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Die Kirche leistet auch wichtige Beiträge zum Kulturleben, indem sie die Königin der Instrumente, die Orgel, unterhält und zur Verfügung stellt. Zum Beispiel für die 42. Internationalen Zuger Orgeltage, die vom 28. April bis 25. Juni stattfinden. Künstlerischer Leiter und Gründer ist Olivier Eisenmann. Organistinnen und Organisten aus mehreren europäischen Staaten spielen bekannte Werke und mitunter hier unbekannte Stücke aus ihrer Heimat. Der Eintritt zu sämtlichen Konzerten ist frei.

 

 

  • Eine Besonderheit stellt das Orgelkonzert vom 26. Mai um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche in Oberwil mit dem Warschauer Professor Andrzej Chorosiński dar. Er spielt polnische Orgelmusik alter Meister sowie eine romantische Elegie von M. Surzyński, welche umrahmt wird durch zwei virtuose Klavierwerke von Chopin (eine «Polonaise») und Beethoven («Grande Sonate Pathétique») in vom Interpreten hergestellten Transkriptionen für Orgel.

 

  • Am Sonntag, 2. Juni findet in der Reformierten Kirche Zug um 11.00 Uhr eine Matinee mit dem Duo Verena Steffen (Flöte) und Olivier Eisenmann (Orgel) statt. Im Wechsel mit Orgel-solo-Stücken von Muffat, Camillo Schumann, Denis Bédard und Théodore Dubois erklingen Duo-Werke von Haydn, François-Joseph Gossec, dem Spätromantiker Camillo Schumann, von Sergei Rachmaninoff und eine Uraufführung von Helmuth Franz Luksch aus Österreich.

 

  • Am Sonntag, 9. Juni um 19.30 Uhr gastiert in der katholischen Pfarrkirche Baar die litauische Organistin Renata Marcinkutė Lesieur mit einem Programm, das eine Mischung der beliebtesten Orgelwerke (Toccaten von J.S Bach und Widor) mit Raritäten aus dem Baltikum von M.K. Čiurlionis und A. Kalējs darstellt.

 

  • Das Abschlusskonzert vom Dienstag, 25. Juni um 19.30 Uhr in der katholischen Pfarrkirche in Cham gestaltet der Göttinger Organist Stefan Kordes. Der mehrfache Preisträger widmet sein Konzert mit Ausnahme von einem Andante Mozarts ganz dem Schaffen seiner deutschen Heimat: Kompositionen der Barockmeister Buxtehude, Georg Muffat, J.S. Bach und dessen Söhnen Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel sowie Mendelssohn.

Der Eintritt für alle Konzerte ist frei (Kollekte).

Alle Informationen zu den Musikerinnen und Musikern sowie den gespielten Werken gibt es im Programmheft der 42. Internationalen Zuger Orgeltagen hier.

Für den Bischof ist es unerlässlich, die Anliegen der katholischen Bevölkerung zu kennen. Im Bistum Basel bildet der Diözesane Seelsorgerat die Verbindung zwischen der Basis und dem Bischof. Der Kanton Zug ist mit der Hünenbergerin Rita Bieri-Luthiger im Diözesanen Seelsorgerat vertreten.

Es ist ein Rat, der im Hintergrund agiert, dem aber eine wichtige Rolle zukommt. Der Diözesane Seelsorgerat (DSR) des Bistums Basel bildet die Verbindungsstelle zwischen der Basis der zehn Bistumskantone und dem Bischof. Zu den Aufgaben des DSR gehört es, den Bischof und dessen Mitarbeitende mit einer kritischen und solidarischen Stimme zu beraten und Impulse und Anliegen der vkatholischen Bevölkerung einzubringen. Die Hünenbergerin Rita Bieri-Luthiger* ist das einzige Mitglied im DSR aus dem Kanton Zug. Vor sechs Jahren wurde sie als Delegierte in den Rat berufen, ihre zweite und damit letzte Amtszeit endet 2026.

Noch heute ist Rita Bieri-Luthiger positiv überrascht, dass sich der Bischof mit wenigen Ausnahmen stets die Zeit für die Treffen mit dem DSR nimmt. «Unser Gremium ist ihm wichtig. Eines der persönlichen Anliegen von Bischof Felix war es, Menschen mit Migrationshintergrund dabei zu haben, damit die Bevölkerung möglichst gut repräsentiert wird.»

