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Eine unbürokratische Unterstützung: Während der Adventszeit nehmen katholische und reformierte Pfarrämter Lebensmittel, Putz- und Hygieneartikel entgegen, die im Januar an Hilfsbedürftige im Kanton verteilt werden. Wenn in der Adventszeit Weihnachtsgeschenke gekauft und Freunde und Familienmitglieder zum guten Essen eingeladen werden, ist Armut für viele betroffene besonders schmerzlich. Im Kanton Zug gibt es zahlreiche Menschen, denen das Geld selbst für das Nötigste fehlt. Um sie zu unterstützen, können während der Adventszeit langhaltbare Lebensmittel, Putz- und Hygieneartikel abgegeben werden.

Damit die Produkte möglichst gerecht verteilt werden können, ist wenn möglich auf XXL-Packungen zu verzichten. Nicht entgegengenommen werden können Milchprodukte, schnell verderbliche Lebensmittel, selbstgemachte Produkte, Tabakwaren und Alkohol.

Im Januar werden die Produkte im Rahmen der wöchentlichen Lebensmittelabgabe von «Tischlein deck dich» verteilt. Hinter dem Projekt «Zuger für Zuger» stehen die katholische und die reformierte Kirche, der Kanton Zug, die Zuger Woche und GGZ@Work.

Abgabezeiten in den katholischen Pfarrämtern

  • Allenwinden: Di: 8.00–11.30, Do: 8.00–11.30 und 14.00–17.30, Fr: 8.00–11.30.
  • Baar: Mo–Fr: 8.30–11.30 und 13.30–17.00. Mittwochnachmittag geschlossen.
  • Hünenberg: Mo–Fr: 8.30–11.30 und 13.30–17.00, Mittwochnachmittag geschlossen.
  • Meierskappel: gem. tel. Absprache.
  • Menzingen: Mo: 8.30–11.30 und 15.00–18.00, Di–Do: 8.30–11.30.
  • Neuheim: Mo–Fr: 8.00–11.00.
  • Oberägeri: Mo–Fr: 9.00– 11.30 und Mo, Di: 13.30–15.30.
  • Risch: Mo–Fr: 9.00–11.30 und Di, Do, Fr: 14.00–17.00.
  • Rotkreuz: Mo–Fr: 9.00–11.30 und Di, Do, Fr: 14.00–17.00.
  • Steinhausen: Mo–Do: 8.00–11.45 und 13.30–17.00. Unterägeri: Mo–Do: 8.30– 11.30 und Mo, Di, Do, Fr: 14.00–17.00.
  • Walchwil: Mo–Fr: 8.30–11.00 und Mo, Do: 14.00– 17.00. Mittwochs geschlossen.
  • Zug Gut Hirt: Di, Do: 8.30–12.00 und 14.00–17.00, Fr: 9.00– 12.00 oder nach telefonischer Vereinbarung.
  • Zug Oberwil: Mo, Di, Do, Fr: 8.30–11.30.
  • Zug St. Johannes: Mo–Fr: 8.45–12.00 und 14.00– 17.30, Mittwochvormittag geschlossen.
  • Zug St. Michael: Mo–Do: 9.00–12.00 und 14.00– 17.00, Fr: 9.00–12.00

«Kirche Kunterbunt» ist ein Projekt der Pfarreien im Ägerital, die im Oktober und November zu den ersten Feiern eingeladen haben. Eine bunte Mischung von Eltern mit ihren Kindern und anderen Leute nahmen an der Feier teil und waren begeistert.

Was «Kirche Kunterbunt» sein will, erklärte Seelsorgerin Margrit Küng zu Beginn des Anlasses: «Das neue Angebot will Kirche von einer anderen Seite zeigen. In verschiedenen Ateliers soll vieles Platz haben, um den Glauben zu leben und zu feiern. Den Abschluss bildet ein Mittagessen.»

