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Der 1. August löst bei vielen Schweizerinnen und Schweizern Ur-Heimatgefühle aus. Doch was bedeutet Heimat für Menschen im Kanton Zug, die flüchten mussten? Das Pfarreiblatt hat nachgefragt.

«Heimat ist für mich dort, wo ich geboren wurde. Es ist der Ort, wo sich meine Wurzeln und meine Kultur befinden, unabhängig davon, wie es mir dort geht. Hier in der Schweiz habe ich Schutz gefunden – und letztendlich auch eine zweite Heimat.» Elbrus (Herkunft: Tschetschenien)

«Heimat ist nicht nur das, was mein Herz ausfüllt, sondern alles, was ich im Leben lerne und erhalte. Heimat ist meine Basis. Davon träume ich, das vermisse ich. Heute ist auch die Schweiz eine Heimat für mich – denn hier führe ich mein Leben.» Yohana (Herkunft: Eritrea)

«Wenn ich an Heimat denke, denke ich an meine Familie, an das Essen und die Natur zu Hause. Das alles vermisse ich. Ich bin noch neu hier. Hier herrschen eine andere Kultur und eine andere Religion vor, das ist für mich manchmal komisch.» Hamda (Herkunft: Somalia)

«Heimat ist für mich der Ort, an dem ich mich sicher fühle. Dort, wo Menschen respektvoll und freundlich miteinander leben. Früher erlebte ich Ungerechtigkeit, nur der Stärkere überlebte. In der Schule hörte ich von den Menschenrechten, hier erlebe ich sie in der Praxis. Als Flüchtling habe ich hier eine neue Heimat gefunden.» Adam (Herkunft: Tschad)

«Wenn ich an meine Heimat denke, tut mir mein Herz weh. Meine fünf Kinder sind meine Heimat; ich vermisse sie. Meinen jüngsten Sohn habe ich letztes Jahr nach 17 Jahren zum ersten Mal wieder gesehen. Ohne politische Probleme hätte ich mein Land nicht verlassen.» Tursunay (Herkunft: Usbekistan)

«Meine Heimat befindet sich in meinem Herz. Heimat ist meine Familie. Wenn jemand in ein anderes Land gehen muss, ist es sehr schwierig. Ich bin immer traurig und hoffe, dass ich eines Tages zurückkehren kann.» Özal (Herkunft: Kurde aus der Türkei)

«Ich vermisse mein Land, aber meine Familie noch mehr. Ich bin allein hier. Ich bin verheiratet, mein Mann lebt in der Türkei, meine Kinder sind in Europa, aber nicht in der Schweiz.» Hülya (Herkunft: Kurdin aus der Türkei)

(Copyright alle Bilder: G.F.S.)

 

Lesen Sie den vollständigen Artikel dazu im Pfarreiblatt

 

Zwei Dutzend Menschen mit einer Beeinträchtigung genossen Ende Juli eine herrliche Ferienwoche im Wallis, begleitet von der ökumenischen Seelsorge «seelsam». Tolles Wetter und spannende Ausflüge sorgten für viel Spass.

Gut gelaunt und erwartungsvoll trafen sich am Samstag, 22. Juli 2023 in Zug insgesamt 24 Menschen mit einer Beeinträchtigung und 12 Begleitpersonen zur Abfahrt in die diesjährige «seelsam»-Ferienwoche. Sie stand unter der Leitung von Susan Staub und Karin Schmitz von «seelsam»-ökumenische Seelsorge für Behinderte. Mit vier Kleinbussen ging es via Brünig- und Grimselpass Richtung Wallis, wo uns das Team in St. Jodern im Laufe des Nachmittags erwartete. In einem schönen Haus mit grosszügigem Umschwung und grosszügigen Räumen verbrachten wir eine tolle Woche.

Viel Abwechslung

Diverse Ausflüge machten die Ferientage kurzweilig: So beispielsweise das Velofahren für behinderte und betagte Menschen mit Tandem 91, ein Ausflug nach Saas Almagell mit Minigolf, der Besuch des Donnschtig-Jass in Raron, ein Besuch des World Natur Forums in Naters sowie Lädele, Kaffee trinken und Spaziergänge.