Aha-Erlebnis für den Bischof

Der Seelsorgerat trifft sich dreimal jährlich während zwei Tagen. Vor den Treffen legen der Vorstand des DSR und der Bischof das Thema fest, über welches beraten wird. Beim letzten Treffen im November diskutierten sie über die Freiwilligenarbeit. In der Vergangenheit hat dieser Austausch mitunter auch schon zu Aha-Erlebnissen geführt. So wurde der Wunsch des Bischofs, Menschen mit Migrationshintergrund und die fremdsprachigen Missionen mehr ins örtliche Pfarreileben einzubinden, von einem Mitglied einer fremdsprachigen Mission relativiert. Gläubige würden es schätzen, in ihrer Sprache Gottesdienst zu feiern und anschliessend in ihrer eigenen kulturellen Ausprägung Gemeinschaft zu erleben.

Anliegen von der Basis

Andere mögliche Themen, über welche der DSR und der Bischof miteinander diskutieren, sind Fragen, wie politisch die Kirche sein darf – beispielsweise im Zusammenhang mit
den ökologischen Herausforderungen, dem Einstehen für die Schwachen am Rande der Gesellschaft oder das Mitspracherecht der Gläubigen in der Kirche. Wichtig ist, dass es sich bei den Themen um Anliegen handelt, die von der Basis stammen. Wie Rita BieriLuthiger diese Anliegen aus ihrer Umgebung hört? «Ich versuche wahrzunehmen, was die Menschen beschäftigt.» Selbstverständlich können auch Wünsche von Mitchristen direkt an sie herangetragen werden. «Wenn eine Gruppe mit einem Anliegen zu mir kommt und ich es in den DSR einbringe, besteht die Chance, dass wir das Thema mit dem Bischof aufgreifen.»

Um Mitglied des Diözesanen Seelsorgerats zu sein, bedarf es keiner bestimmten Ausbildung. Den Statuten ist zu entnehmen: «Der Seelsorgerat fördert die Kräfte des Laienapostolats, um den Glauben ins Spiel zu bringen.» Und: «Der Diözesane Seelsorgerat ist ein Gremium, das die Gläubigen repräsentiert und den Bischof bei der Erfüllung seiner Aufgaben unterstützt.» Für Rita Bieri-Luthiger ist es wichtig, dass die Mitglieder des DSR Interesse am Christsein mitbringen und aktiv am Glaubens- und Pfarreileben in ihrer Gemeinde teilnehmen. Entscheidend ist, dass es sich nicht um ein Gremium handelt, das sich selbst genügt, sondern dass der Bischof froh und offen ist um diese Stimme. Was sie besonders
schätzt, ist der geschützte Rahmen der Treffen. «Ein freier und ehrlicher Austausch ist jederzeit möglich.» Ihre persönliche Motivation stammt aus ihrer Erfahrung, die sie mit der Kirche seit ihrer Jugend gemacht hat. In Hünenberg aufgewachsen, hat sie die Entstehung der Pfarrei Hünenberg miterlebt. Das Engagement für die Kirche ist ihr stets wichtig gewesen, sodass sie bis heute nicht Zuschauerin, sondern Mitakteurin ist.

Marianne Bolt

*Die Hünenbergerin Rita Bieri-Luthiger (geb. 1958) ist ausgebildete Primarlehrerin und Mutter von vier erwachsenen Kindern. Sie hat sich während vielen Jahren freiwillig und als Katechetin in der Pfarrei Hünenberg engagiert.

Die Lebenserwartung in der Schweiz ist eine der höchsten der Welt. Sie erklärt sich aus materiellem Wohlstand, guter medizinischer Versorgung, risikoarmen Arbeitsbedingungen und einer sauberen Umwelt. Ein langes Leben ist für die meisten Menschen wünschenswert, aber auch angstbesetzt. Der Umzug in eine Alters- oder Pflegeeinrichtung im höheren Alter wird vielfach mit Sorge betrachtet.

