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Was passiert mit Kirchenräumen, wenn aufgrund rückläuftiger Kirchensteuern Pfarreien ihre Türen schliessen müssen? Kath.ch hat die Zuger Theologin Regula Grünenfelder und ihren Ehemann Bernhard Lenfers, Gemeindeleiter Pfarrei St. Johannes in Zug, befragt.

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Martin Brun ist Fachverantwortlicherer Jugendarbeit im Pastoralraum Zug Walchwil. Seit Anfang Jahr koordiniert er nun zusätzlich die offene kirchliche Jugendarbeit auf kantonaler Ebene. Hier ein paar Einblicke in sein Wirken.

Martin Brun, welches sind deine Aufgaben im Pastoralraum Zug Walchwil?

Als Leiter des Fachbereichs offene kirchliche Jugendarbeit betreue ich Personen in der Ausbildung, coache das Team Jugendarbeit, arbeite im Leitungsteam des Pastoralraums Zug Walchwil und sorge für Vernetzung, beispielsweise mit den Pfarreien, der reformierten Kirche und Beratungsstellen.

Wie ist die Jugendarbeit strukturiert und wie viele Personen wirken mit?

Wir verfügen über 186 Stellenprozente, die sich aus dem Engagement von 5 Personen ergeben. In der Organisation unterscheiden wir nach Zielpersonen und entsprechenden Projekten.
Im Fokus haben wir einerseits Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 15 Jahren und als zweite Zielgruppe junge Erwachsene und Oberstufenschüler von 16-25 Jahren. Die beiden Gruppen haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Die jüngeren orientieren sich noch sehr lokal, die älteren bereits klar darüber hinaus.

Welche Ausrichtung verfolgt die offene kirchliche Jugendarbeit generell?

Es geht vorwiegend um Gemeinschaft, Partizipation. Wir unterstützen beim Selberdenken und Planen und wollen dafür motivieren, das Leben in die Hand zu nehmen. In den Aktivitäten, welche die Jungen hier betreiben, sei es beim Kuchenbacken, in Themenworkshops oder bei der Planung neuer Projekte erfahren sie Selbstwirksamkeit und übernehmen Verantwortung. Das fördert ihre Resilienz und wirkt sich auch positiv aus für den Aufbau unserer Gesellschaft aus. So können wir erlebbar machen, dass die Kirche eine gute Plattform ist, um schnell wirksam zu werden.

Was konkret wird den Oberstufenschülern und jungen Erwachsenen angeboten?

Wir verstehen uns grundsätzlich nicht als Anbieter, sondern eher als Möglichmacher und Coaches. Die Jungen entscheiden selbst, was sie tun möchten und wie sie es tun möchten. Unsere Rolle ist, dafür Räume, finanzielle Unterstützung, Beratung und Begleitung zu bieten. Nehmen wir das Projekt «Grill an Chill»: Im gemütlichen Rahmen wird jeweils über ein Thema gesprochen, das die Teilnehmenden selbst ausgewählt und vorbereitet haben. Oft geht es um Freundschaft und Liebe und man diskutiert über Erwartungen und den Umgang mit Konflikten. Oder das Beispiel des Bistumsprojekts «Teilhabe junger Menschen an der Kirche»: Es wird ausgeschrieben und es melden sich solche, die Interesse daran haben, zum Thema neue Aktivitäten zu planen und umzusetzen.

Inwieweit findet in der offenen kirchlichen Jugendarbeit religiöse Verankerung statt?

Die religiöse Verankerung findet in der Familie statt, wir können sie nicht erzeugen, höchstens unterstützen. Wir betreiben in der offenen kirchlichen Jugendarbeit auch weder Religionsunterricht noch Vorbereitung auf die Sakramente. Was wir Leitende aber tun, ist unsere Religion und unsere Werte offen leben. In Einzelgesprächen beantworten wir auch Fragen zu Gott oder zur Religion.

Noch zur Zielgruppe der Jüngeren: Welche Aktivitäten betreiben sie?
Es gibt die beiden Jugendtreffs Gut Hirt und Herti. Hierher kommen vor allem Burschen, um Fussball zu spielen, Musik zu hören, zu Töggelen und zu Gamen. Beim Projekt «Young District» laufen stets verschiedene Aktivitäten, sowohl für Jungs wie auch für Mädchen, mit beispielsweise Escape Room, Pastaplausch, Gameorama, Trampolin springen und Schatzsuche durch Zug.