Wegweiser zu den vielfältigen Angeboten | © Margrit Küng

Ein Anlass mit vorgegebenem Rhythmus

Das Konzept «Kirche Kunterbunt» sieht vor, dass jedes Treffen in einem gleichbleibenden Rahmen und zu einem bestimmten Thema stattfindet: Eine halbstündige Willkommenszeit führt hinein in eine Stunde Kreativzeit mit Ateliers, einer etwa halbstündigen Feier und abschliessendem Mittagessen.

Was ist mir heilig?

Der Anlass im November war den Heiligen gewidmet und stellte die Frage nach dem, was einem wichtig oder heilig ist und wer zu den Heiligen zählt. Anhand eines grossen Wegweisers erklärte Katechetin Tanja Hürlimann die verschiedenen Ateliers für die Aktivzeit: Basteln einer Blume und Schatzkiste, Leseecke, Memoryspiel mit Heiligenfiguren, Puzzle mit Heiligenfiguren aus der Unterägerer Marienkirche, Diskussionsecke, Gemeinschaftsspiel…

Kniffliges Geduldsspiel| © Margrit Küng

Eine spannende und nicht ganz leicht zu lösende Aufgabe war, herauszufinden, wie oft Maria in der Marienkirche auf Bildern, Statuen oder sonstwo zu finden ist.

Nahrung für die Seele und den Bauch

Bei einer kurzen Feier in der Kirche stand eine Geschichte im Mittelpunkt. Mit einem Segensgebet, das alle nach Hause mitnehmen konnten, schloss die Feier. Der anschliessende Spaghettiplausch lud zu angeregten Diskussionen ein und viele der Teilnehmenden freuten sich bereits auf die nächste «Kirche Kunterbunt» am 24. Februar 2024.

Bedürfnis nach niederschwelligem Angebot

Für Seelsorgerin Margrit Küng ist das Konzept «Kirche Kunterbunt», das seinen Ursprung in England hatte, eine gute Art, Kirche auf eine andere Art den Menschen nahezubringen. «Die Erfahrung zeigt, dass heute viele junge Eltern und Familien einen anderen Bezug zur Kirche suchen», weiss die Seelsorgerin.

Als neue Form bietet «Kirche Kunterbunt» ein niederschwelliges Angebot, das vor allem junge Familien anspricht, weil Kirche in einem anderen Setting erlebt und erfahren werden kann. Die positiven Rückmeldungen zeigen, dass die Form den Bedürfnissen junger Familien entspricht und den Kontakt untereinander fördert.

Am Sonntag übertrug SRF live den Gottesdienst aus der Kirche St. Oswald Zug. Pfarreiseelsorgerin Gaby Wiss predigte im von Kindern und Erwachsenen sowie von einer Band gestalteten Gottesdienst über Engel.

Zum Thema Engel konnte sich Gaby Wiss an hunderten Bibelstellen orientieren. Sie zeigte mit Blick auf das Schutzengelfest, wie Engel eine Brücke zwischen Himmel und Erde schlagen.

https://www.srf.ch/play/tv/-/video/-?urn=urn:srf:video:0294725a-5e27-4cc3-8b60-aa0a42ea1fe7

Unmittelbar im Anschluss an den Gottesdienst wollte Norbert Bischofberger in der Sendung „Nachgefragt“ von Gaby Wiss wissen, was Engel sind und wo sie heute in unserem Alltag wirken.

https://www.srf.ch/play/tv/-/video/-?urn=urn:srf:video:61a3a9a6-ae35-41a5-b694-119fe5397436

Das Präsidium der Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug (VKKZ) unterstützt den Massnahmenkatalog, welchen die Römisch-katholische Zentralkonferenz RKZ als Forderung an die Bischöfe in den Raum stellt. Die Präsidien aller elf Kantonalkirchen des Bistums, darunter auch Stefan Doppmann, Präsident der VKKZ, haben letzte Woche Bischof Felix Gmür zu einer Aussprache getroffen.