Beim Frühstückskaffee über das Leben austauschen

Die ökumenische Seelsorge im Pflegezentrum Baar lädt neu ab Ende April einmal monatlich zu einem gemeinsamen Frühstück ins Café Soleil, um sich mit Interessierten zum Thema Alter auszutauschen. Zielgruppe sind Personen ab 70 Jahre, die noch keinen Kontakt mit einer Pflegeinstitution hatten. Jörg Leutwyler, reformierter Seelsorger erklärt: «Wir sprechen über ganz praktische Aspekte des Alterns, aber auch existentielle Fragen dieses Lebensabschnitts. Wir möchten schrittweise vertraut machen mit den Themen und dabei Ängste abbauen.»

Ziel ist dabei nicht, neue Bewohnende für das Pflegezentrum Baar zu rekrutieren, sondern niederschwellig direkt vor Ort Berührungspunkte zu ermöglichen und breit angelegte Informationen zu geben. «Auch die Freuden und das Glück der späten Jahre werden nicht zu kurz kommen bei unserem Mitenand-Frühstück», ergänzt Roger Kaiser, katholischer Seelsorger im Pflegezentrum Baar. Was man kenne und erlebt habe, könne nicht mehr unspezifische Sorgen bereiten.

«Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben steht für uns im Vordergrund», ergänzt Jörg Leutwyler. Aus der Arbeit im Pflegezentrum wisse man, wie schwer sich Menschen mit diesem Lebensabschnitt und einer Veränderung der Wohnsituation tun. Genau da setzte das Angebot an. Die Begegnung mit Gleichgesinnten, der Aufbau von Kontakten und das Vertrautwerden mit der Umgebung sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einer bewussten Gestaltung des Alters.

Das erste Mittwoch Morgen Mitenand findet am 24. April 2024 statt.

Mittwoch Morgen Mitenand

  • Gemeinsames Frühstück einmal im Monat.
  • Mit thematischen Impulsen
  • Immer mittwochs von 9:00 – 10.30 Uhr
  • Im Café Soleil Pflegezentrum Baar, Landhausstrasse 17, 6340 Baar
  • Begleitet von:
    Roger Kaiser, katholischer Seelsorger Pflegezentrum Baar
    Jörg Leutwyler, reformierter Seelsorger Pflegezentrum Baar

Termine bis Sommer
24.04.2024
22.05.2024
26.06.2024
24.07.2024
21.08.2024
18.09.2024

Der Verein FRW Interkultureller Dialog zog bei seiner Mitgliederversammlung eine positive Jahresbilanz. Dank der mehr als 150 Freiwilligen und breiter Unterstützung im Kanton Zug wurden 2023 unter anderem rund 680 Deutschkurse gehalten und rund 70 Mittagstische oder Begnungsessen realisiert.

«In meinem ersten Jahr als Präsident bin ich vor allem dankbar», sagt Joachim Eder an der Versammlung vom 21. März im Pfarreizentrum St. Johannes in Zug. «Der Kanton, die Landeskirchen, Einwohnergemeinden, Stiftungen und die Wirtschaft sowie unsere Mitglieder sind das Rückgrat des Vereins. Ihnen danke ich aufrichtig! Sie ermöglichen unsere grossen Integrationsbemühungen für eine friedliche, solidarische Gesellschaft.» Seit mehr als zehn Jahren fördert der Verein den Frieden in der Gesellschaft, den gegenseitigen Respekt und das Achten der Würde jeder Person. Joachim Eder: «Die Vision von ‹FRW – Friede, Respekt und Würde› ist aktueller und wichtiger denn je. In einer Zeit, wo uns Kriege und dramatische Situationen in der Ukraine, im Gazastreifen sowie in vielen Brennpunkten rund um den Globus auf Trab halten, wo diese Kriege unsägliche Not und beispiellose humanitäre Zustände bringen, setzen wir ein Zeichen und fördern das Zusammenleben von Menschen aller Nationen, Religionen und Generationen.»

Vereins-Vorstand bestätigt und erweitert

An der Versammlung bestätigten die anwesenden Mitglieder den aktuellen Vorstand: Joachim Eder (Präsident), Eusebius Spescha (Vizepräsident), Yohana Woldegebriel (FRW Freiwillige), Thomas Schmid (Aktuar) und Christian Krebs (Finanzen). Neu in den Vorstand gewählt wurden Abdul Ahad Shirzad, verantwortlich für das neugeschaffene Ressort «Geflüchtete und Lernende», sowie Christian Weiss, der das Ressort «Medien und Öffentlichkeitsarbeit» übernimmt. Mirjam Weiss, die 4 Jahre für die Kommunikation des FRW verantwortlich zeichnete, verabschiedet sich aus dem FRW-Vorstand und unterstützt den Verein künftig weiterhin als freiwillig Engagierte in den Projekten.