Seit Anfang Jahr koordinierst du nun zusätzlich in einem Teilzeitpensum die Jugendarbeit auf kantonaler Ebene. Was passiert hier?

Hier werden gemeinsame Aktivitäten der älteren Jugendlichen aller Pastoralräume geplant. Darüber hinaus wirke ich mit in der Diözesanen Jugendkommission, an der Konferenz der kirchlichen Fachstellen Jugendarbeit Deutschschweiz und bei der Ausbildung Formodula für Jugendarbeit.

Läuft bereits ein Projekt der Jugendarbeit auf kantonaler Ebene?

Ja, es heisst «Gönn dir…». Darin werden von den Teilnehmenden laufend neue Aktivitäten generiert. Zum Beispiel ein Bar-Abend im Jugend-Kulturzentrum Industrie45, wo auf dem Vorplatz die fahrende Kapelle steht, begleitet von einem Seelsorgenden.

 

Interview: Bernadette Thalmann

 

Die Zuger Bevölkerung setzt ein grossartiges Zeichen der Solidarität: Mit gut 8,1 Tonnen Lebensmitteln hat die Sammelaktion «Zuger für Zuger» fast 1,5 Tonnen mehr zusammengetragen als im Vorjahr. Die Lebensmittel kommen Armutsbetroffenen im Kanton zugute.

Wer über eine Einkaufsausweis von «Tischlein deck dich» oder dem Caritasladen verfügt, ist mit knappem Budget unterwegs und muss beim Einkaufen jeden Rappen umdrehen. Seit dem 23. Januar werden diese Kundinnen und Kunden überrascht, indem sie eine zusätzliche mit Lebensmitteln gefüllte Tasche geschenkt bekommen. «Die Solidaritätsaktion kommt etwa 350 Menschen im Kanton zugute, die finanziell schlecht gestellt sind» sagt Yolanda Fässler, Bereichsleiterin GGZ@Work Industrie und Produktion in Baar. Sie freut sich sehr über die Solidarität der Zuger Bevölkerung, die zwischen Dezember und Januar über 1500 Kilogramm mehr Lebensmittel spendete als im Vorjahr.

Yolanda Fässler, Bereichsleiterin GGZ@Work Industrie und Produktion, freut sich über die mehr als 8 Tonnen gespendeten Lebensmittel | © Arnold Landtwing

Schwergewichtige Guetzli

Einen besonderen Beitrag hat wiederum eine reformierte Katechetin geleistet: Zusammen mit Schülerinnen und Schülern hat sie gebacken und vom Erlös Lebensmittel gekauft. Alleine diese Seite steuerte 1200 Kilogramm zum Erfolg bei. Ebenfalls zum guten Resultat beigetragen hat auch der Grosskonzern Glencore, dessen Angestellte rund 1500 Kilogramm zusammentrugen.

Sandra Dietschi vertritt als Gesamtleiterin der Fachstellen und Spezialseelsorgen die Katholische Kirche im Kanton Zug bei der Aktion und stand als Helferin bei der Ausgabe der Taschen im Einsatz. Für sie war es sehr klar: «Hier ist Solidarität keine Worthülse, sondern gelebte und spürbare Nächstenliebe».

Für Yolanda Fässler ist es auch eindrücklich, die Solidarität unter der Kundschaft wahrzunehmen: Wer etwas in der Tasche findet, das gerade nicht dringend gebraucht wird, schenkt es weiter – oder tauscht es ein. So wird der Einkauf für viele auch zu einem sozialen Treffpunkt und Ort des Austauschs.

Das Hilfsteam bei der ersten Ausgabe der Lebensmitteltaschen (v.l.n.r.): Erika Tanner, Caterina Beffa, Glencore, Sandra Dietschi, katholische Kirche, Michelle Tanner, Yolanda Fässler, Bereichsleiterin GGZ@Work, Simone Bulach, reformierte. Kirche | © Arnold Landtwing

Unterstützung mit Tradition

Zwischen Dezember und Januar riefen die Zuger Woche und die Gemeinnützige Gesellschaft Zug (GGZ@Work) bereits zum vierzehnten Mal mit der Sammelaktion «Zuger für Zuger» dazu auf, haltbare Lebensmittel für armutsbetroffene Menschen im Kanton zu spenden. Die katholische und reformierte Kirche im Kanton unterstützten sie dabei. Die in den Pfarreien und Kirchgemeinden gesammelten Lebensmittel werden dort abgeholt, sortiert und sinnvoll kombiniert in Taschen verpackt. Damit die Taschen vom Gewicht her für alle gut tragbar sind, dauert die Verteilaktion vier bis sechs Wochen.