Die Römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ), das oberste staatskirchenrechtliche Gremium der Kirche in der Schweiz hat allen Kantonalkirchen einen Massnahmenkatalog mit vier konkreten Forderungen zur Vernehmlassung vorgelegt. Zu den vier Forderungen, die zur Erneuerung der Kirche und mehr Transparenz beitragen sollen, gehören der Beizug einer externen Fachperson für die Voruntersuchung, die Bischof Joseph Maria Bonnemain gegen seine Kollegen zu leiten hat, das Einrichten einer unabhängigen Meldestelle für Missbrauchsfälle mit Kontrollfunktion, die Errichtung eines interdiözesanen kirchlichen Strafgerichts mit Beteiligung der RKZ und die Forderung, dass die privaten Lebensumstände von Angestellten nicht mehr anstellungs- oder kündigungsrelevant sein sollen.

Differenzierte finanzielle Konsequenzen sind denkbar

Das Präsidium der Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug VKKZ unterstützt diese Forderungen und signalisiert den Bischöfen auch, dass es bereit ist, diese für alle herausfordernde und belastende Situation zusammen zu tragen und durchzustehen. Die Androhung von Sanktionen erachtet das Zuger Leitungsgremium im jetzigen Zeitpunkt nicht als zielführend. Spezifische und differenzierte finanzielle Konsequenzen könnten allenfalls geprüft werden, wenn sich die Bischöfe nicht erkennbar bewegen sollten.

Aktuelle Situation mit hoher Sprengkraft

Ende letzter Woche haben sich die elf Präsidien der Kantonalkirchen des Bistums Basel in Solothurn mit Bischof Felix Gmür zu einer Aussprache getroffen. Übereinstimmend orteten die Vertreter aus den verschiedenen Bistumskantonen in der aktuellen Situation eine hohe Sprengkraft. Sie haben den Bischof und mit ihm die ganze Bischofskonferenz dringend aufgefordert, nun starke Zeichen zu setzen, um ihre Bereitschaft und Fähigkeit zur Erneuerung konkret zu belegen.

Bischof geht zuversichtlich an Weltsynode in Rom

Bischof Felix zeigte sich im Gespräch offen. Auch äusserte er sich zuversichtlich, dass der dringende Wunsch nach Dezentralisierung und Föderalisierung der Weltkirche an der Synode gehört wird und der dringende Reformbedarf regional angegangen werden kann.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Zuger Pfarreien führt der Verein FRW Interkultureller Dialog regelmässig Mittag- oder Abendessen durch, bei denen die hiesige Bevölkerung fremdländische Kost ausprobieren und in einen interkulturellen Dialog mit Geflüchteten und Zugewanderten treten kann.

Wie schmeckt die türkische Küche? Wie die usbekische, iranische, afghanische, eritreische oder die ukrainische? Probieren Sie es aus! Und lernen Sie die Menschen kennen, die aus den jeweiligen Kulturkreisen stammen und bei uns leben. In den Pfarreien Steinhausen, Cham, St. Johannes in Zug sowie in Baar können Interessierte in regelmässigen Abständen eine bunte kulinarische Vielfalt und eine ebenso vielfältig zusammengesetzte Tischgemeinschaft erleben.

Wertvoll für alle

«Den Geflüchteten und Zugewanderten helfen die Gespräche zum Üben und Verbessern der Sprachkenntnisse, die sie in den FRW-Sprachkursen erworben haben, und damit gleichzeitig zur Integration in unsere Gesellschaft», sagt Regula Grünenfelder, Geschäftsleiterin FRW.
Auch die Zuger Gäste empfinden die Begegnungsessen als eine Bereicherung. Gerd Zimmermann, Leiter Pfarreisozialdienst und Koordinator der Mittagstische in Cham sieht folgende Gründe: «Der generationenübergreifende Dialog mit Menschen anderer Kulturkreise gibt den Teilnehmenden vielerlei neue Impulse und regt zum Perspektivenwechsel an. Zudem macht das Ausprobieren einer neuen Küche auch Spass.»

