppe in Erinnerung bleiben», sagt Markus Burri, Gesamtleiter Fachstellen bei der Katholischen Kirche Zug im Auftrag des Präsidiums zum Abschied. «Giuseppe betreute «seine Missione» mit spürbarem Herzblut und grossem Engagement. Entsprechend waren auch seine Dienste sehr gefragt. War Giuseppe im Haus der Katholischen Kirche Zug, herrschte stets ein Kommen und Gehen, denn seine seelsorgerliche Gesprächsbereitschaft wurde rege benutzt. Die unter seinem unermüdlichen Einsatz entstandenen Aktivitäten trugen dazu bei, dass die «Missione Cattolica Italiana» zu einer starken Gemeinschaft zusammenwuchs. Entsprechend ungern lassen wir ihn weiterziehen. Da bleibt mir nur zu sagen: Vergelt’s Gott! Dio ti benedica!»

Den neuen Leiter der Missione Cattolica Italiana, Don Mimmo, heisst Markus Burri herzlich willkommen.

Siehe auch Artikel «Don Mimmo» wird neuer Leiter der Zuger Missione Cattolica Italiana

 

Bernadette Thalmann

seelsam – die ökumenische Seelsorge für Menschen mit Einschränkungen – feiert in diesem Jahr das 20-Jahre-Jubiläum mit verschiedenen Anlässen, an denen die Bevölkerung teilnehmen kann. Einer davon wird am 28. August vom Fernseh- und Radiomoderator Nik Hartmann bestritten. 

Der prominente Zuger Nik Hartmann engagiert sich am letzten Augustwochenende einen ganzen Tag für seelsam. Der Tag startet zu Wasser, mit einer Schiffsfahrt auf dem Zugersee. Weiter geht’s dann zu Land mit einem Gartenfest an der Landhausstrasse 15 in Baar, dem Haus der Katholischen Kirche Zug. Dort wartet ein offerierter Grillplausch auf alle, die mitmachen wollen (Programm und Anmeldung siehe Box).
«Menschen zusammenbringen, mit ihnen lachen, feiern und Freude haben. Das tut allen Seelen gut», sagt Nik Hartmann zu seinem Engagement für seelsam. «Als Vater eines Sohnes mit Beeinträchtigung erlebe ich zudem täglich mit grosser Demut, wie lebenswert jedes Leben ist.»

Auf Angebot aufmerksam machen

«Mit den Jubiläumsfeierlichkeiten will seelsam möglichst viele Menschen auf das spezifische Angebot der Kirchen aufmerksam machen», sagt Andrea Koster Stadler, katholische Co-Leiterin von seelsam. Zusammen mit dem reformierten Co-Leiter Ruedi Hofer unterstützt sie Menschen mit Einschränkungen spirituell und weit darüber hinaus. Zum Angebot gehören ökumenische Gottesdienste, Trauerfeiern, Besinnungstage, Sommerlager, Vorbereitungen und Feiern für Erstkommunion oder Firmung, persönliche Gespräche und regelmässige spirituelle Anregungen. Seit der Coronakrise produziert sie beispielsweise Videos auf youtube.

Andrea Koster Stadler: Sowohl individuelle Betreuung wie auch Inklusion sind wichtig | © Thomas Müller

Individuelle Betreuung und Eingliederung

«Eine einfühlsame Betreuung, die sich spezifisch auf die individuellen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Talente unserer Mitglieder ausrichtet, ist uns sehr wichtig», betont Andrea Koster Stadler. Ebenso am Herzen liegt ihr aber die Inklusion, die Eingliederung von Menschen mit Einschränkungen in unsere Gesellschaft, insbesondere auch in die Pfarreien. Leuchtendes Beispiel ist für sie Jesus: «Jesus hat sich ganz besonders um Menschen am Rand der Gesellschaft gekümmert. Und er war absolut barrierefrei».

Kampagne für Barrierefreiheit

Für die Barrierefreiheit in unserem Alltag soll eine spezielle Aktion ab Mitte August sensibilisieren. Zu diesem Zweck wurden 30 Tetraeder von seelsam-Mitgliedern selbst hergestellt. In leuchtendem Orange und ähnlich aussehend wie Feuerwehrdreiecke werden sie an verschiedenen Orten im Kanton platziert und nicht zu übersehen sein.