Höhepunkt Raclette-Abend

Natürlich durfte auch Kino im Haus, Spielen und Basteln nicht fehlen. Beim Raclette-Abend mit musikalischer Unterhaltung ging die Feierfreude durch die Decke…. Das Wetter war uns die ganze Woche gut gesonnen. Dankbar und mit vielen schönen Erlebnissen kehrten wir am Samstag, 29. Juli nach Zug zurück.
Allen Beteiligten und freiwillig Engagierten an dieser Stelle ein grosses Dankeschön! Wir freuen uns heute schon auf die «seelsam»-Ferienwoche 2024.

Bericht und Fotos Karin Schmitz, seelsam

 

Thomas Hausheer, Leiter der Fachstelle «Forum Kirche und Wirtschaft» hat soeben seine Weiterbildung im Bereich «Digitale Ethik» erfolgreich abgeschlossen. Im folgenden Interview teilt er seine Erkenntnisse.

 

Thomas, herzliche Gratulation zum erfolgreich absolvierten CAS «Digitale Ethik» an der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ)! Was hat dich bewogen, diese Weiterbildung zu machen?

Ich habe mich bereits im vergangenen Jahr mit der digitalen Transformation auseinandergesetzt. Das war im Rahmen der von mir durchgeführte Veranstaltung «Ethik und Moral in der digitalen Welt – Wer trägt die Verantwortung?». Die Frage, ob das technisch Mögliche auch das moralisch Vertretbare und das gesellschaftlich Richtige ist, beschäftigt mich nachhaltig. Mich interessierte vor allem die nächste Stufe der Digitalisierung, die Etablierung von Künstlicher Intelligenz (KI). Dabei wollte ich der Frage nachgehen, wie die Grundsätze der Ethik auch auf kognitive Technologien angewendet werden können.

 

Zu welchem Thema hast du deine CAS-Arbeit geschrieben?

Meine Zertifikatsarbeit untersucht den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Seelsorge, konkret die Verwendung von einem Chatbot zur Unterstützung der Seelsorgenden. Dieser ist zeitlich unbegrenzt verfügbar, niederschwellig zugänglich und wahrt erst noch Anonymität. Das lässt vordergründig seinen Einsatz interessant erscheinen.


Zu welchen Erkenntnissen bist du gekommen?

Der Lehrgang verschaffte mir vertiefte Einblicke in die digitale Welt, insbesondere in das, was KI wirklich kann und was nicht. Aufgrund der Technologie, die dem Chatbot ChatGPT zu Grunde liegt, sind für mich KI und Seelsorge unvereinbar. Wohl liefert ChatGPT erstaunliche Ergebnisse, diese sind und bleiben aber vorerst unpräzis und fehleranfällig.
Dies deshalb, weil sie auf Wahrscheinlichkeiten und Muster aufbauen. Die grosse Datenmenge und die schnellen Rechenleistungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass lediglich eine Simulation stattfindet, die kein Bewusstsein hat. Daher ist sie nicht in der Lage, einen Menschen wahrzunehmen. Das fehlende Bewusstsein ist mit dem Fehlen der Seele gleichzusetzen. Die Seele ist aber unabdingbare Voraussetzung für das seelsorgerische Gespräch.

 

Weshalb und in welchen Einsatzbereichen der Künstlichen Intelligenz braucht es ethische Guidelines?

Die KI basiert auf Daten der Vergangenheit, ist also ein Abbild der Gesellschaft mit allen Fehlern und Unzulänglichkeiten. Themen wie Diskriminierung, Rassismus, Radikalisierung, Datenschutz, etc. sind noch zu wenig erkannt und nicht genügend geregelt. Es stellt sich die zentrale Frage: Wie beeinflussen wir, was uns beeinflusst? Grundsätzlich braucht es für alle Schnittstellen, wo der Mensch auf die Maschine respektive auf KI trifft, entsprechende Richtlinien.

 

Wie können solche Guidelines aussehen? Wie weit sollen sie gehen?

