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Wir machen Glauben erlebbar

22.11.2023, 09.40

Am 26. November organisiert die Projektgruppe «Frauen sind unschlagbar» zum sechsten Mal in Zug eine Lichterkette zur nationalen Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen». Damit rufen sie unsichtbare Gewalt in Erinnerung und setzen sich für eine gewaltfreie Gesellschaft ein.

Jeanette Simeon-Dubach bewegen Frauenfragen seit ihrer Jugend und sie engagiert sich deshalb in Gruppen wie der fra-z, dem Projektnetzwerk für Frauen* der Zentralschweiz oder den Soroptimistinnen, einer Organisation von Frauen, die sich für Frauen engagieren. Zum vierten Mal koordiniert sie in Zug die Lichterkette, die am 26. November um 17 Uhr die Seepromenade in Zug erleuchtet. Die Lichterkette ist Teil der nationalen Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen», die alljährlich vom 25. November bis am 10. Dezember stattfindet. In diesem Jahr richtet sich der Fokus auf die psychische Gewalt.

Schläge, die unsichtbare Spuren hinterlassen

Psychische Gewalt an Frauen kann vielfältige Formen haben: Demütigung, Anschreien und Beleidigen, Einschüchtern oder Ignorieren bis hin zum Zerstören von Gegenständen. Dies alles hinterlässt bei den betroffenen Frauen keine äusserlich sichtbaren Spuren, sondern verursachen schleichend negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Wer psychischer Gewalt ausgesetzt ist, verliert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und hat ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme bis hin zu Herzinfarkt. Zahlen der Opferberatungsstellen zeigen auf, dass die Fälle psychischer Gewalt gegen Frauen speziell in der Coronazeit zugenommen haben und auf hohem Niveau bleiben.

Gewalt geht quer durch alle Gesellschaftsschichten

«Umso wichtiger ist es, dass wir mit einer solchen Aktion darauf aufmerksam machen», sagt Jeanette Simeon-Dubach. «Die Dunkelziffer ist hoch und Betroffene brauchen erfahrungsgemäss längere Zeit, bis sie sich zu wehren wagen oder sich Hilfe holen.» Dass auch im Kanton Zug eine Aktion wie die Lichterkette notwendig ist, zeigt die Tatsache, dass Gewalt an Frauen quer durch alle Gesellschafts- und Bildungsschichten geht.

Niederschwellig über Anlaufstellen informieren

Am Abend der Lichterkette stehen nicht mehr wie früher Reden von Politikerinnen oder Politikern im Mittelpunkt, sondern persönliche Begegnungen. Frauen und Mädchen können am Abend der Lichterkette im Schutz eines öffentlichen Anlasses bei Kerzenschein anderen Frauen begegnen und Informationen in verschiedenen Sprachen mitnehmen. Oftmals trauen sie sich dann und holen sich Hilfe, wenn sie erfahren, dass es eine spezialisierte Opferberatungsstelle wie «eff-zett – das fachzentrum» gibt.

Nastüechli-Päckli vermitteln wichtige Anlaufstellen für Opfer | © Arnold Landtwing

Dieses Jahr macht die Projektgruppe mit Taschentüchern auf die Aktion aufmerksam. Neben dem Hinweis auf die Lichterkette finden sich auch Adressen von Anlaufstellen für Betroffene auf der Verpackung aufgedruckt. Unter anderem unterstützen Kanton und Stadt Zug die Aktion. Jeanette Simeon-Dubach macht die Erfahrung, dass die Leute zunehmend sensibler auf das Thema reagieren und sich der Aktualität der verborgenen Gewalt gegen Frauen bewusst sind.

 

Opferberatungsstellen helfen weiter

Im Auftrag des Opferhilfegesetzes bieten Opferberatungsstellen betroffenen Menschen Unterstützung an. Frauen sind nach wie vor in der Mehrzahl, es finden jedoch auch Männer den Weg in die Beratung. Im persönlichen Gespräch werden Möglichkeiten und Strategien aufgezeigt, wie Betroffene mit der Situation umgehen können.