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Wir geben einander Halt

26.09.2022, 08.59

Im Interview zu seinem Abschied als Gesamtleiter Fachstellen blickt Diakon Markus Burri auf die Erfahrungen und Highlights der vergangenen vier Jahre zurück. Sein Ziel war, die Kirche noch mehr zu vernetzen und gemeinsame Projekte zu unterstützen.

Markus Burri, deine Stelle wurde im Rahmen der Abschaffung des Dekanats im Jahr 2018 geschaffen. Wodurch unterscheidet sie sich von der damaligen Aufgabe des Dekans?

Mit dem Abgang des Dekans stellte sich damals die Frage, wer nun die kantonal geschaffenen Stellen und Aufgaben betreut. So entstand die Stelle des «Gesamtleiters Fachstellen und Spezialseelsorge». Ich betreue die Fachstellen-Verantwortlichen bei seelsam, BKM, Kirche und Wirtschaft, Pfarreiblatt und Kommunikation. Sie sollen die Unterstützung bekommen, die sie für ihre Aufgaben benötigen und Wertschätzung spüren. Dasselbe gilt für die Seelsorgenden im Kantonsspital, der Klinik Zugersee und in den Gefängnissen. Sie stellen sich täglich den vielen Anfragen, Schwierigkeiten und Sorgen der Menschen.
Innerkirchlich bin ich im Gremium der Pastoralraumleitenden und vertrete diese im Präsidium der VKKZ (Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug).
Zu meinen Aufgaben gehört schliesslich auch die Vernetzung der kirchlichen Mitarbeitenden innerhalb des Kantons. Ich bin überzeugt, dass ein gutes Miteinander hilft, dass wir uns als Kirche stärker fühlen und in der Öffentlichkeit auch besser wahrgenommen werden.

Welche Projekte haben dazu beigetragen?

Die Regionalleitung und ich haben zusammen die Pastoralkonferenz ins Leben gerufen. Ein Gefäss, in dem sich die kirchlichen Mitarbeitenden regelmässig treffen können. Beim Osterapéro tauschen sich die Pfarrei- und Fachstellenleitenden aus. Verbindende kantonale Projekte waren das Mittragen der Aktionen «Zuger helfen Zugern» und der «Langen Nacht der Kirchen». Beide wurden und werden in Partnerschaft mit den Reformierten durchgeführt. Gerne erinnere ich mich auch an die Aktion mit der fahrenden Kapelle. Anstelle des Standes an der Zuger Messe waren wir eine Woche mit der Kapelle im Kanton unterwegs – und haben viel positives Echo erhalten.

Gab es auch neue diakonische Projekte?

Es war mir von Beginn an ein Anliegen, die diakonische Arbeit der Kirche im Kanton zu stärken.  Erwähnen möchte ich die kantonale Wegbegleitung. Hier machte es Freude, zusammen mit dem reformierten Partner die Treffen und Weiterbildungen der Ortsgruppen zu organisieren. Zu einem Herzensanliegen wurde ausserdem der Weiterbestand der Organisation «FRW Interkultureller Dialog», für den ich mich als Präsident engagiere. Die rund 140 Freiwilligen schenken Menschen aus der Fremde durch Sprachtreffen und Begegnungsanlässe menschliche Wärme.

Was hat dich besonders herausgefordert?

Die katholische Kirche funktioniert in der Schweiz bekanntlich mit einem dualen System. Partner sind die pastorale und die staatskirchenrechtliche Seite. Durch den Wegfall des Dekanats musste eine neue Form des Miteinanders von Pastoral und VKKZ gefunden werden. Die grosse Herausforderung war und ist die Überzeugungsarbeit, dass wir einander brauchen.

Was hat besonders Freude gemacht?

Mir ist sicher zugutegekommen, dass ich durch meine langjährige Tätigkeit im Kanton bekannt war. So durfte ich viel Wohlwollen von allen Seiten erleben, auch von meinen Partnern der reformierten Kirche. Besonders beglückend ist für mich, dass es gelungen ist, die Freikirchen für die «Lange Nacht der Kirchen» im Jahr 2023 zu gewinnen. All das erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit.

Was machst du mit der neu gewonnenen Freiheit als Pensionierter?

Da habe ich noch nicht allzu grosse Pläne. Seit einem Jahr leite ich die Abgabestelle von Tischlein-deck-dich in Unterägeri. Dieses dankbare Amt werde ich weiterhin wahrnehmen. Ebenso werde ich für Aushilfen in den Pfarreien zur Verfügung stehen. Und natürlich warten da auch Kinder auf den Grosspapi…

 

Interview: Bernadette Thalmann