Die digitale Welt ist eine globale Welt, solche Guidelines greifen nur, wenn sie weltweit Beachtung und Anwendung finden. Dies scheint mir auf rechtlicher Basis ein utopisches Ziel zu sein. Es gibt aber Bestrebungen, auf der Ebene von Richtlinien und Kodexen Rahmenbedingungen zu schaffen und auch umzusetzen. Die EU ist im Bereich des Datenschutzes und der Anwendung von «vertrauenswürdiger KI» sehr aktiv. Grossunternehmen, die international tätig sind, verpflichten sich im Rahmen ihrer Governance, Risk und Compliance zur Einhaltung solcher Guidelines. Die Krux der Sache sind allerdings die Verpflichtung zur Einhaltung, deren Kontrolle und die Sanktionierung von Verstössen.

 

Wo und wie willst du dein erworbenes Wissen einsetzen?

Ich werde die Erfahrung aus diesem Lehrgang in Projekte und Angebote meiner Fachstelle einbringen, weitere Aspekte und Fragestellungen im Rahmen der Kappeler Anlässe diskutieren. Im Austausch mit den Pfarreien und Kirchgemeinden möchte ich das Bewusstsein für diese Themen schärfen und sie ermutigen, ihre Überzeugung aus christlich-ethischer Sicht aktiv einzubringen.

Ethik lebt vom Dialog und der Debatte. Diesen Dialog würde ich gerne mit Exponenten der Zuger Wirtschaft oder einzelnen Firmen führen, denn die Herausforderungen in der digitalen Transformation werden in Zukunft nicht kleiner sein. Hier kann ich mir auch eine beratende Funktion der Fachstelle als konkrete Dienstleistung für Zuger Firmen vorstellen.

 

Interview: Bernadette Thalmann

 

Nächste Veranstaltungen Forum Kirche und Wirtschaft

30. September 2023
«Älterwerden würdig gestalten» in Cham

6./7. Oktober 2023
«Oasentag» (Einführung in die Christliche Meditation) in Waldkirch/DE

www.forum-kirchewirtschaft.ch

 

1100 Kirchen, 1800 Veranstaltungen und über 50’000 Besucherinnen und Besucher in 11 Kantonen: Die Zuger Kirchen setzten an der «Langen Nacht der Kirchen» schweizweit einen einzigartigen Glanzpunkt in der Ökumene.

Was für ein schöner Frühlingsabend! Und: Was für vielfältige Angebote der verschiedenen Kirchen! 130 Veranstaltungen und Angebote boten ein überraschendes Programm mit viel Musik, Geschichten, Kultur quer durch den ganzen Kanton Zug und luden in unkompliziertem Rahmen zu Begegnungen ein.

Angebote so vielfältig wie die Kirchen

Nur schon ein Blick auf das musikalische Programm öffnete einen bunten Fächer: Erklang bei den Reformierten Harfenmusik, gabs bei der Freikirche Pop auf die Ohren und bei den katholischen spielte eine Ländlerkapelle lüpfige Weisen. Während man hier sang und rappte, gaben sich dort Chöre und Musiker die Ehre. Und vielerorts klangen die Anlässe in gemütlichem Beisammensein an einer Feuerschale bis in die späten Abendstunden aus.

Action und Besinnliches

Vom Abenteurspiel über die literarische Lesung bis hin zum Trommelworkshop und dem Kirchenkrimi kamen alle Generationen auf die Rechnung. Wer eindrückliches Lichtspektakel wollte, wurde an der «Langen Nacht der Kirche» ebenso fündig wie diejenigen, die Besinnliches suchten. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die kostenlosen Angebote der offenen Türen, um Kirche von einer anderen Seite kennenzulernen. Dementsprechend waren neben bekannten Gesichtern auch sehr viele fremde Gäste oder Auswärtige anzutreffen.