Weitere Informationen zu «Tischlein deck dich»

Vor zwei Jahren hat «Kirche mit Zug» Fahrt aufgenommen. Nach zwei Zwischenstationen fand am 15. Januar in Walchwil ein Inspirationsabend mit externen Fachleuten statt, der für die katholische Kirche im Kanton Zug zukunftsweisende Impulse gab.

Über 60 Engagierte aus Kirchenräten, Pastoralteams, Pfarreiräten und Mitarbeitende der Vereinigung der katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug (VKKZ) liessen sich von Ideen inspirieren, wohin sich die katholische Kirche im Kanton Zug entwickeln könnte. Die hohe Zahl an Teilnehmenden zeigte, dass das Projekt «Kirche mit Zug» als dynamischer Prozess nicht mehr zu stoppen ist.

Menschen befähigen und Verantwortung übergeben

Das Einstiegsreferat hielten Regina Münch, Pfarrgemeinderatsvorsitzende der katholischen Kirchengemeinde Konstanzer Bodanrückgemeinden und Pfarrer Armin Nagel. Sie hatten das Schreiben eines Pastoralkonzeptes immer wieder aufgeschoben. Entscheidendes Erlebnis für die pastorale Entwicklung ihres Seelsorgeraumes war für sie eine Reise auf die Philippinen, wo sie eine lebendige Kirche erlebten, die mit wenig Personal auskommt. «Wir haben dort erfahren, dass es möglich ist, Menschen zu befähigen und in Verantwortung zu nehmen und eine gemeinsam geteilte Vision für eine lebendige Kirche zu entwickeln», fasste Regina Münch ihre Erkenntnis zusammen.

Begeisterungsfähigkeit als Schlüssel

In der Umsetzung in Konstanz waren die Auftragsklärung über den zuständigen Pfarrgemeinderat sowie das Beziehen von externer Beratung und Begleitung die grundlegenden Pfeiler zur Entwicklung des breit angelegten Visionsprozesses, der bis heute andauert. Einen wichtigen Schlüssel zum Entwickeln von gemeinsamen Visionen und dem Überstehen von Rückschlägen sieht Regina Münch in der Zusammensetzung der Leitungsgruppe: «Nehmt Leute, die begeisterungsfähig sind, sich anstecken lassen, die inspirieren können und vergrössert den Kreis.»

Sperrige Vielfalt bringt Bereicherung

Dem Einstiegsreferat folgten drei kurze Impulse aus verschiedenen Blickwinkeln. Barbara Kückelmann richtete als Pastoralverantwortliche des Bistums die Scheinwerfer auf die aktuell im Bistum laufenden Prozesse und nahm es gleich vorweg, dass es der Bistumsleitung gleich gehe wie allen: «Wir haben Konzepte, Vorstellungen und wir erleben diese Prozesse als dynamisch. Niemand hat ein Patentrezept, wir sind gefordert, einen gemeinsamen Prozess zu machen.» Dafür warb sie an diesem Abend auch, indem sie dazu aufrief, in Zeiten des fundamentalen Umbruchs der Kirche in grösseren Räumen und Beziehungsnetzen zu denken und «sperrige Vielfalt» als Bereicherung anzusehen.

Diakonie braucht Mut, Flexibilität und muss politisch sein

Susanne Muth überraschte in ihrem Impuls mit einer Zeitreise. Die Leiterin der Fachstelle Diakonie der Katholischen Landeskirche im Aargau verpackte ihre Motivationen und erzählte aus dem Jahr 2050 rückblickend über die Entwicklungen in der Diakonie, welche die katholische Kirche im Kanton Zug gemacht hatte. Motor für innovative Projekte waren Mut und Flexibilität, auf Veränderungen in der Gesellschaft zu reagieren und politisch zu sein: «Wenn wir Menschen, die benachteiligt sind, im Blick haben wollen, müssen wir hinschauen, wo es in der Gesellschaft gerade prekär ist und Not herrscht, müssen wir die Stimme erheben. Deshalb muss Diakonie politisch sein.» Gleich mehrfach auf den Punkt brachte Susanne Muth ihren Impuls mit der Zusammenfassung: «Wo wir sozialdiakonisch unterwegs sind, werden wir in der Gesellschaft noch am ehesten als glaubwürdig authentisch christlich wahrgenommen werden. Diakonie durchdringt alles.»

