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Wie helfen wir Menschen, deren Lebensende gekommen ist? Neu werden als ökumenisches Angebot auch im Kanton Zug «Letzte Hilfe»-Kurse durchgeführt, welche sich niederschwellig den Themen Lebensende, Sterben und Tod widmen.

Die Idee der «Letzte-Hilfe»-Kurse ist in Österreich und Deutschland entstanden und hat sich bereits in verschiedenen Ländern bewährt. Eine internationale Arbeitsgruppe bestimmt jeweils einen Lizenznehmer pro Land. In der Schweiz ist dies die reformierte Landeskirche in Zürich. Sie ist auch verantwortlich für die Ausbildung der kursleitenden Personen.

Palliativ Zug, reformierte und katholische Kirche

In diversen Kantonen werden Kurse ökumenisch oder in Zusammenarbeit mit Palliativ-Organisationen durchgeführt (GR, BS, BL, BE). Bis anhin gab es im Kanton Zug vereinzelte Anbieter von «Letzte-Hilfe»-Kursen. Neu soll auch hier das Angebot im Rahmen einer Kooperation zwischen Palliativ Zug sowie der katholischen und der reformierten Kirche im Kanton Zug koordiniert erfolgen. «Geplant sind für das kommende Jahr zwei bis vier Kurse, sagt Roland Wermuth, Delegierter der Katholischen Kirche Zug und Leiter Spitalseelsorge am Kantonsspital. «Das Angebot richtet sich an alle am Thema Interessierten in der Bevölkerung, insbesondere Menschen, die Schwerkranke betreuen.» Der erste Kurs ist für den 29. Mai 2021 im Reformierten Kirchenzentrum Zug geplant.

Vernetzt unterwegs

Die beteiligten Organisationen haben folgende Aufgaben:
  • Sie klären und fördern den weiteren Kursbedarf im Kanton.
  • Sie koordinieren das Kursangebot.
  • Sie vermitteln Kursleitende, so dass Kirchgemeinden, Pfarreien und andere Institutionen «Letzte-Hilfe»-Kurse vor Ort gemäss ihren Bedürfnissen anbieten können.
  • Sie gewähren den Austausch mit den nationalen Lizenzteilnehmern, geben Rückmeldungen aus kantonalen Kursen und lassen neue Erkenntnisse in das Kursangebot einfliessen.
  • Sie begleiten und vernetzen die Kursleitenden, damit ein interdisziplinärer, fachlicher Austausch möglich wird.

Delegierte Personen der beteiligten Organisationen:

Katholische Kirche Zug: Roland Wermuth, Leiter Spitalseelsorge, Kantonsspital Zug
Palliativ Zug: Rita Fasler, Leitung Informations- und Beratungsstelle
Reformierte Kirche Zug: Pfarrer Andreas Mauer, Beauftragter Palliativ Care

Grundwissen vermitteln

Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, die nicht auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich ist. Die Kurse möchten Grundwissen an die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.

www.letztehilfe.info

 

Bernadette Thalmann

Spitalpatientinnen und -Patienten möchten in diesen Zeiten vermehrt über spirituelle Themen reden, auch mit dem Pflegepersonal. Die beiden Spitalseelsorger an der Klinik Zugersee haben deshalb einen regelmässigen Erfahrungsaustausch mit Pflegerinnen und Pflegern organisiert.

Corona veranlasst viele Menschen, sich vermehrt spirituellen Themen zuzuwenden. Für Spitäler trifft dies in besonderem Masse zu. «Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht in der Spiritualität eine wertvolle und wichtige Ressource», sagt Alois Metz. «Wir wollen sie daher hier in der Klinik Zugersee nicht nur seitens der Seelsorge, sondern auch seitens der Pflege stärker ins Blickfeld nehmen.» Er und sein reformierter Kollege Thomas Habegger haben zu diesem Zweck einen regelmässigen Austausch mit Pflegerinnen und Pflegern der psychiatrischen Klinik institutionalisiert. Seit Oktober 2020 findet dieser einmal pro Monat statt.