Ökumenisches Glanzlicht als Schweizer Premiere

Die Kirchen im Kanton Zug setzten ökumenisch ein schweizweites Glanzlicht: Erstmals beteiligten sich auch Freikirchen der Evangelischen Allianz an der «Lange Nacht der Kirchen». Entstanden ist diese Zusammenarbeit aufgrund persönlicher Beziehungen unter den Seelsorgenden.

Wer die «Lange Nacht der Kirchen» nochmals aufleben lassen möchte – oder wer nicht dabeisein konnte und sich einen Eindruck über die gute Stimmung des Abends verschaffen will, kann sich durch die untenstehende Fotogalerie mit Bildern aus verschiedensten Gemeinden klicken. Das bunte Kaleidoskop wird laufend mit neuen Bildern ergänzt.

Übrigens: In zwei Jahren, am Freitag, 23. Mai 2025, findet die nächste «Lange Nacht der Kirchen» statt.

 

Hier ein paar Highlights in Bildern zum Nachgeniessen
(ein Bild anklicken und alle Bilder in Grossformat ansehen):

Sepp Heinzer beim Alpsegen über Walchwil | © Arnold Landtwing
Sumaya Farhat-Naser erzählte in Hünenberg temperamentvoll vom Alltag als palästinensische Christin | © Thomas Müller
Gigantisch eindrücklich: Die Lasershow in Menzingen | © Pfarrei Menzingen
Märlin zog mit seinen Geschichten das Publikum in Hünenberg in Bann | ©Sandra Dietschi
Eine ungewohnte wie spannende  Kombination: Didgeridoo und Orgel in der Kirche Walchwil | © Arnold Landtwing
Gemütliche Ökumene in Walchwil | © Simona Starzynski
Wird der Fall beim angeregten Gedankenaustausch an der Krimibar gelöst? | © Jacqueline Bruggisser
Der Trommelworkshop in Steinhausen erfüllte den Raum mit Rhythmen | © Arnold Landtwing
Gespannte Zuhörer des Kirchenkrimis Totenboden | © Jacqueline Bruggisser
Kirchenkrimi Oberägeri | ©Sandra Dietschi

An der Langen Nacht der Kirchen am 2. Juni öffnen im Kanton Zug die katholische und die reformierte Kirche sowie die Evangelische Allianz Zug ihre Tore. Ein buntes Programm wartet auf die Gäste. Lesen Sie dazu das Interview mit Projektleiterin Sandra Dietschi.

Sandra Dietschi, Sie leiten diesem Jahr zum ersten Mal das Gesamtprojekt «Lange Nacht der Kirchen». Wie laufen die Vorbereitungen?

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. In diesen Tagen haben wir das bestellte Material an die verschiedenen Veranstaltungsorte geliefert und zusammen mit den Kommunikationsverantwortlichen organisieren wir die Präsenz in den Medien und auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und Facebook.

Wie fühlen Sie sich dabei?

Die Spannung steigt und mit Blick auf die ­verschiedenen Aktivitäten in dieser beson­deren Nacht ist meine Vorfreude sehr gross. An dieser Stelle spreche ich jetzt schon allen ­Verantwortlichen, allen ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern vor Ort einen grossen Dank aus. Sie ermöglichen mit viel Einsatz und Herzblut ein so vielfältiges Programm.

Wer macht mit bei der «Langen Nacht der Kirchen»?

Es freut mich, dass der Aufruf zur Teilnahme an der Langen Nacht der Kirchen auf ein so grosses Echo stösst. Ich freue mich auch, dass nebst der Reformierten und Katholischen Kirche im Kanton Zug dieses Jahr auch die Kirchen der Evangelischen Allianz Zug mitmachen. Von katholischer Seite her beteiligen sich alle 17 Pfarreien an der Langen Nacht der Kirchen – ein starkes Zeichen!

Welche Chancen bietet dieses Projekt für die Kirchen?

Die Kirchen öffnen ihre Türen zu ungewohnter Zeit für überraschende Angebote und ebenso überraschende Begegnungen. Diese Nacht bietet eine wunderbare Möglichkeit, ein breites Publikum anzusprechen. Menschen allen ­Alters und unterschiedlicher Herkunft können Kirche auf eine neue, überraschende und andere Art erleben. Und wenn die Begegnungen über diese Nacht hinaus Kreise ziehen, wäre das wunderbar.