Veranstaltungen werden geschätzt

Wie sehr die Veranstaltungen geschätzt werden, zeigt sowohl die jeweils gute Stimmung wie auch die hohen Teilnehmerzahlen. 50 bis 70 Personen, Alleinstehende, aber auch Mütter mit Kindern, machen gemäss Gerd Zimmermann in Cham bei der katholischen und der reformierten Kirche jeweils mit. Eine Anmeldung für die Anlässe ist nicht nötig und der Preis für das Mittagessen beträgt für Erwachsene 7 Franken ohne und 8 Franken mit Kaffee, für Kinder und Erwachsene mit beschränkten finanziellen Mitteln 2 Franken. Manchmal gibt es sogar noch ein Dessert dazu, gesponsert von einer der umliegenden Bäckereien.

 

Nächste interkulturelle Begegnungsessen

  • Cham: 5. Oktober 12-13 Uhr (Reformierte Kirche), 12. Oktober 12-13 Uhr (Pfarreiheim)
  • Steinhausen: 3./24./ 31. Oktober 12-13 Uhr (Zentrum Chilematt)
  • Zug: 1. Oktober 17-18 Uhr, 4. Oktober 12-13 Uhr (Pfarreiheim St. Johannes)
  • Baar: 22. November 18-21 Uhr (Schwesternhaus, Anmeldung erforderlich)

Mehr Informationen unter www.frwzg.ch oder auf den jeweiligen Homepages der Pfarreien.

 

Vreni Peterer, Missbrauchsbetroffene und Präsidentin der Interessengemeinschaft für missbrauchsbetroffene Menschen im kirchlichen Umfeld (IG-MikU), nennt die Pilotstudie einen wichtigen Schritt, dem weitere folgen müssen. Sie spricht über Vertrauensverlust und darüber, was für Betroffene von zentraler Bedeutung ist.

Vreni Peterer, am 12. September wurde die Pilotstudie zur Geschichte sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz publiziert. Was für eine Bedeutung hat diese Studie für Personen, die von Missbrauch in der katholischen Kirche betroffen sind?

Vreni Peterer: Eine sehr grosse, obschon wir der Pilotstudie ursprünglich sehr kritisch gegenüberstanden! Endlich steht schwarz auf weiss, dass versetzt und vertuscht wurde. Nun sollte es auch dem Hinterletzten klar sein, dass Missbräuche stattgefunden haben. Und wir nahmen mit Befriedigung zur Kenntnis, dass Bischof Joseph Bonnemain bereits präventive Massnahmen angekündigt hat.

Sie waren der Pilotstudie gegenüber kritisch eingestellt?

Viele Betroffene fragten sich, warum eine Pilotstudie erstellt werden muss, um herauszufinden, ob der sexuelle Missbrauch in einer umfangreichen Nachfolgestudie aufgearbeitet werden müsse. Das war für uns sehr verletzend. Aber nun sehen wir, dass die Pilotstudie eine gute Auslegeordnung ist.

Sie haben Bischof Bonnemains Massnahmen genannt. Sind diese in Ihren Augen ausreichend, um Missbrauch künftig zu verhindern?

Für den Moment sind wir zufrieden, dass die Massnahmen bis Ende 2024 umgesetzt werden sollen. Aber wir müssen dranbleiben. Denn wir sind uns bewusst, dass Menschen am Werk sind. Der Mensch ist die grosse Unbekannte. Es wird weiterhin Menschen geben, die anderen Menschen Leid zufügen.

Können Sie der katholischen Kirche unter solchen Bedingungen noch Vertrauen bezüglich der Bekämpfung von Missbrauch entgegenbringen?