Über den FRW Interkultureller Dialog

FRW Interkultureller Dialog fördert als Verein das Zusammenleben. Das Angebot rund ums Deutschlernen, um Begegnungsessen und die praktische Sprachanwendung richtet sich an einheimische, zugezogene und ganz besonders an geflüchtete Menschen im Kanton Zug. Professionell koordiniert werden die Freiwilligen durch ein kleines Team unter der Geschäftsleitung von Regula Grünenfelder. Weitere Informationen sowie der Jahresbericht 2023 sind online unter www.frwzg.ch verfügbar.

 

Es ist einer der eindrücklichsten Momente in der Feier der Osternacht: Als einziges Licht leuchtet in der komplett dunklen Kirche die Osterkerze. Nach und nach wird das Licht weitergegeben und erhellt bald die ganze Kirche. Das Licht besiegt die Dunkelheit, die Auferstehung wird erlebbar.

Das gesungene Osterlob erklingt nur ein einziges Mal im Jahr und schliesst die Lichtfeier ab. Wörtlich übersetzt bedeutet «Exsultet» «Es jauchze» und genau das drückt der mehr als 1500 Jahre alte Gesang auch aus: Die Freude darüber, dass das Leben über den Tod siegt.

Das Exsultet klingt aus mit dem Wunsch, dass das Licht der Osterkerze leuchte, „um in dieser Nacht das Dunkel zu vertreiben“.

Wir wünschen allen ein frohes Osterfest und dass die Botschaft der Osternacht Licht und Hoffnung ins Leben und in unsere Welt bringt!

Nach siebenjähriger erfolgreicher Aufbauarbeit für die Kommunikation der Katholischen Kirche Zug verabschiedet sich Bernadette Thalmann nun Ende April 2024 in den wohlverdienten Ruhestand.

2017 startete Bernadette Thalmann mit einem vielfältig gefüllten Kommunikations-Rucksack, um die neu geschaffene Kommunikationsstelle der Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug VKKZ aufzubauen. Nebst einem Uni-Abschluss in Publizistik, Politologie und Geschichte konnte sie auf Erfahrungen in der Unternehmenskommunikation verschiedener grosser Unternehmen und im Journalismus bauen.

Mit viel Überzeugungskraft gewann sie die Pfarreien im Kanton für einen gemeinsamen kantonalen Internetauftritt, erarbeitete diesen und unterhielt ihn mit aktuellen News. Über ihre Kontakte zu den Medien verschaffte sie kirchlichen Themen immer wieder in Form von «Good News» Aufmerksamkeit. Auch Beratungen von kirchlichen Führungspersonen und Begleitung von Projekten wie die «Lange Nacht der Kirchen» oder der Auftritt der Kirche an der Messe Zug gehörten zu ihrem Kommunikationsalltag.

Ende April verabschiedet sich Bernadette Thalmann in den Ruhestand. VKKZ-Präsident Stefan Doppmann dankt für ihren Einsatz: «Bernadette Thalmann hat mit ihrer professionellen Arbeit eine solide Grundlage für die Zukunft der kirchlichen Kommunikation gelegt. Wir danken für ihr grosses Engagement in den vergangenen Jahren und wünschen ihr für die Zeit nach dem Arbeitsleben alles Gute.»

Das Präsidium der VKKZ hat die freiwerdende Stelle in der Kommunikation zur Wiederbesetzung ausgeschrieben, hier der Link zum Inserat.

Die Karwoche und Ostern sind für die Pfarreien und Missionen eine speziell dichte Zeit, in welcher sie nicht nur den Kern des christlichen Glaubens – Tod und Auferstehung Jesu – feiern, sondern auch besondere Traditionen lebendig erhalten und kulturelles Handwerk wie Palmbaumbinden an die nächste Generation weitergeben.

Palmbaumbinden in der Pfarrei Neuheim

Jeweils am Samstag vor Palmsonntag treffen sich in Neuheim die Erstkommunionkinder und gestalten unter fachkundiger Anleitung und Mithilfe einer erwachsenen Begleitperson ein Palmbäumli. Am Palmsonntag ziehen sie voll Freude und Stolz mit den Palmbäumli in die Kirche ein. Nach dem Gottesdienst verzieren sie manch Hauseingang oder Garten und erinnern über die Karwoche und Ostern hinaus an den Einzug Jesu in Jerusalem.