Wo zeigen sich die Herausforderungen bei der Organisation dieses Grossprojekts?

Bei der «Langen Nacht der Kirchen» handelt ​es sich um ein nationales Projekt, an dem ​sich in diesem Jahr elf Kantone beteiligen. Und damit ist auch schon die grösste Herausfor­derung benannt. Es braucht eine Koordina­tionsstelle vor Ort, eine Person, die das Werbematerial organisiert, die Homepage aktuell hält, für die beteiligten Pfarreien und Gemeinschaften Ansprechperson ist.

Welches sind Ihre persönlichen Highlights im Programm?

Die Programmpunkte sind so vielfältig, kreativ und einladend, dass es mir schwerfällt, Favoriten zu nennen. Am liebsten würde ich alle aufzählen und besuchen: Angefangen bei «Cham singt und rappt» über den Geschichten­erzähler Märlin, die Lesung mit Schriftsteller Thomas Hürlimann bis hin zum dreiteiligen Kirchenkrimi «Der Totenboden» in der Pfarrkirche Oberägeri. Auch der Erlebnisparcours mit der Jungschi Viva Kirche Zug und viele andere Angebote locken mich.
So viel Erleben macht hungrig, deshalb ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Eigentlich ist die gesamte Palette der Angebote ein einziges grosses Highlight. Auf der Homepage www.langenachtderkirchen.ch findet garantiert jede und jeder etwas, wo es sich hinzugehen lohnt. Beispielsweise für eine feine Suppe im Pfarreizentrum St. Johannes, zubereitet vom FRW.

Kinder und Jugendliche feierten am 14. April im Zentrum «Sonnenberg» in Baar die kraftvollen «Wältwunder» des Lebens. Dabei erstrahlte eine «Wunderwält» von unterschiedlichen Bedürfnissen und Konfessionen.

Der «Sonnenberg» in Baar ist ein heilpädagogisches Schul- und Beratungszentrum. Begleitet werden Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichsten Themen zu Sprachbehinderung, Verhaltensauffälligkeiten, Sehbehinderung oder Blindheit und Mehrfachbehinderungen. Alle paar Jahre findet ein gemeinsames Fest mit verschiedenen kirchlichen Feiern statt. So wurden im April Erstkommunion, Abendmahl und Firmung im Rahmen des Schulbetriebes gefeiert.

Jeder hat seine eigene Wunderwelt

Es war, wie in der biblischen Botschaft (Mt 13,31-32 – Gleichnis vom Senfkorn) die Bestärkung, dass die Lebenskraft dieser 16 Kinder und Jugendlichen am Wachsen ist, und alle ihre Lebensgeschichten von den «Wältwundern» erzählen sollen. Im Fest mit den verschieden kirchlichen Feiern sprachen wir ihnen als Gemeinschaft Mut und Zuversicht zu. Jede und jeder in dieser Menschheitsfamilie ist wertvoll, trotz möglicher Einschränkungen, und bringt so seine ganz persönliche Wunderwelt in den Lebensalltag.

Für die uns lebensermöglichenden «Wältwunder» Sonne, Luft, Wasser und Erde dankten wir, besangen sie mit berührten und erfüllten Herzen. Um Gott als wunderbare und lebensspende Kraft staunend zu erahnen, betteten wir uns alle in die nährende Humusschicht, um wachsend unseren Lebensweg weiterzugehen. Dies in der Hoffnung, auch die so nötigen Sonnenstrahlen, Regentropfen und Atemluft zu erhalten.

Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund

Die Lebens- und Schulwelt «Sonnenberg» steht für die Bedürfnisse des Kindes, des Jugendlichen ein und feierte in der Aula und nicht in der Kirche. Denn der Ort sollte allen bekannt und vertraut sein. Ansonsten ist es für manche eine Überforderung.
Der katholische Domherr Alfredo Sacchi und der reformierte Pfarrer Ruedi Hofer von seelsam – ökumenische Seelsorge für Menschen mit Behinderung machten sich in Begegnungen mit den Eltern, Kindern und Jugendlichen und deren Situationen vertrauter. Beide zeichneten ein hoffnungsvolles Bild, nämlich dass lebendige Kirche zu den Menschen geht und diese in ihren jeweiligen konkreten Situationen bestärkt.