Jugend ist die Entwicklungsabteilung der Kirche

Zu einem Perspektivenwechsel mit Blick auf junge Menschen lud Viktor Diethelm Schwingruber ein, langjähriger Leiter der Deutschschweizer Fachstelle für offene kirchliche Jugendarbeit OKJ. Er rief dazu auf, Jugendliche in der Kirche nicht nur als «Teil» der Organisation zu verstehen, sondern sie als Mitarbeitende zu sehen und ihnen gewisse Eigenständigkeit zu gewähren: «Die jungen Menschen sind die Entwicklungsabteilung der Kirche. Sie haben das erfahren, was wir ihnen bereitgestellt, überlassen haben.» Mit der Motivation, als Kirche gewohnte Räume zu verlassen und dorthin zu gehen, wo die Jugendlichen sich aufhalten.

«Kirche mit Zug» hat Potenzial

Ein kurzer Rückblick auf die bisherigen Stationen zeigt, dass im Projekt «Kirche mit Zug» Energie steckt, die das Gesicht der katholischen Kirche im Kanton verändern kann, indem es zeitgemässe und überzeugende Antworten auf die Frage findet, welche Kirche die Menschen im Kanton Zug brauchen. Vier weitere Gesprächsabende sind auf alle Fälle bereits geplant, denn der Wille zur Veränderung treibt die Basis an.

Bettina Fink ist seit November 2023 neue Jugendarbeiterin der Pfarrei St. Martin Baar. Zusammen mit einer Gruppe von fünf Jugendlichen backte sie kürzlich Dreikönigskuchen. Für Gaumenfreuden, aber noch viel mehr…

Fünf Jungs machten am vergangenen Freitag beim Backen eines Dreikönigskuchens mit der Jugendarbeiterin Bettina Fink im Pfarreiheim Baar mit. Sie alle kannten die Tradition bereits, aber daheim wird der Dreikönigskuchen meist gekauft und gemeinsam in der Familie gegessen.

Mit einfachen Mitteln Grossartiges schaffen

So war es auch für den 11-jährigen Roman das erste Mal, dass er beim Backen eines Dreikönigskuchens mit dabei war. Voller Freude verkündete er beim Eintreffen, dass er sich zuhause ein doppeltes Dessert wünschen dürfe, wenn er auf den König beisse.
Auch Bettina Fink freut sich über die gelungene gemeinsame Aktivität: «Nun wissen die Jungs, wie ein Dreikönigskuchen gebacken wird und backen ihn vielleicht das nächste Mal gemeinsam in der Familie», sagt Bettina Fink. Sie weiss aber, dass das Freitagserlebnis noch mehr bedeutet für die jungen Burschen: «Backen ist sehr wertvoll für das Gemeinschaftsgefühl» hebt sie hervor, «und darüber hinaus erfahren die Jungen, dass sie mit einfachen Mitteln etwas Grossartiges und Leckeres erschaffen können.»

Neuer Jugendraum wird geschätzt

Kinder und Jugendliche ab der 5. Klasse kommen gerne in die Jugendarbeit der Pfarrei St. Martin. So können sie sich ausserhalb der Schule ohne viele strenge Regeln in einer größeren Gruppe treffen, Sport machen, kreative Workshops besuchen und dabei Gemeinschaft, Freiheit und Spass geniessen. Insbesondere schätzen sie den neuen Jugendraum mit Töggelikasten und Palettenlounge.

Mehr Informationen über die Jugendarbeit der Pfarrei St. Martin: www.pfarrei-baar.ch, Instagram@katholischejugendarbeitbaar oder über die Infogruppe auf Whats App 0775214592.

