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Wir verbinden Kulturen

19.09.2023, 10.12

Am 30. September thematisiert das Forum Kirche und Wirtschaft im Zentrum Dorfmatt, Rotkreuz das  «Würdig Altern». Fachstellenleiter Thomas Hausheer erklärt im folgenden Interview, was das Thema so brisant macht, und die Ziele der Veranstaltung.

Thomas Hausheer, weshalb ist das Thema «Würdig Altern» so wichtig für unsere Gesellschaft?

Wir werden zunehmend älter und bleiben immer länger gesund. Unsere Verantwortung besteht nun darin, die Seniorinnen und Senioren in jeder Hinsicht ernst zu nehmen und ihrem Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Eigenverantwortung gerecht zu werden. Betreuungs- und Pflegebedarf stehen dem zunehmenden Fachkräftemangel und Kostendruck gegenüber. Es braucht neue Lösungen und diese erfordern das Zusammenspiel von professionellen Dienstleistungen, staatlicher Unterstützung und Freiwilligenarbeit.

Um welche ethischen Werte geht es der Kirche bei diesem Thema?

Es geht um Menschenwürde und Solidarität, insbesondere darum, schwächere und hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen. Wenn Menschen im Alter ihren Lebenswillen verlieren, weil sie sie keine Perspektiven, keinen Platz in der Gesellschaft mehr haben, so fordert das die Kirchen aufs Höchste heraus. Denn sie wollen Leben unterstützen und schützen.

Welche Bedeutung haben die älteren Menschen für die Kirchen?

Die Tradition der kirchlichen Altersarbeit reicht weit zurück. Die betagten Menschen sind nach wie vor diejenigen, die der Kirche am höchsten verbunden sind, ihr am meisten vertrauen, sich am deutlichsten als religiöse Menschen bezeichnen und sich für den christlichen Glauben interessieren. Die Kirchen unterstützen die Seniorinnen und Senioren gemäss ihrer Gesundheit und ihren Bedürfnissen auf verschiedenste Weisen. Die noch fitten Seniorinnen und Senioren möchten sich mit ihren eigenen Ideen und Fähigkeiten einbringen können. Sie sind zum Engagement bereit, weil die Sache sie überzeugt. Sie sind somit auch ein Zukunftspotential für die Kirchen. Seniorenarbeit möchte die Potenziale des Alters für die Gesellschaft nutzbar machen und das soziale Engagement älterer Menschen fördern.

Thomas Hausheer, Fachstellenleiter Forum Kirche Wirtschaft | © Thomas Müller

Was leisten die Zuger Kirchen für ältere Menschen?

Die Pfarreien bieten diverse Aktivitäten zur Vermeidung von Alterseinsamkeit an. Das breitgefächerte Angebot umfasst die Bereiche Freizeit, Bildung, Kultur, Unterhaltung und Spiritualität. Die «mitenand-namitage» in Baar warten beispielsweise laufend mit aktuellen saisonalen Angeboten auf. Die auf Altersarbeit spezialisierten Seelsorgenden in den Pastoralräumen leisten professionelle Begleitung in den Alterszentren, die kantonalen Seelsorgenden unterstützen in den Spitälern und im Bereich der Palliative Care. Unter den jungen oder noch rüstigen älteren Menschen werden zudem Freiwillige rekrutiert, die bei Anlässen helfen, Reisen organisieren oder Seniorinnen und Senioren in den Alterszentren besuchen. Dieser Einsatz bringt beiden Seiten Kontakt, Abwechslung und mehr Lebensqualität. Im Gespräch, beim Vorlesen oder auf Spaziergängen erfahren die besuchten Personen Anteilnahme und Begleitung.

Das Format des aktuellen Anlasses ist mehrstündig und workshopartig. Wie unterscheidet es sich sonst noch von den «Kappeler» Abenden?

Beim bevorstehenden Anlass geht es darum, ein aktuelles Thema im Austausch mit Fachpersonen aus der Regierung des Kantons Zug und spezialisierten Organisationen zu diskutieren und gemeinsam mit den Teilnehmenden mögliche Handlungsfelder auszuloten, die dann weiterentwickelt werden. Das Zielpublikum ist je nach Thema in einer anderen Zusammensetzung als bei den Kappeler Veranstaltungen, die sich eher an Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Kirche richten. Das Angebot vom Format «Wichtig&richtig» spricht Menschen an, die sich unabhängig von ihrer beruflichen Position für das Thema interessieren.

Anmeldung zur Veranstaltung «Älterwerden würdig gestalten» vom 30. September 2023 in Rotkreuz

 

Interview: Bernadette Thalmann

 

«Älterwerden würdig gestalten»

Veranstaltung des Forum Kirche und Wirtschaft, in Kooperation mit dem Institut ethik22

Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren erkennen, abnehmende Selbständigkeit wahrnehmen und gemeinsam Handlungsoptionen finden. Wir lassen uns von Fachpersonen inspirieren und praxisnah vertiefen wir unsere Gedanken und Ideen, wie eine altersfreundliche Welt aussehen könnte.

Samstag, 30. September 2023
9.00 – 13.30 Uhr

Zentrum Dorfmatt/Verenasaal, Rotkreuz

Anmeldung