Der Gottesdienst war sprachlich einfach, der Fokus lag auf Zeichenhandlungen und konkret wahrnehmbaren Elementen wie Musik, Symbolen, Farben und Kerzen. Bei der Feier haben zahlreiche Mitarbeitende, Eltern und Grosseltern mitgeholfen. Sie haben Lieder komponiert, begleitet, gestaltet und liebevoll die Vorfreude darauf mitgetragen.

 

Reto Weiss, Religionspädagoge im «Sonnenberg»

 

Marina Battiston ist Sakristanin und Präsidentin der Sakristanenvereinigung des Kantons Zug, die im März tagte. Im Interview verrät sie, was den Beruf als Sakristanin so besonders, aber auch nicht ganz einfach macht.

 

Marina Battiston*, welche Aufgaben haben Sie als Sakristanin?

Ich habe ähnliche Aufgaben wie ein Hauswart. Es geht um den Unterhalt und die Pflege der Kirchen und deren Umgebungen. Das bedeutet beispielsweise Laub wischen, Unkraut entfernen, Schneeräumen und Salzen. Sichtbar werde ich eigentlich nur bei den Gottesdiensten. Da geht es um die Organisation, Vorbereitung und Begleitung der Liturgen. Die aufwändigsten Arbeiten sind diejenigen vor und nach dem Gottesdienst, beispielsweise die Pflege der liturgischen Gewänder und Geräte, die Organisation des Kirchenschmucks. Wir gestalten den Kirchenraum mit Blumenschmuck oder biblischen Figuren, schliessen und öffnen die Pforten. Bei einigen Aufgaben helfen auch die Ministranten mit.

Was ist das Besondere an der Sakristaninnen-Arbeit?

Die Vielfalt. Man muss gut organisieren können, damit beispielsweise alle Vorarbeiten an Palmsonntag oder an Ostern rechtzeitig erledigt sind und die Gottesdienste reibungslos durchgeführt werden können. Für mich persönlich ist die Begegnung mit den vielen verschiedenen Liturgen, Laien, Diakonen und Priestern eine riesige Bereicherung, auch wenn es die Arbeit erschwert.

Benno Müller (SSV-Präsident), Marina Battiston, Daniel Frischkopf (Präsident Kirchgemeinde Cham-Hünenberg), Markus Ruoss (Ansprechperson in der SSV für den Kantons Zug) | © zVg

Welche Ausbildung ist nötig?

Die Ausbildung erfolgt in der Sakristanen-Schule des Schweizerischen Sakristanenverbands in Einsiedeln. Wir haben seit August des vergangenen Jahres einen neuen Schulleiter, einen talentierten jungen Lehrer, wie die letzten Schulabsolventen mir erzählten. Je nachdem, ob man den kleinen oder den grossen Ausbildungsgang wählt, investiert man 3 oder 4 Wochen. Für Aushilfen gibt es einen Einführungskurs von 3 ½ Tagen. Die Nachfrage nach den Kursen ist erfreulicherweise gestiegen.
In dieser Schule lernt man nicht nur viel über die praktischen Arbeiten, sondern thematisiert auch die christliche Spiritualität, den Glauben, das Kirchenjahr, die Abläufe der Gottesdienste und vieles mehr. Die Schlussprüfung besteht aus einer schriftlichen Arbeit über die Kirche und einer Prüfung, die über vierzig Fragen umfasst.

Erhalten Sie auch Rückmeldungen und Wertschätzung für Ihre Arbeit?

Ab und zu gibt es Kirchgänger die Freude haben, wenn die Kirche schön dekoriert ist, und ein Kompliment aussprechen. Wo ich besonders Wertschätzung erfahren darf, ist in der Sakristanenvereinigung. Dort haben wir Sakristaninnen und Sakristane auch die Möglichkeit, uns regelmässig auszutauschen.