 

 

Der Caritas-Markt verzeichnet seit zwei Jahren grosse Umsatzsteigerungen. Was bei jedem anderen Geschäft ein Grund ist zum Jubeln, bedeutet in diesem Fall einen Anstieg der Armutsbetroffenen. Die Preise können unter anderem dank Freiwilligenarbeit tief gehalten werden – doch an Freiwilligen mangelt es.

Die Advents- und Weihnachtszeit sind vorüber und damit auch das umsatzstarke Weihnachtsgeschäft. Nicht alle konnten jedoch zu den vollen Kassen beitragen. Jene Menschen, die von Armut betroffen sind. Ein Besuch im Caritas-Markt Baar zeigt, dass sich Armut durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Schulkinder sind da, ein junger Mann schlendert zwischen den Regalen hindurch, Frauen unterschiedlichen Alters füllen ihre Einkaufskörbe. 

Anhand des Umsatzes ist erkennbar, dass die Armut zugenommen hat. Im Jahr 2022 verzeichnete der Caritas-Markt Baar 30 Prozent mehr Umsatz als noch im Jahr davor. Im Jahr 2023 sind erneut 15 Prozent dazugekommen. «Es sind gleich mehrere Faktoren, die zu diesem Anstieg geführt haben», sagt Sonja Köchli, Leiterin des Caritas-Markts Baar. Zuerst habe sich der Ukraine-Krieg stark bemerkbar gemacht, dann die Inflation und der Anstieg der Wohnungsmieten und der Krankenkassenprämien. 

Pensionierte Frauen sind besonders von Armut betroffen

Es seien aber längst nicht nur Menschen anderer Herkunft, die im Caritas-Markt einkaufen. Bei vielen handle es sich um Pensionärinnen. «Die Frauen, die heute pensioniert sind, haben oft in einem Teilzeitpensum im Niedriglohnbereich gearbeitet, sodass ihre Rente heute äussert klein ausfällt.» Ebenso seien Alleinerziehende dem Armutsrisiko ausgesetzt. Besonders schmerzlich: Einige Personen, die lange nicht mehr gekommen waren, gehören heute wieder zur Kundschaft. 

Im Caritas Markt einkaufen darf, wer eine Kulturlegi der Caritas besitzt. Die Kulturlegi erhält, wer nachweislich ein tiefes Einkommen hat. Das sind unter anderem Bezügerinnen und Bezüger von Sozialhilfe, AHV/IV-Ergänzungsleistungen und Stipendien. Die Grundnahrungsmittel werden von der Caritas-Markt Genossenschaft subventioniert, sodass die Preise mindestens 5 bis 10 Rappen unter dem tiefsten Anbieter liegen. Die Mengen, die täglich gekauft werden dürfen, sind allerdings teilweise begrenzt. 

Sonja Köchli, Leiterin des Caritas-Markts Baar sorgt für ein schönes Ambiente | © Marianne Bolt

Freiwilligenarbeit hält Preise tief

Der Caritas-Markt ist freundlich eingerichtet. Er erinnert an einen Dorfladen, der nebst Lebensmitteln auch ein überschaubares Sortiment an Produkten für den alltäglichen Gebrauch wie Hygiene- und Putzartikel, Socken oder Küchenutensilien aufweist. Damit die Preise tief gehalten werden können, ist der Caritas-Markt auf die Mithilfe von Personen angewiesen, die Freiwilligenarbeit leisten. 

Eine von ihnen ist Barbara Niederberger. Sie unterstützt an diesem Nachmittag Sonja Köchli und die Lernende – die beiden einzigen Festangestellten des Caritas-Markts Baar. Über die Beweggründe gefragt, weshalb sie Freiwilligenarbeit leiste, meint sie: «Ich erachte es als Dienst an der Gesellschaft. Diese Arbeit erdet mich und zeigt mir, wie gut es mir geht.» Es sei ihr dank dieser Arbeit noch mehr bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, einfach einkaufen zu gehen. Besonders deutlich habe ihr das eine junge Mutter vor Augen geführt. Im Arm hielt sie ihr Baby, in den Händen zwanzig Franken und einen Taschenrechner. Sie habe zusammengezählt, was sie damit alles kaufen könne. 

