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Wir vermitteln Bildung

09.06.2023, 07.00

Rund 250 italienischsprachige Gläubige aus Zug und anderen Kantonen pilgerten an einen ungewöhnlichen Ort: Das Schweizerische Paraplegiker-Zentrum Nottwil.

Auf die Frage, weshalb er eine Wallfahrt an einen Ort organisiert, an dem weder eine schwarze Madonna noch ein besonderer Heiliger im Zentrum steht, antwortete Don Mimmo Basile: «Wir machen das, was Jesus von uns erwartet. Er hat gesagt: ‚Ich war krank und ihr habt mich besucht‘. Und: ‚Alles, was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan’» (Matthäus-Evangelium 25,31-46).

Als Leiter der italienischsprachigen Mission im Kanton Zug oblag ihm die übergeordnete zonale Koordination aller italienischsprachigen Missionen der Bistumsregion St. Viktor (Kt. LU, ZG, SH, TG) des Bistums Basel für diese besondere Wallfahrt.

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil ist bekannt als eine grosse Spezialklinik für Querschnitt-, Rücken- und Beatmungsmedizin. Dem entsprechend sind hier vor allem Menschen anzutreffen, deren Leben sich aufgrund schwerer Rückenverletzungen oder Krankheiten unter Umständen von einem Moment auf den anderen verändert hat. Nach erfolgreicher Rehabilitation kehren sie unter anderen Bedingungen in ihren Alltag zurück. Direktor Luca Jelmoni empfing die Pilgergruppe und erzählte ihr von den vielfältigen Tätigkeitsgebieten des Paraplegiker-Zentrums. Einblick in den Alltag der Seelsorge gaben Ursula Walti und ihr Kollege Stephan Lauper.

Pilgergottesdienst im Schweizerischen Paraplegiker-Zentrum Nottwil | © Marcellino Riccio

Den gemeinsamen Gottesdienst im grossen Saal feierten die Pilgerinnen und Pilger mit ihren Seelsorgern und dem Kapuziner Fra Mauro Jöhri. Bis vor Kurzem war er Generaloberer des Ordens und ist ins Kloster Madonna des Sasso im Tessin zurückgekehrt.

In seiner Predigt erinnerte er daran, wie der Heilige Franziskus mit Krankheiten und vielen Beschwerden in seinem Leben umgegangen ist. Diese Gedanken spannten einen Bogen, die, von einem Schicksalsschlag getroffen in Nottwil in Behandlung sind und dabei ihre Freude am Leben nicht verloren haben. Ihr Geheimnis ortete er darin, dass diese Menschen ohne zu Klagen nach wie vor tun, was ihnen irgendwie möglich ist.

Gottesdienst mit dem Kapuziner Mauro Jöhri im Saal des Schweizerischen Paraplegiker-Zentrums Nottwil ©Marcellino Riccio

Mit ihrer Wallfahrt nach Nottwil haben die italienischsprachigen Gläubigen das umgesetzt, was Papst Franziskus immer wieder predigt: Sie sind als Kirche an die Ränder der Gesellschaft und des Lebens gegangen.