Sie sind die Präsidentin der Sakristanenvereinigung des Kantons Zug. Welche Themen beschäftigen die Vereinigung aktuell?

Aktuell ist es und endlich gelungen, einen kompletten Vorstand zu haben. An der Generalversammlung anfangs März konnten wir mit Matej Lekic aus Baar einen jungen Sakristan dafür gewinnen. Die Rekrutierung von neuem Nachwuchs ist für uns schwierig, denn die Kirchgemeinden teilen uns die Namen der Neuangestellten nicht mit.
Die Besoldung ist ein weiteres Thema. In unserem Kanton gibt es grosse Schwankungen. Derzeit haben wir 10 verschiedene Besoldungs-Reglemente! Vonseiten der Kirchgemeinden wurde uns aber in Aussicht gestellt, dass man diesen Punkt angehen möchte.
Darüber hinaus fehlen dem Verband finanzielle Mittel, um Mitgliedern im Bedarfsfall Unterstützung zu geben. Aus Kostengründen können wir uns auch keiner Gewerkschaft angliedern. Nur dank der Unterstützung der Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug, die uns einen jährlichen Zustupf auszahlt, können wir überleben. Dafür sind wir der VKKZ sehr dankbar.

Marina Battiston und Sr. Maria-Amadea, Neumitglied | © zVg

Wie viele Sakristane und Sakristaninnen gibt es schätzungsweise im Kanton Zug?

Wir haben etwa 24 Kirchen/Kapellen im Kanton Zug. Demnach dürften es etwa 40 Sakristane, Haupt- und Nebensakristane oder Aushilfen sein. In der Sakristanenvereinigung sind 33 aktive Sakristaninnen und Sakristane registriert, mit den Pensionierten ergibt das total 56 Mitglieder.

Können Sie die Arbeit als SakristanIn weiterempfehlen?

Wer diesen Job wählt, muss sich bewusst sein, dass die Besoldung nicht hoch ist und Wochenendarbeit anfällt. Doch ich kann für mich sagen, dass ich diese Arbeit nun seit 12 Jahren mache und immer noch mit viel Engagement und Freude am Werk bin.

*Marina Battiston wirkt seit September 2011 als Sakristanin im Pastoralraum Zugersee Südwest und ist seit Oktober 2021 Sekretärin der Kirchgemeinde Cham-Hünenberg

 

Interview: Bernadette Thalmann

 

Im Karwochen-Gespräch der Pfarrei Oberägeri vom 3. April zum Thema Glück sprach SRF-Moderator Röbi Koller. Mit seiner authentischen und humorvollen Art vermochte er einmal mehr zu begeistern.

Kein Wunder, dass der wohl bekannteste Glücksüberbringer der Schweiz mit seiner Präsenz die Sitzreihen im Pfarreiheim Hofstettli lückenlos füllte. Im «Happy-Day»-Format des Fernsehens sind es stets Träume, mitunter auch materielle, die in Erfüllung gehen. Was aber braucht es laut Röbi Koller im täglichen Leben, um glücklich sein zu können?

Für ihn ist das positive Denken Voraussetzung fürs Glücklichsein, die Zufriedenheit, mit dem was man hat − und da hätten die meisten in der Schweiz einiges aufzuzählen. «Ich habe mir eigentlich nie Materielles gewünscht», versucht er zu erklären, «irgendwann ergaben sich halt Chancen, an etwas zu gelangen, und ich habe sie genutzt.» So war’s beispielsweise mit seinem Ferienhaus.

Das Ziel von «Happy Day» ist für ihn denn auch nicht, Weihnachtsmann zu spielen und zu beschenken, sondern Vorbildfunktion wahrzunehmen. Er belohnt gerne Menschen, die es schwierig im Leben haben, aber nicht aufgeben und ihr Schicksal anpacken. Er mag es, mit Aufmerksamkeiten zu überraschen. Dementsprechend recherchiert er sorgfältig mit seinem Team.