Mein Vertrauen ist aufgrund der jüngsten Medienberichte zur Vertuschung von Übergriffen wieder stark gesunken. Ich wollte den Bettel hinwerfen und überlegte mir sogar, ob ich das an der Pressekonferenz tun soll, an welcher die Pilotstudie vorgestellt wurde.

Was für Auswirkungen hat dieser Vertrauensschwund auf die Zusammenarbeit mit kirchlichen Institutionen?

Ich werde künftig noch viel kritischer hinschauen und viel kritischer sein. Denn nicht nur die Medienberichte zum Versagen von amtierenden Bischöfen im Umgang mit Übergriffen hat sich negativ auf mein Vertrauen ausgewirkt, sondern auch die Tatsache, dass Bischof Bonnemain die Voruntersuchung gegen diese Bischöfe leiten wird. Er hätte diesen Auftrag nicht annehmen dürfen. Den Vertrauensschwund beobachte ich aber nicht nur bei Betroffenen, sondern sehr weit darüber hinaus.

Wie meinen Sie das?

Jetzt muss die ganze Gesellschaft aufgefangen werden. Und all jene Seelsorgenden, die gute Arbeit leisten und sich heute ohnmächtig fühlen und erschüttert sind. Wenn es jetzt zu Abgängen von solchen Seelsorgenden kommt, dann gehen einmal mehr die falschen!

Was sind für die IG-MikU die nächsten nötigen Schritte?

Betroffene müssen das Vertrauen haben, sich zu melden. Dazu benötigen sie Anlaufstellen, die stimmig sind und ihre Bedürfnisse erfüllen. Doch die Kirche wird auch tief in die Tasche greifen müssen. Sie hat die Missbräuche verursacht, nun soll sie auch für Therapien und weitere Unterstützungsformen aufkommen. Dazu ist die Genugtuung von maximal 20’000 Franken, welche die Kirche derzeit bezahlt, bei Weitem nicht ausreichend.

Worunter leiden Betroffene nach einem Missbrauch am meisten?

Viele sind traumatisiert, ihr Urvertrauen wurde zerstört. Einige leiden unter Angstzuständen und Schlaflosigkeit. Andere unter Depressionen und unter körperlichen und seelischen Schmerzen. Beziehungsunfähigkeit, Vereinsamung oder negative Auswirkungen auf das ganze familiäre Umfeld sind keine Seltenheit.

Ein Missbrauch muss auch den eigenen Glauben äusserst strapazieren…

Das ist sehr individuell, da kann ich nur für mich sprechen. Die katholische Kirche ist trotz allem auch heute noch meine Heimat.  Ich werde vorläufig nicht aus ihr austreten, denn ich habe nichts getan. Es sind die Täter, die gehen müssen. Geblieben ist bei mir aber die Angst vor dem Teufel. Der Pfarrer, der mich missbrauchte, hatte mir mit dem Teufel gedroht. Noch heute frage ich mich, wer nach meinem letzten Atemzug auf mich warten wird. Ist es Gott – oder doch der Teufel, weil ich den Namen des Pfarrers genannt habe?

 

Kirchliche und unabhängige Anlaufstellen finden sich unter diesem Link: www.missbrauch-kath-info.ch

Am Samstag, 23. September, kamen die freiwillig Tätigen der Pfarrei Gut Hirt – Good Shepherd in den Genuss eines eigens für sie organisierten «Septemberfests». Sie wurden vom Pfarreiteam bekocht und verwöhnt.

«Ohne die Freiwilligen wäre so vieles nicht möglich», sagt Pfarrer Kurt Schaller, «sie sind für unsere Pfarreigemeinschaft so lebensnotwendig wie der Atem für den Körper». Als Dankeschön und Wertschätzung für den grossartigen Einsatz der unzähligen freiwillig Tätigen organisierte die Pfarrei wie jedes Jahr ein Fest. «Wir wollten nicht einfach ins Restaurant gehen, sondern an diesem Abend den Spiess umdrehen, für die Freiwilligen da sein, für sie kochen und sie bedienen.»