Für die seelsam-Kampagne im August wurden 30 Tetraeder hergestellt | © seelsam

Unterwegs mit Nik Hartmann am 28. August

9.30 Uhr
Treffpunkt am Schiffsteg Zug
Gemütliche Schiffsfahrt
Nik Hartmann erzählt, Austausch, Autogramme und Selfies

11.52 Uhr
Rückkehr

12.15 Uhr
Grillplausch (offeriert) in Baar
Haus der Katholischen Kirche Zug
Landhausstrasse 15, im Park

13.15 Uhr
Abschluss mit «Glacé-Plausch»

Anmeldungen bis 24. August 2021 auf www.seelsam.ch

 

Bernadette Thalmann

 

Lesen Sie auch das Interview Spannende Pläne für das seelsam-Jubiläumsjahr mit den beiden Leitungspersonen von seelsam

oder den Artikel seelsam-Ferienwoche mit wertvollen Begegnungen

 

 

 

Giuseppe Manfreda wird die Leitung der Missione Cattolica Italiana per Ende August abgeben. Er wurde vom Bistum Basel zur Mission in Olten berufen. Seine Nachfolge tritt Domenico («Mimmo») Basile an, der aktuell der italienischsprachigen Mission im Bistumskanton Luzern vorsteht.

«Ich freue mich darauf, unter euch als bescheidener Vermittler des Evangeliums zu wirken», sagt Don Mimmo (56), «um euch Freude zu verkünden, zu spenden und sie vorzuleben».

1990, kurz nach seinem Theologiestudium in Kalabrien, wurde Domenico Basile zum Priester geweiht. Auch seine ersten Jahre als Pfarrer und Vikar verbrachte er in Kalabrien. An der italienischen Bischofskonferenz in Rom absolvierte er den Kurs für Auslandseelsorger und später – an der Universität Lugano – ein CAS in Theologischer Moral. Ab 1995 stand er verschiedenen italienischsprachigen Missionen vor, zuerst in Biel, dann in Emmenbrücke/Sursee und aktuell im gesamten Bistumskanton Luzern.

Bereits heute heisst das Präsidium der Vereinigung der Katholischen Kirchengemeinden des Kantons Zug (VKKZ) Don Mimmo herzlich willkommen und dankt gleichzeitig Giuseppe Manfreda für seinen unermüdlichen Einsatz: «Wir freuen uns, ihn noch ein Weilchen bei uns zu haben.»

 

Medienmitteilung der Katholischen Kirche Zug vom 18. Mai 2021

seelsam – ökumenische Seelsorge für Behinderte feiert heuer das 20-jährige Bestehen. Andrea Koster Stadler und Ruedi Hofer geben als Leitungsteam erste Einblicke in die umfangreichen Aktivitäten, die sie und ihr Projektteam derzeit am Gestalten sind.

Andrea Koster Stadler, wann genau feiert die ökumenische Fachstelle seelsam ihr Jubiläum?

Höhepunkt des Jubiläumsjahrs wird das Fest am Samstag, 18. September sein. Es wird mit vielen Überraschungen aufwarten. Darüber hinaus planen wir aber für das ganze Jahr 2021 fröhliche, aufgestellte Impulse, denn es gibt schon genügend schwere Themen, die es zu tragen gilt.

Können Sie uns ein paar Einblicke geben? Was konkret wird am grossen Fest stattfinden?

Wir feiern zusammen Gottesdienst und werden dabei von Musik und einem Künstlerpaar begleitet (Ruedi und Claudia Kündig, Biblepainting). Provokative Theaterszenen mit den zuwebe Theaterleuten werden Denkanstösse geben, ein feines Festessen die Gaumen verwöhnen und Marktstände verschiedener Institutionen werden voraussichtlich zum Bummeln und Verweilen einladen. Auch politische Gäste werden anwesend sein. Wir wollen vernetzen, zwischen all den verschiedenen Organisationen rund um Menschen mit einer Behinderung, den betroffenen Menschen selbst und der Öffentlichkeit.

Ruedi Hofer, wer hilft bei der Umsetzung der Jubiläumsaktivitäten mit?