Die Arbeiten, die Barbara Niederberger verrichtet, sind einfacherer Art. «Sie reichen vom Putzen über das Einräumen von Regalen, zur Bedienung an der Kasse bis hin zum Wortwechsel mit der Kundschaft. Gerade alleinstehende Personen sind manchmal froh, einige Worte auszutauschen.» 

Gesucht: ehrenamtlich Mithelfende

Derzeit arbeiten 34 Personen ehrenamtlich für den Caritas-Markt Baar. Einige wie Barbara Niederberger im Verkaufsladen, andere als Fahrerinnen und Fahrer, die bei lokalen Bäckereien Brot vom Vortag abholen. Wie die Leiterin Sonja Köchli sagt, bräuchten sie jedoch dringend weitere freiwillige Helferinnen und Helfer. Was es dazu benötigt? Barbara Niederberger: «Die Neugierde, etwas Neues zu tun und Offenheit für alle und alles!» 

Einkaufen und arbeiten im Caritas-Markt 

Personen, die sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit im Caritas-Markt Baar interessieren, erhalten von der Marktleiterin Sonja Köchli weitere Informationen: Telefon 041 368 54 41, E-Mail: sonja.koechli@caritas-luzern.ch 

Der Caritas-Markt Baar wird von der katholischen und der reformierten Kirche des Kantons Zug finanziell unterstützt. 

Der Caritas-Markt Baar wird finanziell massgeblich von verschiedenen  katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug sowie der reformierten Kirche Zug getragen. Zudem ist der Markt auf Spenden von Stiftungen und Privatpersonen angewiesen. 

Detailübersicht: 

  • Katholische Kirchgemeinde Baar
  • Katholische Kirchgemeinde Hünenberg-Cham
  • Katholische Kirchgemeinde Steinhausen
  • Katholische Kirchgemeinde der Stadt Zug
  • Vereinigung Katholischer Kirchgemeinden Zug
  • Reformierte Kirche Zug
  • Kanton Zug
  • Starr International Foundation
  • Bürgergemeinde Zug
  • Alfred Müller AG
  • Kurt L. Meyer Stiftung

Marianne Bolt

Die Präsidien aller Zuger Kirchgemeinden signalisieren in einem gemeinsamen Brief an Bischof Felix Gmür eine gleichzeitig kritische wie konstruktive Haltung. Sie sind auch bereit, weiterhin einvernehmlich mit ihm unterwegs zu sein.

Als Ausgangspunkt des Schreibens vom 13. Dezember nehmen die Präsidentin und die Präsidenten der Kirchgemeinden die von der Kirche in Auftrag gegebene Pilotstudie, welche die Bischöfe und systemisches Versagen der Kirche ins mediale Scheinwerferlicht gerückt hat. An erster Stelle bekunden die Zuger Verantwortlichen ihre Solidarität mit den von Übergriffen Betroffenen.

Finanzielle Konsequenzen nicht zielführend

Im Brief signalisieren sie, dass sie die Entwicklungen im Bistum aufmerksam und besorgt verfolgen. In ihrer Funktion stehen sie selbst auch im Rampenlicht. Forderungen nach finanziellen Konsequenzen für das Bistum erachten die Präsidien nicht als zielführend. Zur Kenntnis nehmen muss der Bischof, dass die hohe Zahl von Austritten im Zusammenhang mit der Pilotstudie die Kirchgemeinden besorgt, weil jeder Austritt sich direkt auf deren Budget und damit die Arbeit an der Basis auswirkt.

Vieles hätte vor Jahren realisiert werden sollen

Neben der Anerkennung, dass einige Forderungen (z.B. Beizug externer Fachpersonen für die Voruntersuchung gegen die Bischöfe, Einrichten einer unabhängigen Meldestelle für Missbrauchsfälle, Errichtung eines interdiözesanen kirchlichen Strafgerichts mit Beteiligung der RKZ) bereits umgesetzt sind oder kurz vor der Umsetzung stehen, stellen die Zugenr Verantwortlichen kritisch fest, dass vieles schon Jahre früher hätte realisiert werden können und sollen.

Proaktive Kommunikation und klare Entscheidungen gewünscht

Vom Bischof wünschen sie sich proaktive, zeitnahe und direkte Information, um vor Ort selbst sachgerecht kommunizieren zu können und damit den Bischof in seiner Arbeit zu unterstützen. Der Brief ermutigt den Bischof, mit klaren Entscheidungen vorwärtszugehen und offene Forderungen entschlossen umzusetzen. Als eigenen Beitrag an eine glaubwürdige Kirche versichern die Präsidien, dass sie im eigenen Verantwortungsbereich genau hinschauen, Massnahmen ergreifen und für Prävention sorgen.