Selbstgemachte Kreationen

Und das gelang auch: Das Fest wurde von den 85 Teilnehmenden sehr geschätzt. Sie genossen das gemütliche Beisammensein im Pfarreizentrum und wurden dabei von vier Mitgliedern des Akkordeon-Orchesters Zug-Baar unterhalten. Dazu gab es eine Grillade, serviert vom Pfarreiteam. Ein Highlight war das Dessertbuffet mit selbstgemachten Kreationen.

Die Crew der Freiwilligen von Gut Hirt ist altersmässig bunt durchmischt. Mit dabei sind Ministranten, Lektoren, Frauen und Männer, die Geburtstagsbesuche machen, Nachbarschaftshilfe leisten, die Hauskommunion verteilen, beim Kirchenchor mitwirken, Apérogruppen, Helfende für die Mittagstische und Strickerinnen oder Missionsmitglieder, die für die «Chilbi» produzieren bzw. kochen.

Erschwerte Rahmenbedingungen

Nicht ganz einfach für die Gastgeber war die stimmungsmässige Schwere der aktuellen Situation rund um die traurigen Enthüllungen der Missbrauchsstudie. Im vorausgehenden Gottesdienst nahm Pfarrer Kurt Schaller Bezug darauf und gab seinem tiefen Bedauern Ausdruck.
Zu Ehren der Freiwilligengemeinschaft spielte im Gottesdienst die gesamte Besatzung des Akkordeon-Orchesters Baar-Zug (14-15 Leute) auf und berührte insbesondere mit den populären Melodien wie «You rise me up» oder «We are the World».

 

 

 

 

 

 

 

Der Zuger Stadtpfarrer und Standesdomherr Reto Kaufmann ist als Priester Teil des Kirchen-Systems, das versagt und vertuscht hat. In einem kurzen und eindrücklichen Statement sagt er im aktuellen Pfarreiblatt, was ihn als Priester beschäftigt.

«Die Ergebnisse der Pilotstudie haben mich schockiert. Das Ausmass ist riesig – und dabei ist es ja erst eine Vorstudie. Verantwortliche in der Kirche haben versagt und unsägliches Leid verursacht sowie unsägliche Schuld auf sich geladen. Das ist nicht wiedergutzumachen. Meine Gedanken sind bei den Betroffenen.

Als Priester bin ich Teil des Systems, das Missbrauch und Vertuschen möglich gemacht hat und damit stehe ich seit heute auch unter Generalverdacht. Dies ist eine logische Konsequenz des Versagens auf der Leitungsebene und damit muss ich umgehen lernen.

Viele Gläubige und insbesondere auch ehrenamtlich Engagierte, die sich z.T. seit Jahrzehnten in den Pfarreien engagieren, sind verstört und verstehen ihre Kirche nicht mehr. Das Fehlverhalten von oben hat Auswirkungen auf die Basis und lässt viele sprachlos zurück. Viele Seelsorgerinnen und Seelsorger leisten tagtäglich gute Arbeit und sind für die Menschen da. Für uns Seelsorgende gilt, weiter gute Arbeit zu leisten und bestenfalls verlorenes Vertrauen wieder zurückgewinnen zu können.»

Diesen und weitere Beiträge zum Thema der Aufarbeitung des Missbrauchs finden Sie im aktuellen Pfarreiblatt hier

In gut zwei Stunden arbeiteten am 19. September die Delegiertenversammlung der VKKZ die umfangreiche Traktandenliste ab. Sie hiessen alle Anträge einstimmig gut. Nach 33 Jahren markanten Wirkens in verschiedenen Funktionen trat Andreas Weber zurück. Für die aktuelle Situation nach Erscheinen der Pilotstudie zu sexuellem Missbrauch in der Kirche fanden die Verantwortlichen klare Worte.