Spirituelle «Peer Group»

Bei diesen Meetings handelt es sich erklärtermassen nicht um einen klassischen Lehrauftrag. «Wir funktionieren als Diskussionsrunde, in die jeder und jede die eigenen Erfahrungen einbringt», erklärt Alois Metz. «Modern formuliert ist es eine Art Spiritual Peer Group.» Es werden konkrete Fallbeispiele diskutiert. Thematisch kann es um Schuld und Vergebung, um Sinn, Leiden und Tod gehen. Aber auch Themen wie Verletzbarkeit, Ohnmacht und Vertrauen werden angesprochen. Einmal im Jahr findet ein ganztägiger Workshop statt, vorbereitet von den beiden Seelsorgern. Die Kosten für sämtliche Meetings werden dem Pflegepersonal vonseiten der Klinik bezahlt.

Sensibilisieren und Sicherheit verschaffen

Der Dialog will auf der Station vermehrt für spirituelle Fragen sensibilisieren und einen niederschwelligen Austausch mit den Patientinnen und Patienten ermöglichen. Über den Erfahrungsaustausch kann jedes Gruppenmitglied seine eigenen Fähigkeiten ausbauen. Die Lerneffekte verschaffen Sicherheit und Ruhe im Umgang mit den Patienten. Dies wiederum hilft den Patienten, Vertrauen aufbauen, was den Heilungsprozess unterstützt. Wo in Patientengesprächen eine Vertiefung von angesprochenen Themen erwünscht ist, kann das Pflegepersonal die Seelsorger hinzuziehen.

 

Bernadette Thalmann

 

Während der Adventszeit teilt ein Mitglied von seelsam – ökumenische Seelsorge für Menschen mit Behinderung jede Woche Gedanken zum Advent und die seelsam-Leiterin Andrea Koster Stadler erzählt eine Geschichte mit kurzen Gedanken dazu. 

Die Impulse können jeweils ab Samstag auf Youtube und auf der seelsam Homepage www.seelsam.ch. nachgehört werden.
Hier der Link zum ersten Beitrag, der von Tieren handelt.

Wegen Corona wird der Adventsgottesdienst am 12. Dezember in Hünenberg live gestreamt und ist anschliessend auf der Homepage abrufbar.

 

Sich mit Märchen, Gedichten und Musik dem Sterben und der Trauer anzunähern, war das Ziel eines gemeinsamen Anlasses des Vereins Palliativ Zug sowie der reformierten und katholischen Kirche des Kantons Zug.

Um die 40 Personen haben sich am vergangenen Sonntagabend in der Kirche St. Oswald auf den Weg dieser Annährung und Suche begeben. Sie lauschten den berührenden Klängen von zwei Musikern und liessen sich von vier Märchen in ihre eigene Welt mitnehmen. Möglich machten diesen besonderen Anlass Jonathan Zipperle, Violine, und David Zipperle, Gitarre, sowie der reformierte Pfarrer Andreas Maurer und der katholische Spitalseelsorger Roland Wermuth. Die beiden Seelsorger bestreiten die ökumenische Seelsorge im Bereich Palliative Care.

Von der Märchenwelt zur eigenen Welt

Mit ergänzenden Gedichten und Gedanken wurden die Gäste dazu eingeladen, die Brücke dieser Märchenwelten hinüber ins eigene Leben zu überqueren und dem eigenen Nachsinnen über Sterben und Leben, über Sehnsüchte und Wünsche Raum zu geben. Mit dem bekannten Märchen «Gevatter Tod» von den Gebrüdern Grimm wurde zuerst die Sehnsucht, dem Tod entrinnen zu können und Macht über den Tod zu haben, in die Mitte gestellt. Gleichzeitig wurde mit diesem Märchen auch deutlich, dass niemand dem Tod endgültig entfliehen kann und dass der Mensch immer wieder mit der Frage konfrontiert ist, was möglich und sinnvoll ist, um Leben zu verlängern. Irgendwann jedoch geht unser Lebenslicht aus. Und doch animiert uns gerade dieses Bild des Lebenslichts dazu, solange wir leben, alles dafür zu geben, dass unser Licht hell leuchten kann. Beispielsweise indem wir unsere Fähigkeiten entdecken und leben und mit unserem Leben Licht und Wärme verbreiten.

