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Wir bilden eine Gemeinschaft

14.08.2023, 10.26

Bereits als Teenager engagierte sich Roman Ambühl für die Umwelt. Jüngst hat er nun eine Weiterbildung in Umweltmanagement beim «Grünen Güggel» abgeschlossen und will den Zuger Pfarreien helfen, sich zertifizieren zu lassen.

Er trägt er das Umweltbewusstsein in den Genen. Denn das Engagement von Roman Ambühl, heute Seelsorger bei der Pfarrei St. Johannes, beginnt bereits in der frühen Jugend, wie er erzählt: Schon mit 14 Jahren arbeitet er im Weltladen Cham (heute «Claro»). Geprägt von der ab 1989 aktiven «Bewegung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung» organisiert er Aktionen fürs «Fastenopfer» (heute «Fastenaktion»), beispielsweise indem er zusammen im andern an der Kantonsschule «Fastenburger» verkauft.

Kirche und Nachhaltigkeit sind eng verbunden

Mit dieser Ethik im Rucksack verspürt er später dann auch den Wunsch, Theologie zu studieren. Denn Kirche und Nachhaltigkeit sind eng miteinander verbunden. «Gott trägt die Schöpfung», so begründet er, «und jede Gefährdung von Leben bedeutet demnach eine Infragestellung des Göttlichen. Gott und Leben sind eins». Auch Papst Franziskus setze sich in der Enzyklika «Laudatio si» klar für Massnahmen gegen den Klimawandel und die damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen ein.
«Die Zuger Kirchen sind weit weg von einer Vorbildrolle, was den Stand ihrer Emissionen betrifft», so Roman Ambühl. Deshalb will er handeln, den «Handabdruck» vergrössern, damit der «Fussabdruck» kleiner wird. Nur so kann die Kirche ihrem ethischen Anspruch gerecht werden.

Ein permanenter Prozess

Als frisch gebackener «Berater für kirchliches Umweltmanagement» ist er bestens aufgestellt dafür. Denn das Umweltmanagement «Grüner Güggel» hilft Kirchgemeinden bei der Verbesserung ihrer Umweltleistung. Es dient der Optimierung des Ressourcenverbrauchs, spart Betriebskosten und wirkt langfristig über die Gemeindegrenzen hinaus.

Der Prozess bis zur Zertifizierung verläuft in 10 Schritten, erklärt Roman Ambühl. Er beginnt mit der Beschreibung des Ist-Zustands, dann werden Ziele und Prioritäten formuliert, gefolgt von konkreten Massnahmen. Schliesslich wird ein Umweltbericht verfasst. Wenn dann die Experten alles überprüft und für gut befunden haben, erfolgt die Zertifizierung. Insgesamt dauert das 1,5 bis zwei Jahre.

Der Prozess ist nie abgeschlossen. Ständig wird mit neuen Zielen verbessert, der aktuellen Umweltsituation und dem technologischen Stand entsprechend. Ein Nachhaltigkeitsprojekt braucht eben auch nachhaltig Aufmerksamkeit.

Weg von fossilen Brennstoffen

Und welches sind die wirksamsten Hebel zu einer besseren Umweltbilanz? Da braucht Roman Ambühl nicht lange nachzudenken: «Primär müssen wir mit unseren Immobilien weg von fossilen Brennstoffen beim Heizen. Das bedeutet derzeit, vermehrt Wärmepumpen in Kombination mit Solar, Wind oder Wasser einzusetzen. Parallel dazu helfen Dämmungsmassnahmen gegen die Energieverschwendung». Er beginnt, sein Konzept detailliert darzulegen und das Engagement des «SINNsorgers» – wie er sich selbst versteht – steigt. Seine Augen leuchten. Man spürt es: Er würde am liebsten gleich loslegen.

Strategische Bedeutung

Auf persönlicher Ebene hat er längst loggelegt. Sein bestehendes und neu erworbenes Wissen setzt er laufend auf allen Ebenen im Alltag um, in persönlichen wie auch als Moderator in «Klimagesprächen», angeboten von «Fastenaktion»/Heks, oder auch in der Politik.
In welcher Form, welchem Umfang, mit welchen Zielen und für welche Pfarreien Roman Ambühl das Umweltmanagement der Kirchen mitgestalten wird, wird sich bald entscheiden. Die Abklärungen sind im Gange. (Das Gespräch führte Bernadette Thalmann)

 

Roman Ambühl

Roman Ambühl ist Pfarreiseelsorger in St. Johannes und Mitglied der Steuergruppe der CityKircheZug. Er versteht sich selbst als SINNsorger und engagiert sich in seiner Freizeit für Ökologie und das Gemeinwohl, u. a. im Repair Café und im langhuus.ch in Cham.