Zur Startseite Zur Navigation Zum Inhalt Zur Kontaktseite Zur Sitemapseite Zur Suche
Wir vermitteln Bildung

24.01.2023, 11.32

Seit September 2021 steht Don Mimmo der Missione Cattolica Italiana im Kanton Zug vor. Wie er die Mitglieder seiner Gemeinschaft anspricht, sie im Glauben begleitet und zusammenhält, erfahren Sie im folgenden Interview.

Don Mimmo, wie bist du von der Gemeinschaft der Missione Cattolica Italiana in Zug aufgenommen worden?
Vom ersten Tag an habe ich eine grosse Zuneigung und Nähe gespürt. Die Gläubigen wollten mich kennenlernen. Viele Familien luden mich zu sich nach Hause ein und baten mich, ihre Familien zu segnen.

Welche besonderen Chancen bietet der Kanton Zug für deine Arbeit?
Ich kannte Zug nicht, obwohl ich 20 Jahre lang im Nachbarkanton Luzern gelebt hatte. Der Kanton ist sehr klein, hat aber ein grosses Potenzial. Die hier ansässigen multinationalen Unternehmen ermöglichen es vielen Menschen – auch Italienerinnen und Italienern sowie italienischsprachigen Personen – diesen Ort kennen zu lernen.

Was macht die Arbeit in Zug eher schwierig?
Meine Kapazität reicht leider nicht aus, um alle zu erreichen. Dazu bräuchte des mehr Personal. Gerne würde ich vermehrt auf junge Menschen zugehen und etwas mit ihnen und für sie zu tun.

Wie viele italienische sprechende Personen leben in Zug?
Es gibt rund 4’000 italienischsprachige Personen im Kanton Zug. Dabei handelt es sich um Italiener, Tessiner sowie italienischsprachige Bündnerinnen und Bündner. Dazu kommen noch diejenigen, die zum Arbeiten oder auf Besuch kommen.

Wie sieht die Zusammensetzung der Gemeinschaft aus?
Die «Gastarbeiter» der 1950-er Jahre sind die erste Generation und unterschiedlich integiert. Daraus gingen die «Secondos» hervor, meist gut integriert aber dennoch an Sprache, Kultur und Beziehungen zu Italien hängend. Bedeutend geworden ist eine neue erste Generation von Personen mit höherer Schulbildung: Ingenieure, Ärzte, Anwälte, Hochschulabsolventen, die in den multinationalen Unternehmen angestellt sind. Sie sprechen italienisch und englisch, ihre Kinder gehen in die International School. Da sie oft nach einigen Jahren wieder wegziehen, hat für sie die deutsche Sprache und die Integration nicht Priorität.

Sind die Italiener noch stärker im Glauben verankert als die Schweizer?
Die Italiener der zweiten und dritten Generation leben in unserem Umfeld mit verschiedenen Kulturen, Sprachen und Nationalitäten und spiegeln somit weitgehend die lokale Realität wider. Im Allgemeinen ist der Glaube für die Italiener wichtig. Sie haben Respekt vor der Kirche insgesamt und vor dem Dienst der Italienischen Mission vor Ort. Sie wollen, dass ihre Kinder die Sakramente erhalten und die wichtigen Momente ihres Lebens im Rahmen der italienischen Gemeinschaft und in Gegenwart des italienischen Priesters gelebt wird.

Zu welchen Aktivitäten trifft sich die Gemeinschaft?
Für das Pastoraljahr 22/23 haben wir eine Pastoralagenda erstellt. Nebst den Gottesdiensten, die wichtig und von unserer Gemeinschaft gut besucht sind, bieten wir folgendes an:

  • Die Rentnergruppe trifft sich jeden Dienstag im Pfarreiheim in Baar (ca. 40 Personen).
  • Älteren und alleinstehenden Menschen steht zweimal im Monat eine Kreativwerkstatt offen.
  • Witwen und Witwer treffen sich mehrmals pro Jahr, um Themen zu besprechen, die ihre Lebenssituation betreffen. Zum Programm gehört auch ein gemeinsames Abendessen.
  • Im Rahmen der gesamten Gemeinschaft wird im Monatsrhythmus über Themen diskutiert, die den Glauben, unsere Gesellschaft, unsere Kirche betreffen.
  • Für verlobte Paare, die in den nächsten Jahren kirchlich heiraten wollen, finden verschiedene Treffen statt.
  • Mitarbeitende unserer Mission werden regelmässig fortgebildet.

Gibt es auch Anlässe, bei denen sich die Mitglieder der Missione mit der übrigen Bevölkerung treffen?
Ja natürlich! Unser Jahresprogramm sieht mehrere Feiern zusammen mit anderen Schweizer Gemeinschaften vor: Zweisprachige Messen mit anschließendem Aperitif, gemeinsame Pilgerfahrten, Feiern in der Karwoche oder zu Fronleichnam sowie Solidaritätsessen zur Finanzierung von Hilfsprojekten im Ausland.
Als Zeichen der Gemeinschaft und Freundschaft laden wir zu besonderen Feierlichkeiten auch immer den örtlichen Pfarrer, einen Gemeindeleiter bzw. eine Gemeindeleiterin oder Vertreter der Behörden ein. Wir haben vor, gemeinsame Aktivitäten künftig noch ausbauen.

 

Interview: Bernadette Thalmann

 

Weitere kantonale Seelsorgeangebote

Folgende Angebote ergänzen auf kantonaler Ebene die Seelsorge in den Pfarreien:

Spitalseelsorge

Ökumenische Seelsorge Palliative Care Zug

Seelsorge in der Psychiatrie

Gefängnisseelsorge

seelsam – ökumenische Seelsorge für Menschen mit Behinderung