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21.09.2023, 13.14

In gut zwei Stunden arbeiteten am 19. September die Delegiertenversammlung der VKKZ die umfangreiche Traktandenliste ab. Sie hiessen alle Anträge einstimmig gut. Nach 33 Jahren markanten Wirkens in verschiedenen Funktionen trat Andreas Weber zurück. Für die aktuelle Situation nach Erscheinen der Pilotstudie zu sexuellem Missbrauch in der Kirche fanden die Verantwortlichen klare Worte.

Den Opfern sexuellen Missbrauchs im Umfeld der katholischen Kirche widmete Stefan Doppmann einleitende Gedanken zur Versammlung. Die Vertuschung vieler Fälle zeige, dass die Kirche ein Systemproblem habe. «Es ist gut, dass die Opfer heute endlich gehört und gesehen werden. Ihnen soll in dieser Phase die lange verweigerte Aufmerksamkeit gehören», so der Präsident der Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden Kanton Zug VKKZ. Respekt und Dank zollte er der Haltung der beiden frisch gewählten Domherren Reto Kaufmann und Wieslaw Reglinski, die ein starkes Zeichen setzen, indem sie auf eine Feier zu ihrer Einsetzung verzichten.

Reformen einfordern und anschieben

Der VKKZ-Präsident versprach, zusammen mit den Präsidenten der anderen Kantonalkirchen dringend notwendige Reformschritte wirksam einzufordern und anzuschieben. Dazu zählen eine unabhängige Meldestelle für Verdachtsfälle und eine unabhängige Untersuchungsinstanz.

Auch die Regionalverantwortliche des Bistums, Brigitte Glur-Schüpfer, gab ein sehr persönliches Statement ab: «Die sexuellen Übergriffe durch Kleriker haben bei den Betroffenen unsägliches Leid ausgelöst, Leben verstört und zerstört, haben Vertrauen zu den Menschen und ins Leben gebrochen. Die Betroffenen haben Anspruch auf Gerechtigkeit.»

Einstimmige Entscheide

In zügigen Schritten führte der VKKZ-Präsident anschliessend durch die Versammlung. Im Projekt des neuen Kirchgengesangbuchs engagiert sich die VKKZ bis 2027 finanziell. Das Budget für das Jahr 2024 passierte mit wenigen Rückfragen und auf Empfehlung der Rechnungsprüfungskommission einstimmig. Mit den neuen Anstellungsbedingungen hatte eine Kommission sich in Anlehnung an die kantonale Revision beschäftigt und empfahl den Kirchgemeinden eine Umsetzung des ausgearbeiteten Vorschlags. Eine Konsultativabstimmung zeigte einstimmige Unterstützung der Empfehlung.

Ein Rücktritt führte zu drei Wahlen

Mit der Verabschiedung des Baarer Finanzchefs Andreas Weber endete an diesem Abend auch ein Stück Geschichte der VKKZ. Seit 33 Jahren hatte er die Geschicke der VKKZ als Delegierter mitbestimmt und während 21 Jahren auch Verantwortung wahrgenommen, sei es als Mitglied der RPK, der Steuerausgleichskommission und als Präsident der beiden Gremien. Für die Revisionen des Steuerausgleichs hatte er ein hochkomplexes Reglement erarbeitet.

Andreas Weber war Meister der Zahlenakrobatik und der Excellisten | © Arnold Landtwing

Mit einem Präsent und anerkennendem Applaus wurde er verabschiedet. Für die drei frei gewordenen Sitze wählte die Versammlung die Chamer Kirchenrätin Tamara Bucher in die RPK, den Walchwiler Kirchenrat Rolf Reinhard in die Steuerausgleichskommission und den Unterägerer Kirchenrat Hubert Schuler für das Präsidium der beiden Kommissionen.