Den Opfern sexuellen Missbrauchs im Umfeld der katholischen Kirche widmete Stefan Doppmann einleitende Gedanken zur Versammlung. Die Vertuschung vieler Fälle zeige, dass die Kirche ein Systemproblem habe. «Es ist gut, dass die Opfer heute endlich gehört und gesehen werden. Ihnen soll in dieser Phase die lange verweigerte Aufmerksamkeit gehören», so der Präsident der Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden Kanton Zug VKKZ. Respekt und Dank zollte er der Haltung der beiden frisch gewählten Domherren Reto Kaufmann und Wieslaw Reglinski, die ein starkes Zeichen setzen, indem sie auf eine Feier zu ihrer Einsetzung verzichten.

Reformen einfordern und anschieben

Der VKKZ-Präsident versprach, zusammen mit den Präsidenten der anderen Kantonalkirchen dringend notwendige Reformschritte wirksam einzufordern und anzuschieben. Dazu zählen eine unabhängige Meldestelle für Verdachtsfälle und eine unabhängige Untersuchungsinstanz.

Auch die Regionalverantwortliche des Bistums, Brigitte Glur-Schüpfer, gab ein sehr persönliches Statement ab: «Die sexuellen Übergriffe durch Kleriker haben bei den Betroffenen unsägliches Leid ausgelöst, Leben verstört und zerstört, haben Vertrauen zu den Menschen und ins Leben gebrochen. Die Betroffenen haben Anspruch auf Gerechtigkeit.»

Einstimmige Entscheide

In zügigen Schritten führte der VKKZ-Präsident anschliessend durch die Versammlung. Im Projekt des neuen Kirchgengesangbuchs engagiert sich die VKKZ bis 2027 finanziell. Das Budget für das Jahr 2024 passierte mit wenigen Rückfragen und auf Empfehlung der Rechnungsprüfungskommission einstimmig. Mit den neuen Anstellungsbedingungen hatte eine Kommission sich in Anlehnung an die kantonale Revision beschäftigt und empfahl den Kirchgemeinden eine Umsetzung des ausgearbeiteten Vorschlags. Eine Konsultativabstimmung zeigte einstimmige Unterstützung der Empfehlung.

Ein Rücktritt führte zu drei Wahlen

Mit der Verabschiedung des Baarer Finanzchefs Andreas Weber endete an diesem Abend auch ein Stück Geschichte der VKKZ. Seit 33 Jahren hatte er die Geschicke der VKKZ als Delegierter mitbestimmt und während 21 Jahren auch Verantwortung wahrgenommen, sei es als Mitglied der RPK, der Steuerausgleichskommission und als Präsident der beiden Gremien. Für die Revisionen des Steuerausgleichs hatte er ein hochkomplexes Reglement erarbeitet.

Andreas Weber war Meister der Zahlenakrobatik und der Excellisten | © Arnold Landtwing

Mit einem Präsent und anerkennendem Applaus wurde er verabschiedet. Für die drei frei gewordenen Sitze wählte die Versammlung die Chamer Kirchenrätin Tamara Bucher in die RPK, den Walchwiler Kirchenrat Rolf Reinhard in die Steuerausgleichskommission und den Unterägerer Kirchenrat Hubert Schuler für das Präsidium der beiden Kommissionen.

Nach fast dreissigjährigem ehrenamtlichem Engagement ist seit Samstag, 19. August der kantonale Seelsorgerat Geschichte. Eine besinnliche Feier in der Kirche, gefolgt von einer Rundfahrt auf dem Ägerisee und ein Nachtessen setzten einen würdigen Schlusspunkt.