Den ganze Wortlaut des Briefes können Sie hier nachlesen.

Für den Letzte Hilfe Kurs am 13. Januar in Rotkreuz hat es noch einige freie Plätze. Der eintägige Kurs ist kostenlos und vermittelt Grundwissen in der Sterbebegleitung und ist ein Ort, wo auch persönliche Fragen rund ums Sterben und den Tod Raum erhalten. Anmeldungen sind bis zum 8. Januar möglich. Den Kurs bieten Palliativ Zug, die katholische und die reformierte Kirche im Kanton Zug an.

Was passiert, wenn ein Mensch stirbt? Wie kann man ihn begleiten?

Dass Hebammen als Geburtshelferinnen wichtig sind, um Kinder ins Leben zu begleiten, ist für uns alle selbstverständlich. Das uralte Wissen über Sterbebegleitung hingegen ist schleichend verloren gegangen. Doch was genau passiert, wenn ein Mensch stirbt? Wie werden Sterbende heute begleitet?

Der eintägige Kurs vermittelt Laien und Interessierten Grundwissen in der Sterbebegleitung und umfasst vier Themenschwerpunkte:

  1. Sterben ist ein Teil des Lebens
  2. Vorsorgen und Entscheiden
  3. Leiden lindern
  4. Abschied nehmen

Auch persönliche Fragen, die Sterben und Tod auslösen, erhalten Raum. Der Kurs ermutigt, sich Sterbenden und der eigenen Endlichkeit zuzuwenden.

  • Datum: Samstag, 13. Januar 2024, 10 Uhr
  • Ort: Saal Reformierte Kirche Rotkreuz
  • Kursleitung:
    • Jacqueline Bruggisser, kath. Pfarreiseelsorgerin, zertifizierte Kursleiterin
    • Dorothee Speck, Dr. med., Fachärztin Allgemeine Innere Medizin FMH, zertifizierte Kursleiterin
  • Kosten: keine
  • Info und Anmeldung bis 8. Januar 2024:
    Verein Palliativ Zug, Janine Landtwing
    janine.landtwing@palliativ-zug.ch

Alle Informationen finden sich im Flyer zum Kurs hier

 

Ein Musikstück, uraufgeführt von etwa 80 Menschen zwischen 8 und 88 Jahren, planen die Kirchenchöre von Baar und Steinhausen zusammen mit dem Jugendchor Steinhausen für September 2024.

 Das Projekt Sintflut wagt eine zeitgemässe Auseinandersetzung mit der Frage nach Schuld und Gerechtigkeit. Es verbindet Wort und Musik zu einer starken Dramatik, die ergreifend erlebt werden kann.

Christian Renggli, Chorleiter St. Martin Baar, hat die musikalische Leitung inne und ist begeistert: «Ein neues Stück zum ersten Mal aufzuführen, bleibt ein unvergleichliches Erlebnis. Das Thema Sintflut ist angesichts des Klimawandels hoch aktuell. Martin Völlinger hat in seinem neuen Oratorium eine zeitgemässe Tonsprache gefunden, die uns bereits bei den ersten Proben gepackt hat.»

© Christian Renggli

Die Textvorlage nach der biblischen Erzählung, geschaffen von Hanspeter Gschwend, folgt einer überarbeiteten Dramaturgie und reicht bis in die Gegenwart. Die Geschichte entwickelt sich in knappen Dialogen zwischen Gott, Noah und der Frau von Noah. Die Musik stammt vom Komponisten und Organisten Martin Völlinger. Sie thematisiert das Spannungsfeld zwischen Katastrophe und Harmonie, zwischen Zweifel, Auflehnung und Vertrauen in einer modernen Tonsprache.

Aufgeführt wird das Oratorium Sintflut vom Chor der Generationen, der Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Baar, Steinhausen und der ganzen Region Zug für dieses Projekt zusammenführt. Begleitet wird der Chor der Generationen vom professionellen Orchestra Puccini.

Wollen Sie mitmachen?