Palmbaumbinden ist eine stachelige Angelegenheit und braucht neben dicken Handschuhen auch Teamwork | © Pfarrei Neuheim

Stolz präsentieren die Erstkommunionkinder die selbstgebundenen Palmbäumchen | © Pfarrei Neuheim

Selbstgebundene Palmbäume der Erstkommunikanten der Pfarrei Neuheim | © Pfarrei Neuheim

Eindrückliches Passionsspiel im Palmsonntagsgottesdienst der kroatischsprachigen Mission

Junge Gläubige der kroatischen Mission aus dem Aargau gestalteten den Palmsonntagsgottesdienst in Guthirt Zug mit einem sehr aufwändigen Passionsspiel, in welchem sie das Leiden und Sterben von Jesus darstellten. Schwester Andela Pervan sorgte mit ihrem jungen Chor für die Musikalische Gestaltung. Das Durchschnittsalter der Gottesdienstbesucherinnen und – besucher war auffallend tief. Und: Wer nicht frühzeitig in der Kirche war, musste mit einem Stehplatz vorlieb nehmen. Sibylle Lovric – Sep hat im Gottesdienst fotografiert und die Bilder auf Facebook gepostet. Wir dürfen die Fotos hier wiedergeben.

Wer zu spät in den Gottesdienst kommt, findet nur noch einen Stehplatz | © Sibylle Lovric – Sep

Jesus wäscht den Jüngern die Füsse | © Sibylle Lovric – Sep

Jesus wird gefangengenommen | © Sibylle Lovric – Sep

Jesus wird verurteilt | © Sibylle Lovric – Sep

Jesus stirbt am Kreuz | © Sibylle Lovric – Sep

Schwester Andela Pervan ist auch Muskerin und leitet den jungen Chor | © Sibylle Lovric – Sep

Ein aufwändig inszeniertes Passionsspiel berührt die Gottesdienstbesucher | © Sibylle Lovric – Sep

Während der Tagung zum Synodalen Prozess, zu welcher Kardinal Mario Grech am 19. März nach Bern angereist war, holte das Berner Pfarrblatt während des ganzen Tages Stimmen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein, darunter von Abt Urban vom Kloster Einsiedeln, Mentari Baumann (Geschäftsführerin der Allianz Gleichwürdig Katholisch), Moritz Bauer (Präses Jubla Schweiz), Eva-Maria Faber (Rektorin Theologische Hochschule Chur), Bischof Felix Gmür und Melanie Hürlimann (Mitglied Präsidium RKZ und Geschäftsstellenleiterin der Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug VKKZ).

Hier der Auszug mit dem Interview, das Sylvia Stam mit Melanie Hürlimann geführt hat:

Was nehmen Sie mit aus der Begegnung mit Kardinal Grech?

Melanie Hürlimann: Ich habe in den Statements viele Anliegen gehört, die nicht neu sind. Aber ich zweifle, ob wir wirklich gehört werden und ob wir einen Schritt weiterkommen. Ich möchte nicht resignieren, bin aber nicht sicher, ob mir das gelingt.

Wie bringen Sie Evangelisierung und Mission mit Synodalität in Verbindung?

Hürlimann: Natürlich ist die Botschaft des Evangeliums das Ziel, aber Begriffe wie Evangelisierung können auch als Ausrede benutzt werden, um sich nicht mit den Problemen zu befassen, die heute in der Schweiz anstehen, wie etwa die Gleichberechtigung. Das hinterlässt bei mir den Eindruck, dass viele Kleriker  in ihrer eigenen Welt leben.

Der Synodale Prozess ist seit Herbst 2021 in Gang. Ist Ihr eigenes Wirkungsfeld in dieser Zeit synodaler geworden?

Hürlimann: In der Pfarrei, in der Vereinigung der Katholischen Kirchengemeinden des Kantons Zug (VKKZ) und in der RKZ nehme ich den Prozess sehr stark wahr. Wenn ich mit eher kirchenfernen Katholikinnen und Katholiken spreche, stelle ich häufig fest, dass sie von diesem Prozess keine Kenntnis haben.