Konkret auf persönliche Momente des Glücks angesprochen, meinte er Harald Juhnke zitierend: «Keine Termine und leicht einen sitzen haben…»
Die humoristischen Einlagen zogen sich durch. Als Urs Stierli, Gemeindeleiter der Pfarrei, im Anschluss der Veranstaltung zu «einem Glas Wasser mit Brot» einlud, scherzte er in gewohnter Manier: «Das wird er dann schon noch verwandeln…»

Zum gelungenen Abend trugen auch der Saxophonist Marcel Schmid mit seiner musikalischen Umrahmung bei sowie Jacqueline Bruggisser als Gesprächspartnerin von Röbi Koller. Sie sprach auch sein neustes Buch an, seine Zeit als Taxifahrer und sein Wirken als Botschafter des Hilfswerks Comundo.

Weitere Karwochen-Gesprächsabende zum Thema Glück

 

Bernadette Thalmann

 

 

Der Verein FRW Interkultureller Dialog hat einen neuen Präsidenten: Auf Markus Burri, der während den vergangenen vier Jahren mit viel Sorgfalt und menschlichem Gespür die Geschicke des Vereins geleitet hat, folgt nun Joachim Eder.

Der bekannte alt Regierungsrat und alt Ständerat des Kantons Zug ist immer noch engagiertes Mitglied diverser Kommissionen, Verbände und Stiftungen. An der FRW-Mitgliederversammlung vom 30. März 2023 wurde er einstimmig zum Präsidenten gewählt. Joachim Eder zeigt sich bereit, das Engagement des FRW für Geflüchtete, Zugezogene und Einheimische zu unterstützen und zu stärken. «Ich danke für Ihr Vertrauen und freue mich auf das Miteinander leben und voneinander Lernen›, das beim FRW offensichtlich nicht nur ein Slogan ist», sagte er nach Annahme der Wahl.

FRW Interkultureller Dialog fördert als Verein das Zusammenleben von Menschen aller Nationen, Religionen und Generationen. Das Angebot rund ums Deutschlernen, um Begegnungsessen und die praktische Sprachanwendung richtet sich an einheimische, zugezogene und ganz besonders an geflüchtete Menschen im Kanton Zug. Den grössten Teil der Aktivitäten ermöglichen rund 130 Freiwillige: Im letzten Jahr wurden 20‘000 Einsatzstunden gezählt. Professionell koordiniert werden die Freiwilligen durch ein kleines Team unter der Geschäftsleitung von Regula Grünenfelder. Die rund 50 Projekte kann der FRW dank der Zusammenarbeit mit Partnern wie kantonalen Stellen, Gemeinden, Vereinen, religiösen Organisationen und Privaten anbieten.
Geschichten dazu finden Sie im Jahresbericht 2022 auf frwzg.ch.

 

Mirjam Weiss, FRW Interkultureller Dialog

 

 

Die Pfarrei Hünenberg lud während der Fastenzeit zu vier Kurzpilgerwanderungen durch verschiedene Gegenden von Hünenberg ein. Das Angebot für eine Besinnung in der Natur gemeinsam mit anderen wurde geschätzt und sehr gut besucht.

«Die Fastenzeit wird oft mit dem Verzichten gleichgesetzt», sagt Christian Kelter, Gemeindeleiter der Pfarrei Hünenberg, «doch es geht um viel mehr. Es geht darum, sich auf die Grundlagen des Lebens und des christlichen Glaubens zu besinnen». Und dazu lud die Pfarrei zu vier kurzen Wanderungen durch Hünenberg ein, sogenannten Kurzpilgerwanderungen.
Das Angebot brachte Menschen zusammen, lud zum Austausch ein und bot ganz nebenbei etwas für die Gesundheit von Geist, Leib und Seele an. Die Wanderungen widmeten sich in diesem Jahr dem faszinierenden Thema «Feuer»: Feuer, das zerstört, verwandelt, reinigt, wärmt und letztlich auch neues Leben ermöglicht.
Die spirituellen Wanderungen werden auch im nächstes Jahr wieder angeboten. Mitg/bth

 

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