Die Proben haben bereits im November begonnen, letzte Gelegenheiten für einen Einstieg sind am 11. und 18. Januar 2024. Für Rückfragen steht Christian Renggli zur Verfügung.
christian.renggli@pfarrei-baar.ch, T 076 308 83 80.

Alle Probedaten und weitere Details finden Sie hier.

Konzerte

Die Uraufführungen finden am 28. und 29. September 2024 in Steinhausen und Baar statt.
Dank einer Einladung an die 8. Triennale Bad Ragatz wird das Konzert am 5. Oktober 2024 in der Kloster Kirche Pfäfers wiederholt.

Rund 10’000 Kinder und Jugendliche sind zwischen Neujahr und dem Dreikönigstag in der ganzen Schweiz unterwegs, bringen den Dreikönigssegen und setzen sich sich singend für Kinder in Not ein. Auch im Kanton Zug.

Als Heilige Drei Könige verkleidet, gehen sie singend von Haus zu Haus, bringen den Segen Gottes in die Häuser und bitten um Spenden für notleidende Kinder. Missio Schweiz ist die Trägerin der Aktion Sternsingen und unterstützte im vergangenen Jahr mit den Spenden rund 240 Hilfsprojekte in verschiedenen Armutsregionen der Welt.

Bewahren der Schöpfung in der Region Amazonien

Die Aktion Sternsingen 2024 stellt die Bewahrung der Schöpfung und den Erhalt der Lebensgrundlagen für kommende Generationen in den Mittelpunkt. Das Engagement hilft benachteiligten Kindern im globalen Süden, den Weg zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und der Bewahrung ihres natürlichen Lebensraums zu finden.

Im Fokus der Aktion steht die Region Amazonien, die Herausforderungen, mit denen die Bewohner und Bewohnerinnen des Amazonas konfrontiert sind (siehe Video am Ende des Artikels). Die rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen zerstört ihre Lebensgrundlage und wirtschaftlicher und politischer Druck bedrohen ihre Existenz.

Unterstützen Sie Sternsingende im Kanton Zug!

Auch die Zuger Bevölkerung kann sich am Sternsingen erfreuen und das Engagement für Amazonien unterstützen. Geniessen Sie bereits jetzt in der kleinen Galerie einige Bildimpressionen aus vergangenen Jahren:

Hier sind die Sternsinger im Kanton Zug unterwegs

 

  • Risch:
    Montag, 1. Januar, von 13.00-18.00
  • Buonas:
    Dienstag, 2. Januar
  • Holzhäusern:
    Mittwoch, 3. Januar
  • Steinhausen:
    Mittwoch, 3. Januar, Donnerstag, 4. Januar und Freitag, 5. Januar
  • Rotkreuz:
    Freitag, 5. Januar, und Samstag, 6. Januar, von 16.30 bis 19.00
  • Walchwil:
    Freitag, 5. Januar, und Samstag, 6. Januar, auf dem Berg und im Dorf ab 16.30
    Sonntag, 7. Januar, 10.00 im Gottesdienst
  • Baar:
    Samstag, 6. Januar, um 18:00: Die Pfadi Baar singt bekannte und selber geschriebene Lieder im Gottesdienst in St. Martin. Vorher, um 17.15, sind Gross und Klein herzlich ins Kafimättli der Viviva Bahnmatt eingeladen, wo alle Lieder ebenfalls erklingen werden
  • Inwil:
    Samstag, 6. Januar, um 17.30 an der Weinbergstrasse 21, 18.00 in der Kirche St. Thomas, 18.30 auf dem Kinderspielplatz am Grienbach, 19.00 an der Inwilerriedstrasse 67 mit anschliessendem Bräteln
    Sonntag, 7. Januar, um 9.30 im Gottesdienst in St. Thomas
  • Johannes, Zug:
    Sonntag, 7. Januar, um 9.45 im Gottesdienst, anschliessend Besuchsprogramm im Alterszentrum Herti in Zug
  • Neuheim:
    Mittwoch, 10. Januar, um 18.00 auf dem Dorfplatz

Mehr Informationen finden Sie auf den Webseiten der Pfarreien/Vereine

Die bekannte Serie „Willi wills wissen“ widmet der Sternsingeraktion 2024 eine Sendung und zeigt, was die Aktion in Amazonien unterstützt und bewirkt:

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