Keine Spur von Traurigkeit war am vergangenen Samstag zu spüren, als sich die Seelsorgerätinnen und Seelsorgeräte ein letztes Mal versammelten, um nach 27 Jahren das letzte Kapitel des Gremiums zu schreiben. Im Zentrum stand eine besinnliche Feier in der Unterägerer Marienkirche. Vorbereitet und gestaltet hatten die Feier Brigitte Glur-Schüpfer als Regionalverantwortliche für die Bistumsregion St. Viktor und Sandra Dietschi als Gesamtleiterin der Fachstellen der Katholischen Kirche Zug.

Jede und jeder ist von Jesus gesandt

Nach einem Moment der Stille, in welchem mit Kerzen allen verstorbenen Mitgliedern des Seelsorgerats gedacht worden war, würdigte Brigitte Glur die Arbeit des Seelsorgerates in Anlehnung an den Bibeltext der Aussendung der Jüngerinnen und Jünger (Lk 10,1-11).

Sie erinnerte daran, dass alle gerufen sind, «Gesandte» zu sein: «Wir können diesen Auftrag nicht delegieren an irgendwelche Verantwortlichen. Auf jeden von uns kommt es an. In einer Zeit, in der wir vielfältigsten Veränderungen unterworfen sind, ist es für jeden Einzelnen wie auch für jede Lebensgemeinschaft eine grosse Herausforderung, dranzubleiben, mitzugehen, die Barmherzigkeit und Liebe im Alltag zu leben. Dies, liebe ehemalige Seelsorgerätinnen und –räte, haben sie in den vergangenen Jahrzehnten und Jahren immer wieder getan. Sie sind als engagierte Christinnen und Christen im Kanton Zug für die Menschen und ihre Anliegen in besonderer Weise präsent gewesen und haben so zu einer lebendigen Kirche in dieser Region beigetragen. Dafür möchte ich Ihnen allen, auch im Namen von Bischof Felix, ganz herzlich danken.»

Die ganze Ansprache können Sie hier nachlesen.

Symbolischer Proviantsack als Stärkung für den weiteren Weg | © Arnold Landtwing

Auf ihren weiteren Weg bekamen die jetzt ehemaligen Seelsorgerätinnen und -räte einen Proviantbeutel mit symbolischen Geschenken mit, darunter eine Veloglocke, damit sie weiterhin gehört werden und von sich hören lassen.

Erinnerung an Meilensteine

Nach der anschliessenden Rundfahrt auf dem Ägerisee freute sich Franz Lustenberger beim Nachtessen in seiner letzten Ansprache als Präsident des Seelsorgerats über viele in den vergangenen fast 30 Jahren erreichte Meilensteine. Dazu gehörte neben dem Austausch auf ehrenamtlicher Ebene in den Pfarreien auch das Begleiten des pastoralen Entwicklungsplans des Bistums oder die Errichtung der Pastoralräume. Als besonders nachhaltig erwähnte er die Plakatkampagne «7 Tage Auferstehen» im Jahr 2006 mit entsprechenden Veranstaltungen in allen Pfarreien sowie den Auftritt der Kirche an der Zuger Messe: «Er steht seit 2009 für Kontinuität, aber auch das Neue und Überraschende.»

Mit seiner Ansprache setzte Präsident Franz Lustenberger den definitiven Schlusspunkt in der Geschichte des kantonalen Seelsorgerats | © Arnold Landtwing

Vertrauensvoller Ausblick in die Zukunft

Franz Lustenberger schloss seine Ansprache mit einem motivierenden Ausblick: «Ich traue allen in der Kirche tätigen Frauen und Männern zu, diesen Geist der offenen Kirche für die Menschen hier und in Solidarität mit der Welt weiterzuführen und weiter zu tragen.»

An allen Stationen des Tages setzte das Caramujo Saxophon Quartett passende musikalische Akzente.

Das Caramujo-Saxophon-Quartett setzte in der Kirche, auf dem Schiff und beim Nachtessen musikalische Glanzpunkte | © Arnold Landtwing

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