Hoffnung umarmt Traurigkeit

Mit dem «Märchen von der traurigen Traurigkeit» war die Traurigkeit selber traurig, weil sie immer wieder abgewiesen und nicht zugelassen wird und die Menschen sie nicht mögen. Sie weint, weil sie eigentlich nur helfen möchte und die Wunden der Menschen heilen könnte. Dies alles erzählt sie einer Frau, die sie schliesslich in die Arme nimmt und die ihr verspricht, immer bei ihr zu bleiben, damit die Mutlosigkeit sie nicht übermannt. Diese Frau gibt sich dann als die Hoffnung zu erkennen und es ist am Schluss die Hoffnung, die die Traurigkeit zu trösten vermag.

Diese und weitere Märchen wurden von den berührenden und fast märchenhaften Klängen der beiden Musiker sowie Gedichten wunderbar abgerundet.

 

Roland Wermuth, katholischer Spitalseelsorger und Seelsorger Palliative Care

 

Die Beziehung gehöre wieder vermehrt in den Fokus der Psychotherapie. Alois Metz, katholischer Spitalseelsorger in der Klinik Zugersee, und sein Arbeitskollege Benedict Wildeisen, Leitender Psychologe, fordern dies in ihrem neuen Buch.

Benedict Wildeisen, was gab den Anlass für das neu erschienene Buch* mit dem Titel «Liebes Leben in der Psychiatrie. Zwischenmenschliche Beziehungen als Antidepressiva»?

Das Wichtigste in der Psychotherapie ist die therapeutische Beziehung. Hier ist die Studienlage ganz klar. Und entscheidend für die therapeutische Beziehung sind Empathie, positives Beachten und Echtheit. Wenn dies nicht gegeben ist, können wir aufhören.
Leider geht im Moment der Trend in eine andere Richtung, weg vom Fokus auf die therapeutische Beziehung hin zu mehr Technik. Unser Buch soll ein Aufruf, ein Weckruf sein, die therapeutische Beziehung wieder ins Zentrum zu setzen.

Wie entsteht eine tragfähige therapeutische Beziehung?

Eine tragfähige Beziehung kann entstehen, wenn der Therapeut dem Gegenüber mit echtem Interesse und auf Augenhöhe begegnet, wenn er berührbar bleibt, mitfühlend zu verstehen versucht und offen bleibt für die Reaktionen des Vis-à-vis. So entsteht Vertrauen, der Patient oder die Patientin kann sich öffnen, der Genesungsprozess kann beginnen. Dies wird im Buch ausgeführt und erläutert. Martin Buber hat einmal gesagt: «Der Mensch wird am Du zum Ich». Erst in einer echten Begegnung auf gleicher Höhe wird der Mensch zum Mit-Menschen, wird aus dem «man» ein Du und aus dem «es» ein Gegenüber.

Alois Metz, was genau findet man in eurem Buch?

Das Buch besteht aus Berichten von ganz unterschiedlichen Menschen, die alle an den hohen Stellenwert von Beziehungen glauben. Sie schreiben darüber, wie sie ihre Beziehungen leben, jeder in seinem eigenen Umfeld. Die Beiträge stammen zwar mehrheitlich aus den Fachbereichen Psychologie, Psychotherapie und Psychiatrie. Aber auch die Kultur ist vertreten – mit Gedanken von Willy Astor (Kabarettist, Musiker und Komponist) und Konstantin Wecker (Musiker, Komponist, Schauspieler und Autor).

Ihr persönlicher Artikel im Buch trägt die Überschrift «Beziehung ist mehr als zwei sich treffende Menschen». Was meinen Sie damit?