Im Kanton Zug sind wir aktuell mit dem Projekt «Kirche mit Zug» unterwegs. Hier beziehen  wir Freiwillige, Hauptamtliche, Kirchenferne ein. Wir laden alle ein und gehen mit  ihnen auf den Weg. Das wird sehr geschätzt, da ist ein guter und ansteckender Spirit drin! Der Kanton Zug ist klein, man kennt sich, und dies eröffnet tolle Möglichkeiten.

Den ganzen Beitrag mit allen Interviews finden Sie im Pfarrblatt Bern.

Seit 2015 lädt der Pfarreirat der Pfarrei Oberägeri an den ersten Abenden der Karwoche zu öffentlichen Gesprächen mit spannenden Persönlichkeiten ein, dieses Jahr zum Thema «Wandel».​

Wandel in der Kirche, im Mittelmeer und in der Gesellschaft: Mit Pater Martin Werlen, der Meeresschutzbiologin Silvia Frei und der ehemaligen Leiterin des Büros für Gleichberechtigung Kanton Zürich, Helena Trachsel Weibel bringt der Pfarreirat der Pfarrei Oberägeri in den diesjährigen Karwochengesprächen einen breiten Mix von Wandel zum Tragen.

Das rege Interesse an diesen Veranstaltungen zeigt, dass die Pfarrei Oberägeri ein Bedürfnis erkannt hat und in der richtigen Zeit ein erfolgreiches Format geschaffen hat. «Wir haben gemerkt, dass die Menschen in der Karwoche gerne besinnliche Anlässe besuchen und offen sind für solche Diskussionen und Themen» stellt Pfarreirat Peter Lüthi fest.

Simpler Ablauf, ​spannender Austausch

Der Ablauf der Abendveranstaltungen ist simpel: im Zentrum steht ein aktuelles Thema, zu dem bekannte aber auch eher unbekannte Persönlichkeiten interviewt werden. Ziel ist es, den Gast möglichst viel erzählen und sprechen zu lassen. Kurze musikalische Intermezzi lockern den Abend auf.

Beim anschliessenden Karwochenapéro mit Wasser, Most und Brot besteht dann die Möglichkeit, mit dem Gast persönlich ins Gespräch zu kommen oder mit anderen Besucherinnen und Besuchern auszutauschen. Dem Pfarreirat Oberägeri gelingt es immer wieder, bekannte Gesichter für die Karwochengespräche zu gewinnen. So stehen auf der Gästeliste etwa Fernsehmoderator Röbi Koller, die Rollstuhlathletin Edith Wolf-Hunkeler, Parteipräsident Gerhard Pfister und Arzt Thierry Carrel.

Vom Glück in die Mitte und bis an den Rand

Dass die Karwochengespräche auf Interesse stossen, zeigt die Tatsache, dass einmal die Veranstaltung in den grossen Maienmattsaal zügeln musste, als Fussballtrainer Hans-Peter Latour Red und Antwort stand. Themen vergangener Jahre waren «Glück», «berufen», «die Mitte finden» und «Am Rand». Dem Corona-Lockdown boten die die Oberägerer mit dem Motto «aufbrechen!» die Stirn und streamten die Gespräche.

Karwochengespräche 2024 ​zum Thema Wandel

Die Karwochengespräche finden jeweils abends um 20 Uhr im Pfarreizentrum Hofstettli in Oberägeri statt. Die Abende stehen allen Interessierten offen und es wird keine Kollekte erhoben.

  • Mo,25. März: Wandel in der Kirche.

Pater Martin Werlen ist durch seine Bücher und durch seine Vorträge zu einem Bannerträger für die Erneuerung der Kirche geworden. Seit 2020 ist er verantwortlich für die Propstei St. Gerold im Vorarlberg. Und was macht er dort? Er unterstützt den Wandel.

  • Di,26. März: Wandel im Mittelmeer.

Dr. Silvia Frei, ist Meeresschutzbiologin und doktorierte in Neurobiologie. Die meisten von uns kennen das Meer vor allem als Erholungsraum. Wie die Entwicklung dieses Raumes weitergeht, müsste eigentlich von grossem Interesse sein. Was wandelt sich?

  • Mi,27. März: Wandel in der Gesellschaft.

Helena Trachsel Weibel leitete während 13 Jahren und bis zu ihrer Pension die «Fachstelle Gleichstellung des Kantons Zürich». Sie kennt den gesellschaftlichen Wandel.