Zur Planung und Umsetzung haben wir ein gut durchmischtes Team zusammengestellt. Mit dabei sind nebst dem Leitungsteam zwei Mütter von betroffenen Söhnen, eine betroffene Frau, die in der zuwebe wohnt, und zwei weitere Seelsorger. Auch die Mitglieder von seelsam selbst wirken bei der Jubiläumsgestaltung mit. Jeden Monat bekommen sie Post mit einer Einladung, sich am Anlass einzubringen. Sie werden den festlichen Rahmen für den 18. September gestalten, mit Basteln, Singen und Dekorieren. Wir möchten sie anstecken mit der Freude darüber, dass seelsam 20-jährig wird.

Welches sind die Ziele, die seelsam in diesem Jahr erreichen möchte?

Das Jubiläum soll weit über das Jahr 2021 hinaus wirken und Spuren hinterlassen! Wir möchten noch vermehrt sichtbar machen, was die Kirchen für Menschen mit Beeinträchtigungen tun. Eine Stärke von uns ist nämlich, dass wir uns bei seelsam Zeit nehmen und offen sind für die Bedürfnisse des Gegenübers, dass wir das Zusammensein geniessen, uns gegenseitig bereichern und anstecken. Damit sind wir ein Gegenpool zur leistungsorientierten Gesellschaft, die immer mehr Menschen krank macht.

Andrea Koster Stadler, sogenannt «behinderte» Menschen haben oft auch ganz besondere Fähigkeiten. Welche sind das?

Wir erleben oft, dass sie dem Gegenüber sehr zugewandt sind. Sie handeln offen und direkt, spüren kaum Barrieren. Entsprechend sind sie bereit und fähig, den Moment zu leben, sich auf das einzulassen, was er bietet. Und nicht zuletzt sind sie in der Regel dankbar, schätzen kleine Gesten und Zuwendungen, sind zuverlässig und treu, verteidigen mitunter hartnäckig, was ihnen wichtig ist. Mit ihrem Wesen zeigen sie uns, dass es auch Leichtigkeit im Leben gibt und nicht immer alles ernst sein muss. Von ihnen können wir lernen, dass unser Leben ein Geschenk ist und wir dankbar sein sollten für unsere Gaben.

Ruedi Hofer, was bedeutet eigentlich der Name «seelsam»?
Unsere Vorvorgängerin Pfarrerin Barbara Brunner hat es so ausgedrückt: seelsam lässt das Feld offen für viele Assoziationen: Balsam für die Seele, Seelsam − heilsam, mit viel Seele, Begegnung von Seele zu Seele, etc.» Auch aus dem seelsam-Logo, das ein Töpfchen mit Salbungsöl zeigt, kann eine Erklärung abgeleitet werden: So, wie man einen Menschen segnet und mit Öl salbt, so versuchen wir Menschen mit kognitiver Behinderung seelisch und leiblich auf sorgsame Weise Gutes zu tun und mit ihnen Gottes Gegenwart zu erleben und zu feiern.

Mit welchen Organisationen arbeitet seelsam zusammen?

Als ökumenische Organisation der katholischen und der reformierten Kirche arbeitet seelsam mit den Pfarreien und Kirchgemeinden sowie verschiedenen Institutionen vor Ort zusammen wie Stiftung Maihof (Haus Maihof, Haus Wiesenweg, Haus Euwmatt und Zentrum Sonnhalde), zuwebe Baar, HPS Zug (Heilpädagogische Schule Zug,) HZH (Heilpädagogisches Zentrum Hagendorn), SHS (Sprachheilschule) Unterägeri und die City Kirche. Wir sind dran, die Kontakte zu erweitern, zu intensivieren und vermehrt Synergien zu nutzen.

Andrea Koster Stadler, wie gelingt es, Menschen mit unterschiedlichen Handicaps als Gemeinschaft anzusprechen?

Dies ist in der Tat eine ganz grosse Herausforderung! Wir versuchen es und freuen uns, wenn es zu Begegnungen kommt, unerwartet, unkonventionell, im Herzen berührend!

 

Andrea Koster Stadler ist katholische Co-Leiterin von seelsam / Ruedi Hofer ist reformierter Co-Leiter von seelsam

 

Interview: Bernadette Thalmann

 

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