Ich berichte über meine Erfahrungen als Seelsorger in der Klinik Zugersee, wie ich auf die Menschen eingehe, Beziehungen im Sinne unseres Postulats aufbaue und was zurückkommt von denen, die ich begleiten darf. In der Psychiatrie erlebe ich viel Leiden. Dennoch arbeite ich nach all den Jahren immer noch mit Leidenschaft, denn ich erhalte viel zurück. Die Patientinnen und Patienten sind dankbar für meine Arbeit und dies wiederum empfinde ich als Geschenk. Tief in die Seele eines anderen hineinschauen zu dürfen, ist ein grosser Vertrauensbeweis. Das berührt und bewegt mich. In einer Beziehung mit starker gegenseitiger Bezogenheit liegt enormes Potential für die Therapie und ich meine, für das Menschsein überhaupt.

Können Sie ein Beispiel aus dem Klinikalltag erzählen?

Eine 25-jährige Patientin sass gut fünf Jahre wegen einer dissoziativen Störung im Rollstuhl. Obwohl die Beine rein körperlich völlig intakt waren, trennte ihr Gehirn alles unterhalb des Unterleibes ab.  Sie war längere Zeit bei uns und ich lernte sie sehr gut kennen. Neben ihrem Krankheitsbild auch ihre Vorlieben für Indianergeschichten, ihre liebevolle Beziehung zu ihrem elektrischen Rollstuhl, den sie Frida (Name geändert) nannte, ihre Ängste und ihren Humor. Mit Frida und ihr machte ich oft längere Touren. Eis und Schnee konnten uns nicht abhalten und wir lachten auf unseren Erkundungen viel. Aus meinem Bücherregal suchte ich Jugendgeschichten mit Indianern heraus, die ich selbst verschlungen hatte, und gab sie ihr zu lesen oder las ihr vor. So verbrachten wir trotz ihres schweren Krankheitsbildes viele unbeschwerte Stunden. Eines Tages rief sie mich an und fragte mich, ob ich sie besuchen möchte. Ja klar, antwortete ich am Telefon. An Tag des Besuches kam sie mir gehend, mit einem verschmitzten Lachen und voller Stolz entgegen. Wenige Monate nach der Entlassung aus der Klinik hat ihr Gehirn plötzlich ihre Beine erweckt und seitdem übt sie unermüdlich und mit grosser Begeisterung den sicheren Gang.
Tränen der Freude liefen mir über die Wangen.

*A. Metz und B. Wildeisen /Hrsg.): Liebes Leben in der Psychiatrie. Beziehungen als Antidepressivum, Bod-Verlag, Norderstdedt, erste Auflage 2020.

 

Interview: Bernadette Thalmann

 

 

 

 

 

Andrea Koster Stadler wird per Anfang Juni Co-Leiterin von seelsam, der ökumenischen Seelsorgestelle für Menschen mit Beeinträchtigung. Sie folgt auf Anna-Marie Fürst, die auf diesen Zeitpunkt hin seelsam verlässt.

Andrea Koster Stadler (58) ist verheiratet, Mutter von fünf Kindern und wohnt in Sempach (LU). Sie freut sich, ihre breiten Erfahrungen in der Seelsorge bei seelsam einzubringen: «Menschen mit Handicaps berühren mein Herz. Gerne lerne ich von Menschen, die ihr Leben ausserhalb der Norm gestalten. Mit all meinen Kräften und Möglichkeiten möchte ich dazu beitragen, dass Menschen sich gegenseitig finden, stützen und bereichern können.»

Andrea Koster Stadler wurde in Bern geboren. Nach der Lehre als Chemielaborantin absolvierte sie in Bern die Katechetinnen- und Jugendarbeiterinnen-Ausbildung, dann die Ausbildung für körperintegrierendes Coaching und ganzheitliche Beratung. Danach war sie in verschiedenen pfarreilichen und regionalen Anstellungen tätig, zuletzt in der Seelsorge- und Pastoralarbeit der Pfarrei St. Stefan in Sempach, wo sie zusammen mit ihrem Mann als Gemeindeleitungspaar wirkte. Ihre Kompetenzen baute sie in verschiedenen Weiterbildungen aus, beispielsweise in der Gruppensupervision, in der Katastrophenseelsorge und Sterbebegleitung. Beim Hilfswerk Fastenopfer amtiert sie als Stiftungsrätin.

