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Wir bilden eine Gemeinschaft

03.12.2020, 13.33

Spitalpatientinnen und -Patienten möchten in diesen Zeiten vermehrt über spirituelle Themen reden, auch mit dem Pflegepersonal. Die beiden Spitalseelsorger an der Klinik Zugersee haben deshalb einen regelmässigen Erfahrungsaustausch mit Pflegerinnen und Pflegern organisiert.

Corona veranlasst viele Menschen, sich vermehrt spirituellen Themen zuzuwenden. Für Spitäler trifft dies in besonderem Masse zu. «Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht in der Spiritualität eine wertvolle und wichtige Ressource», sagt Alois Metz. «Wir wollen sie daher hier in der Klinik Zugersee nicht nur seitens der Seelsorge, sondern auch seitens der Pflege stärker ins Blickfeld nehmen.» Er und sein reformierter Kollege Thomas Habegger haben zu diesem Zweck einen regelmässigen Austausch mit Pflegerinnen und Pflegern der psychiatrischen Klinik institutionalisiert. Seit Oktober 2020 findet dieser einmal pro Monat statt.

Spirituelle «Peer Group»

Bei diesen Meetings handelt es sich erklärtermassen nicht um einen klassischen Lehrauftrag. «Wir funktionieren als Diskussionsrunde, in die jeder und jede die eigenen Erfahrungen einbringt», erklärt Alois Metz. «Modern formuliert ist es eine Art Spiritual Peer Group.» Es werden konkrete Fallbeispiele diskutiert. Thematisch kann es um Schuld und Vergebung, um Sinn, Leiden und Tod gehen. Aber auch Themen wie Verletzbarkeit, Ohnmacht und Vertrauen werden angesprochen. Einmal im Jahr findet ein ganztägiger Workshop statt, vorbereitet von den beiden Seelsorgern. Die Kosten für sämtliche Meetings werden dem Pflegepersonal vonseiten der Klinik bezahlt.

Sensibilisieren und Sicherheit verschaffen

Der Dialog will auf der Station vermehrt für spirituelle Fragen sensibilisieren und einen niederschwelligen Austausch mit den Patientinnen und Patienten ermöglichen. Über den Erfahrungsaustausch kann jedes Gruppenmitglied seine eigenen Fähigkeiten ausbauen. Die Lerneffekte verschaffen Sicherheit und Ruhe im Umgang mit den Patienten. Dies wiederum hilft den Patienten, Vertrauen aufbauen, was den Heilungsprozess unterstützt. Wo in Patientengesprächen eine Vertiefung von angesprochenen Themen erwünscht ist, kann das Pflegepersonal die Seelsorger hinzuziehen.

 

Bernadette Thalmann