«Zeit haben – Zeit nehmen – Zeit geben» lautete das Motto des Referats von Thomas Wallimann zum 20-jährigen Jubiläum des Leuchtturms Diakonie & Soziales. Temperamentvoll führte der Theologe und Sozialethiker durch die verschiedenen Kategorien von Zeit und landete am Schluss beim alles entscheidenden Menschenbild.

Bezug zur Zeit ist fundamental

Ausgehend von Schöpfungserzählungen aus vielen Religionen zeigte Wallimann auf, wie fundamental wichtig es für das menschliche Selbstverständnis ist, einen Bezug zur Zeit zu haben. Dabei konnte er für sein Referat aus dem vollen schöpfen, denn als Leiter des sozialethischen Instituts «ethik22» und Dozent an verschiedenen Fachhochschulen steht das Zusammenwirken von Werthaltungen und gesellschaftliche Entwicklungen im Zentrum seiner Arbeit.

In einem grossen Bogen führte er das Publikum von der Geschichte über die Philosophie bis hin zur Wissenschaft, um schliesslich über verschiedene Ebenen von Zeit und deren Eigenheiten nachzudenken.

Originelle Karikaturen aus eigener Hand illustrierten das Referat unterhaltsam.
| © Arnold Landtwing

Zeit ist nicht gleich Zeit

In der zeitlich hoch getakteten Gegenwart ist Zeit vor allem als «Chronos» präsent. Diese Einheit, die präzis gemessen und geplant werden kann, läuft in der Wahrnehmung der meisten Menschen einfach durch und geht vorbei. Als «Orientierungszeit» bezeichnete Wallimann inhaltlich gefüllte Sammlungen von Erinnerungen von Momenten. Als dritte Kategorie stellte er den «Kairos» vor, der in Anlehnung an eine griechische Gottheit den richtigen Moment bedeutet. Die Gründung des Leuchtturms Diakonie & Soziales der Katholischen Kirche Stadt Zug vor 20 Jahren sei ein solcher «Kairos-Moment» gewesen, in welchem genau zum richtige Zeitpunkt Wesentliches geschehen sei.

Zeit und Würde

Mani Matters Lied «Ich han en Uhr erfunde» machte das Publikum darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, dass der Mensch Zeit selbst gestalten kann und wie dies ihm Majestät und Würde verleiht.

Entscheidend ist das Menschenbild

Mit diesem Steilpass richteten sich die weiteren Ausführungen des Referenten auf das alles entscheidende Menschenbild. Während das ökonomisch ausgerichtete Menschenbild auf Leistung und Erfolg fokussiert sei, stehe im christlichen der Mensch als solcher im Zentrum, nicht seine Leistung. Übersetzt auf das Wirken des fünfköpfigen Frauenteams im Leuchtturm folgerte Wallimann: «Ihr habt und nehmt euch Zeit für jeden Menschen, egal, wie lange dieser braucht, um darzulegen, was für ihn wichtig ist. Damit verleiht ihr ihm Würde.»

Leuchtturm-Team (v.l.n.r.): Annelis Uster, Margrith Brechbühl, Simone Schelker, Paola Keiser, Raffaela Herzog. | © Andreas Busslinger Photography

Leuchtturm als wichtige Bremse

So könne in der Beratung die Chronoszeit zu Erlebniszeit werden und bestenfalls zum Kairos im Leben eines hilfesuchenden Menschen. Der Leuchtturm sei durch sein Dasein eine wichtige gesellschaftliche Bremse. Er zeige, dass es auch eine andere Werteordnung als Leistung gibt.

In der anschliessenden Diskussion mit dem Publikum gab Co-Leiterin Simone Schelker Einblick in die Vielfalt der Fragestellungen, mit welchen Menschen in den Leuchtturm kommen: Von Arbeit über Gesundheit und Finanzen bis hin zu Überforderung im Alltag, zum Beispiel wenn jemand mit einer Tasche voll ungeöffneter Post Hilfe sucht. Hier nimmt sich die Beraterin Zeit, öffnet zusammen mit dem Klienten oder der Klientin die Briefe, sichtet und sortiert sie miteinander nach Priorität. Im Schlusswort dankte Margrith Brechbühl den  ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die an diesem Abend im Hintergrund im Einsatz standen

 

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