Dank an Anna-Marie Fürst

Anna-Marie Fürst (66) verlässt seelsam nach 8 Jahren Einsatz. In einem Teilzeitpensum wird sie weiterhin in der Gefängnisseelsorge tätig sein. Im Namen des VKKZ-Präsidiums dankt ihr Markus Burri, Gesamtleiter Fachstellen der Katholischen Kirche Zug, herzlich für ihr grosses Engagement: «Seit vielen Jahren ist Anna-Marie Fürst das prägende Gesicht seitens der katholischen Kirche bei Menschen, die eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung haben. Zusammen mit ihrem reformierten Arbeitspartner hat sie so manchen Gottesdienst und geselliges Treffen organisiert. Ihren herzlichen Umgang bei den Gottesdiensten durfte ich persönlich erleben. Ich danke ihr für das gewissenhafte und kompetente Engagement und für das gute Miteinander. Für die Zukunft wünsche ich ihr alles Gute und Gesundheit.»

Artikel «Wie eine grosse Seele» zum Abschied von Annamarie Fürst im Pfarreiblatt

Am 29. August findet im reformierten Kirchenzentrum Hünenberg um 14.30 Uhr ein Abschieds- und Begrüssungs-Gottesdienst statt.

 

Bernadette Thalmann

 

In der Klinik Zugersee in Oberwil gilt ein Besuchsverbot. Auch die Angebote für Patienten wie das Abendgebet und die Meditation fallen aus. Gefragter denn je sind deshalb die Dienste des Klinikseelsorgers Alois Metz.

Alois Metz, wie hat sich der Klinikalltag in den vergangenen Wochen verändert?

Es gibt keine Angebote mehr mit mehreren Patienten. Das Abendgebet, die Meditation und die Philosophische Runde fallen aus. Um das Besuchsverbot sicherzustellen, stehen Securitas-Leute am Haupteingang. Die übrigen Eingänge sind geschlossen. Damit soll verhindert werden, dass das Virus in die Klinik eindringt. Aber als Seelsorger in der Psychiatrie dürfen wir noch zu den Patienten und Stationen gehen.

Wie hat sich die Nachfrage nach Seelsorge entwickelt?

Sobald ich auf Station komme, steuern Patienten auf mich zu, da sie unbedingt reden wollen. Ganz klar: Sie brauchen etwas Abwechslung in der Zeit der «Quarantäne», denn viele Patienten dürfen nur mit Personal nach draussen gehen. Mein Alltag ist voll gefüllt mit Einzelgesprächen mit Patientinnen und Patienten. Ich habe einen Schrittzähler am Handy und der zeigt 28’000 Schritten pro Tag an. Bei mindestens 25’000 davon handelt es sich um Spaziergänge mit Patienten.

Wie, ausser mit Gesprächen, kann man sich jetzt gegenseitig Mut machen?

Viele Patientinnen und Patienten und vermutlich auch Mitarbeitende zünden vermehrt Kerzen an. Ich fülle die beiden Kerzenständer in unserer Kapelle häufiger auf als sonst. Eine grosse Kerze, die am Fenster der Kapelle steht, hüte ich, damit sie nie ausgeht in der Zeit der Corona Krise.

Wie geht es euch im Team?

Mein Kollege hatte leichtes Fieber, keine Covid 19 Infektion, doch aus Sicherheit muss er eine Woche zu Hause bleiben. Ich persönlich versuche weiterhin, ruhig zu bleiben, denn die angespannte Atmosphäre im Haus ist deutlich zu spüren. Die täglich schärferen Sicherungsmassnahmen lösen bei vielen Angst aus. So wirken hier Menschen mit Ruhe und Gelassenheit wie gute Medizin.
Für Ostern habe ich ganz viele Schoggihasen gekauft. Alle austretenden Patientinnen und Patienten erhalten jetzt schon einen davon. Zudem freue ich mich darüber, dass uns der Frühling in kleinen Schritten unaufhaltsam entgegenkommt.

 

Interview: Bernadette Thalmann

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